Niederspier

Niederspier
Stadt und Landgemeinde Greußen
Koordinaten: 51° 17′ 24″ N, 10° 50′ 53″ O
Höhe: 230 m ü. NN
Einwohner:344 (1. Jul. 2009)
Eingemeindung:1. Januar 1996
Eingemeindet nach:Großenehrich
Postleitzahl:99718
Vorwahl:036370
Niederspier (Thüringen)

Lage von Niederspier in Thüringen

Dorfkirche St. Peter und Paul

Niederspier ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Greußen im Kyffhäuserkreis in Thüringen.

Geografie

Das Haufendorf Niederspier liegt 230 Meter über NN im Ackerbauhügelgelände an der Südabdachung der Hainleite in kupierten Gelände. Die Böden aus Muschelkalk sind meist grundwasserfern. In der Gemarkung befinden sich jedoch fünf Quellen, die den Sumpfbach speisen, der in die Helbe fließt. Auffallend sind die Obstbaumreihen und die sechshundert Meter lange Kastanien- und zweihundert Meter lange Pappelalleen. Verkehrsmäßig liegt der Ort neben den Straßenverbindungen an der Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt mit Haltepunkt.

Geschichte

Bereits 822–840 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.[1] Heute wohnen 344 Personen in dem stets landwirtschaftlich orientierten Ortsteil.[2] Bis 1918 gehörte der Ort zur Unterherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.

Niederspier wurde mit der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Großenehrich im Jahr 1996 Teil der Stadt Großenehrich, die sich zum 1. Januar 2021 mit der Gemeinde Wolferschwenda und der Stadt Greußen zur neuen Stadt und Landgemeinde Greußen zusammenschloss.[3]

Wappen

Das Wappen wurde am 25. Mai 1993 genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten von Rot und Silber; belegt mit einem Hirschgeweih mit Grind in verwechselten Tinkturen, dazwischen ein schwebendes goldenes Ohr auf dem Spalt.“

Da Niederspier auf dem ehemaligen Territorium der Herrschaft Sondershausen liegt und diese als Territorialwappen ein Geweih geführt hat, wurde dies auch hier zugrunde gelegt, jedoch in rot-silberner Tingierung. Das Ohr entstammt dem alten Gemeindesiegel, das bereits Anfang des 18. Jahrhunderts geführt wurde.[4]

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Friedhof in Niederspier erinnert das Grabdenkmal eines Zwangsarbeiters aus Polen daran, dass in den Ortsteilen von Großenehrich während des Zweiten Weltkrieges bis zu 400 Kriegsgefangene, Militärinternierte und Zwangsarbeiter aus mehreren europäischen Ländern eingesetzt wurden.[5]

Auffallend ist die Ähnlichkeit des Kirchturms der Kirche mit dem Turm der St.-Crucis-Kirche in Großenehrich.

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Niederspier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 199
  2. Niederspier auf der Webseite der Stadt Großenehrich (Memento des Originals vom 15. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-grossenehrich.de Abgefragt am 25. Januar 2012
  3. Zweites Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 (2. ThürGNGG 2019) vom 10. Oktober 2019, §6, abgerufen am 31. Dezember 2020
  4. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 26; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e.V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 169, ISBN 3-88864-343-0

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Niederspier, Kirche