Niederhasli
Niederhasli | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Dielsdorf |
BFS-Nr.: | 0090 |
Postleitzahl: | 8155 Nassenwil 8155 Niederhasli 8156 Oberhasli |
UN/LOCODE: | CH NHI |
Koordinaten: | 678950 / 259608 |
Höhe: | 418 m ü. M. |
Höhenbereich: | 409–510 m ü. M.[1] |
Fläche: | 11,30 km²[2] |
Einwohner: | 9497 (31. Dezember 2022)[3] |
Einwohnerdichte: | 714 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 27,3 % (31. Dezember 2022)[4] |
Gemeindepräsident: | Daniel T. Wüest (FDP) |
Website: | www.niederhasli.ch |
Reformierte Kirche Niederhasli, 1188 erwähnt | |
Lage der Gemeinde | |
Niederhasli ist eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Zürich. Sie gehört zum Bezirk Dielsdorf.
Wappen
- Geteilt von Silber und Rot, oben in Silber ein wachsendes, schwarzbekleidetes Mannsbrustbild, schwarz bemützt mit goldener Stulpe und Quaste
Das Wappen der Gemeinde Niederhasli ist übernommen vom Wappen der Herren von Mandach (belegt 1340), die im Mittelalter weite Teile der heutigen politischen Gemeinde besassen. Begütert in Niederhasli waren einst auch die Freiherren von Tengen. Bei Johannes Krauer (um 1860) raucht der Mann eine Tabakpfeife. Die offizielle Annahme der heutigen Blasonierung datiert auf 1928. Von den Einwohnern wird die abgebildete Person auch Joggeli genannt.
Geographie
Niederhasli liegt im Glatttal vor dem Eingang zum Wehntal zwischen Dielsdorf und Rümlang. Diese Gegend ist Teil des Zürcher Unterlands. Zur Gemeinde gehören auch die Ortschaften Oberhasli, Mettmenhasli und Nassenwil, der Weiler Kastelhof, das Gehöft Steinacker sowie mehrere Einzelhöfe.
Zwischen Niederhasli und Mettmenhasli befindet sich der Mettmenhaslisee, kurz auch Haslisee, salopp Näppi genannt.[5] Der See wird durch einen Grundwasseraufstoss gespeist und durch den Haslibach entwässert. Am Nordufer des Sees befindet sich ein Naturschutzgebiet, wogegen sich am Südufer eine Badeanstalt ausbreitet.
Geschichte
Niederhasli wurde erstmals 931 als Haslia urkundlich erwähnt und gelangte 1442 in den Besitz der Stadt Zürich.[6] 1530 bis 1534 war der Reformator Ulrich Bolt Pfarrer in Niederhasli.[7] Mit Paul Böhringer wirkte von 1875 bis 1879 ein weiterer bekannter Theologe an dieser Pfarrstelle.[8]
Bevölkerung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1634 | 502 |
1850 | 580 |
1900 | 876 |
1950 | 1072 |
1960 | 1375 |
1970 | 2838 |
1980 | 5084 |
1990 | 5840 |
2000 | 7516 |
2005 | 7749 |
2010 | 8526 |
2015 | 9085 |
2020 | 9446 |
2022 | 9483 |
- Bevölkerungsdichte: 840,4 Einw./km²
- Konfessionszugehörigkeit: 23,9 % evangelisch-reformiert, 24,8 % römisch-katholisch, 51,2 % keine oder andere konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 2022).[10]
Politik
Seit März 2023 ist Daniel T. Wüest Gemeindepräsident (FDP, Stand Dezember 2023).[11]
Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wähleranteile: SVP 42,51 %, SP 13,14 %, glp 12,23 %, FDP 10,15 %, Grüne 8,17 %, CVP 4,83 %, EVP 2,68 %, EDU 2,58 %, BDP 1,63 % und andere (8) 2,08 %.[12]
Die Wähleranteile bei der Nationalratswahl 2023: SVP 45,02 % (+2,50 %), SP 13,66 % (+0,52 %), FDP 10,77 % (+0,61 %), glp 9,35 % (−2,88 %), Die Mitte 8,7 % (+2,25 %), Grüne 4,83 % (−3,34 %), EVP 2,42 % (−0,26 %), EDU 2,05 % (−0,53 %), Aufrecht Zürich 1,01 %, andere (11) 2,19 %.[13]
Wirtschaft
Arbeit und Unternehmen
Niederhasli ist in erster Linie eine Pendlergemeinde. Ein grosser Teil der Bevölkerung arbeitet in Zürich. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich zwei Tanklager, ein Containerumschlagplatz, eine Getreidemühle, eine Kunststofffabrik sowie einige weitere kleine und mittlere Betriebe. 1972 wurde der Zweckverband Abwasserreinigung Fischbach-Glatt gegründet, welcher in Niederglatt eine Kläranlage für die angeschlossenen Gemeinden betreibt.[14]
Verkehr
Niederhasli liegt an der Wehntalbahn (Oberglatt–Niederweningen), die von der S 15 Rapperswil – Uster – Zürich HB – Oberglatt – Niederweningen befahren wird. Die Züge der S 15 verkehren halbstündlich.
