Zentrales Fließgewässer der Gemeinde ist der Mohrbach. Vor Ort nimmt er unter anderem von rechts den Eilbach und von links den Kahlbach auf. Ganz im Westen der Gemarkung mündet der Mohrbach von rechts in den Glan, der für ein kurzes Stück das Gemeindegebiet tangiert. Innerhalb des Ortsteils Reuschbach entspringt außerdem der gleichnamige Bach.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Niedermohr in den Kanton Landstuhl eingegliedert und war Bestandteil der Mairie Obermohr; zu dieser Zeit bildete er mit Bettenhausen eine Gemeinde. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 317 Einwohner. Anschließend wechselte Nieder-Mohr – so die damalige Schreibweise – in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte der Ort dem Landkommissariat Homburg an; aus diesem ging das Bezirksamt Homburg hervor. Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte die Gemeinde ins Bezirksamt Kaiserslautern und wurde bis 1938 von einer in Landstuhl ansässigen Bezirksamtsaußenstelle verwaltet. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Kaiserslautern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kottweiler-Schwanden innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden bis dahin selbständigen Gemeinden Reuschbach und Schrollbach nach Niedermohr eingemeindet.[4] Drei Jahre später folgte die Eingliederung in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach.
Politik
Bekanntheit erlangte Niedermohr durch einen Tagesthemen-Bericht vom 19. September 2005 als „Wahl-Orakel“. Von allen Gemeinden in Deutschland war das prozentuale Wahlergebnis in Niedermohr bei drei aufeinanderfolgenden Bundestagswahlen dem gesamtdeutschen prozentualen Ergebnis am nächsten.[5] Auch knapp vier Jahre später, am 24. September 2009, fand Niedermohr aufgrund der gleichen Thematik erneut Erwähnung. Bei den Ramstein-Miesenbacher Verbandsbürgermeisterwahlen 2007 lag Niedermohr von allen beteiligten Gemeinden ebenfalls am nächsten am amtlichen Endergebnis.
FWG = Freie Wählergruppe Niedermohr-Reuschbach-Schrollbach e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister von Niedermohr ist Uli Zimmer (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 81,49 % gewählt und ist damit Nachfolger von Armin Rinder.[8] Rinder hatte 2014 den seitherigen Ortsbürgermeister Karl Wolf (FWG) abgelöst, der das Amt 20 Jahre ausübte.[9]
Wappen
Wappen von Niedermohr
Blasonierung: „Unter goldenem, durch einen blauen Wellenbalken abgeteiltem Schildhaupt, darin ein wachsender rotbewehrter schwarzer Adler, von Silber und Schwarz gespalten, rechts ein durchgehendes schwarzes Kreuz, links ein rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe, einen goldenen Schilfkolben haltend.“[10]
Wappenbegründung: Es wurde 1979 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. Der Pfälzer Löwe erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit der drei Ortsteile zur Kurpfalz.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 29. Oktober 2019 (siehe Ramstein-Miesenbach, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile).
↑Armin Rinder legt den Amtseid ab. In: Die Rheinpfalz. 26. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2019; abgerufen am 29. Oktober 2019.
↑Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.