Niedersimten
Niedersimten Stadt Pirmasens | ||
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 7° 36′ O | |
Höhe: | 299 m ü. NHN | |
Einwohner: | 1059 (31. Dez. 2021)[1] | |
Postleitzahl: | 66955 | |
Vorwahl: | 06331 | |
Lage von Niedersimten in Rheinland-Pfalz | ||
Eingang des Gersbachtals in Niedersimten, 2018 |
Niedersimten ist ein Stadtteil von Pirmasens.
Geschichte
Mittelalter
Da sich der Name wahrscheinlich vom keltischen sympeton (Schöpfstelle) herleitet, geht die Forschung von einer sehr frühen Besiedlung des Orts aus. Die älteste erhaltene Ersterwähnung des Namens stammt von 1150. Das Dorf lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort in der Amtsschultheißerei Vinningen.[2]
Frühe Neuzeit
1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Niedersimten – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.
1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.
Neuzeit
Im Zuge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Niedersimten – 1794 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft 1815 kam Niedersimten zum bayerischen Rheinkreis.[3]
Lange Zeit mit dem in der Landgrafenzeit gegründeten Obersimten zu einer Kommune vereinigt, wurde Niedersimten am 7. Juni 1969 nach Pirmasens eingemeindet.[4]
Politik
Ortsbeirat
Für den Stadtteil Niedersimten wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören neun Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[5]
Für weitere Informationen zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Pirmasens.
Ortsvorsteher
Der Ortsvorsteher von Niedersimten ist Timo Völker (CDU). Er wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 62,05 % gewählt und ist damit Nachfolger von Kurt Sennewald (CDU).[6]
Kultur
In Niedersimten befindet sich das Westwallmuseum Pirmasens.
Söhne und Töchter des Ortes
- Roland Seffrin (1905–1985), Pädagoge und Politiker (Zentrumspartei, später CDU)
Siehe auch
Literatur
- Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Kadel-Magin: Pirmasens verliert Einwohner. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. Januar 2022, abgerufen am 20. Mai 2022.
- ↑ Knöpp, S. 12; Matt, S. 9.
- ↑ Beamtenverzeichniß.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 175 (PDF; 2,8 MB; siehe auch Fußnote 56, S. 184).
- ↑ Stadt Pirmasens: Hauptsatzung. (PDF) § 4 und Anhang. (Nicht mehr online verfügbar.) 22. Februar 2016, archiviert vom am 25. Oktober 2019; abgerufen am 25. Oktober 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Stadt Pirmasens: Ergebnis Ortsvorsteher Ortsbezirk Niedersimten 2019. Abgerufen am 25. Oktober 2019.
Weblinks
- Literatur über Niedersimten in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
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Am Eingang des Gersbachtals in Niedersimten
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