Niederhone
Niederhone Stadt Eschwege | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 12′ N, 10° 1′ O |
Höhe: | 158 m ü. NHN |
Einwohner: | 1374 (31. Dez. 2021)[1] |
Eingemeindung: | 1. April 1936 |
Postleitzahl: | 37269 |
Vorwahl: | 05651 |
Niederhone ist ein Stadtteil von Eschwege im Werra-Meißner-Kreis in Hessen.
Geographie
Niederhone liegt nordwestlich direkt an Eschwege anschließend (getrennt durch ein Gewerbegebiet) in Nordhessen. Durch den Ort führt die Landesstraße 3403. Im Norden führt die Bundesstraße 249, im Westen die Bundesstraße 27 am Ort vorbei.
Geschichte
Das Dorf wurde erstmals im Jahr 860 mit dem Ortsnamen Hônide urkundlich erwähnt. Der Ort war Mittelpunkt der Honermark und als Sitz eines Erzpriesters der Mittelpunkt des Eschweger Beckens.
Auf eine ältere Kirche weist der Turm von 1508, der 1751 eine barocke Turmhaube erhielt. Das ursprüngliche spätgotische Langhaus wurde vor 1896 abgerissen und durch einen neugotischen Neubau des Kasseler Konsistorialbaumeisters Gustav Schönermark, der bereits 1893 einen ersten Entwurf vorgelegt hatte, ersetzt. Der Ausführungsentwurf stellt eine Quersaalkirche mit Emporen in den Anräumen und einer polygonalen Apsis dar.[2] Die Seitenfassaden erhielten durch die Verwendung von zwei Giebeln über einer Dreiergruppe von Fenstern einen dezidiert manieristischen Effekt. Zur bauzeitlichen Ausstattung dieses Neubaus gehört die künstlerische Verglasung aus der Marburger Glasmaler-Werkstatt K.J. Schultz.[3]
1925 hatte der Ort 1.425 Einwohner. Schon damals gehörte Niederhone zum Amtsgericht und Finanzamt Eschwege. Am 1. April 1936 wurde das Dorf nach Eschwege eingegliedert, da man Gelände zum Bau des Fliegerhorsts Eschwege brauchte.
Im Dorf gibt es eine evangelische Kirche und einen evangelischen Kindergarten. Die 1962 eingeweihte katholische St.-Martin-Kirche wurde profaniert und 2008 verkauft.[4]
Für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Niederhone.
Verkehr
Niederhone erhielt im Jahre 1875 einen Bahnanschluss, als die Strecke von Bebra nach Eschwege gebaut wurde. Der Bahnhof Niederhone (ab 1936 durch Eingemeindung Niederhones umbenannt in Eschwege West) war Kreuzungspunkt der Kanonenbahn mit der Bahnstrecke Frankfurt–Göttingen. Bis Dezember 2009 verlief letztere Strecke nur am Ortsrand vorbei. Zum 12. Dezember 2009 wurde die Stichstrecke bis Eschwege Stadtbahnhof nach Erneuerung und Elektrifizierung wieder eröffnet und ein Haltepunkt in Niederhone errichtet. Dieser wird von der NVV-Linie RB87 bedient.
Linie | Verlauf | Takt |
---|---|---|
RB87 | Göttingen – Friedland (Han) – Eichenberg – Bad Sooden-Allendorf – Eschwege-Niederhone – Eschwege – Eschwege-Niederhone – Wehretal-Reichensachsen – Sontra – Bebra (fährt im Abschnitt Göttingen – Eichenberg mit RB83 vereinigt) Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021 | 60 min |
Einzelnachweise
- ↑ Stadtteil Niederhone. Abgerufen am 23. April 2022.
- ↑ Doris Böker: Neugotik auf dem Lande. Das Werk des Kasseler Konsistorialbaumeisters Gustav Schönermark (1854–1910). (= Schriften des Instituts für Bau- und Kunstgeschichte der Universität Hannover, 6). Hannover 1986, S. 110–120.
- ↑ Götz J. Pfeiffer: „an die letzten Ausläufer der alten Tradition angeknüpft“. Die Marburger Glasmalerei-Werkstatt K.J. Schultz seit 1850. In: Hessische Heimat. 68. Jg., Heft 1, S. 10–16.
- ↑ Johanna Anders: Neue Kirchen in der Diaspora. Kassel 2014, ISBN 978-3-86219-682-1, S. 153.
Weblinks
- Literatur über Niederhone nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Internetauftritt der Stadt Eschwege
- Niederhone, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Gunther Falchner, CC BY-SA 3.0
Blick von der Taschengasse zur Giebelfassade und dem Chorabschluss der ev. Saalkirche St. Nicolai - Eschwege-Niederhone Anger