Oberhasli wird werktags und samstags bis 21:00 Uhr tagsüber halbstündlich und abends stündlich von der ZVV-Buslinie 797 (Rümlang–Oberhasli) vom Bahnhof Rümlang aus erschlossen. Der Bus wird von den Verkehrsbetrieben Glattal (VBG) betrieben und bedient in Oberhasli die fünf Haltestellen Hasliberg, Spielplatz, Moosacker, Post und Dorf.
In Niederhasli wird die Haltestelle Hofstetterstrasse durch die von Postauto betriebene ZVV-Buslinie 510 (Zürich Flughafen – Kaiserstuhl AG) bedient, die Haltestelle Dorf und Hofstetterstrasse von der Postauto-Buslinie 535 (Oberglatt – Dielsdorf – Stadel b. N. – Bülach).
Ab Bahnhof Niederhasli sind die Ortschaft Nassenwil über die Ruftaxi-Linie 533 und die Industrie von Oberhasli über die Ruftaxi-Linie 534 tagsüber stündlich erreichbar.
Die Ortschaft Mettmenhasli ist nicht durch den öffentlichen Verkehr erschlossen.
Der Umschlagterminal Niederglatt für den kombinierten Verkehr befindet sich auf Gemeindegebiet, an der Grenze zu Niederglatt. Er verfügt über 4 Gleise (1600 m) und wird durch Swissterminal[15] betrieben.
Sehenswürdigkeiten
Bilder
- Niederhasli, Bauernhaus und reformierte Kirche
- Niederhasli, Fachwerkhaus im Dorfzentrum
- Bahnhof Niederhasli
- Mettmenhasli mit Regensberg und Lägern
- Bauernhaus in Mettmenhasli
- Mettmenhaslisee
- Alte Bahnbrücke der Bülach-Baden-Bahn bei Oberhasli
- Reformierte Kirche Oberhasli, 1275 erwähnt
- Oberhasli, Dorfplatz mit Linde
- Verkehrskreisel in Niederhasli von Oberglatt her kommend
Literatur
- Regula Crottet, Anika Kerstan, Philipp Zwyssig: Der Bezirk Dielsdorf (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe. Band VII). Bern 2023.[16]
- Thomas Weibel: Das Neuamt. Aarau 1996. Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge, Zweiter Teil, Rechte der Landschaft. Band 1 (online), S. 250–276.
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. Niederhasli (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1943, DNB 365803049, S. 101–103 (Digitalisat).
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Niederhasli
- Statistische Daten der Gemeinde Niederhasli
- Fritz Hauswirth: Niederhasli. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ Badi am Mettmenhaslisee «Näppi» (8155 Niederhasli). Hallenbad und Freibad Verzeichnis der Schweiz, archiviert vom am 16. Juli 2010; abgerufen am 2. Dezember 2009. Nach dem Näppi ist auch das Laientheater in Oberhasli benannt, siehe Näppibühne Oberhasli. Abgerufen am 2. Dezember 2009.
- ↑ Fritz Hauswirth: Niederhasli. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Erich Wenneker: Bolt, Ulrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 21, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-110-3, Sp. 141–142 .
- ↑ Friedrich Wilhelm Bautz: Böhringer, Paul. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 667 .
- ↑ Quellen: 1634: HLS, 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen (XLS; 927 kB), danach: Gemeindeporträts. Niederhasli. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1970–2022.
- ↑ Gemeindeporträts. Niederhasli. Konfession. Statistisches Amt des Kantons Zürich, 2022.
- ↑ Gemeinderat. Website der Gemeinde Niederhasli.
- ↑ Nationalratswahl 2019. Kanton Zürich, abgerufen am 1. Oktober 2023.
- ↑ Nationalratswahl 2023. Kanton Zürich. 25. Oktober 2023.
- ↑ Zweckverband ARA Fischbach-Glatt. Website der Gemeinde Niederhasli, abgerufen am 8. April 2022.
- ↑ Website der Swissterminal AG.
- ↑ Der Bezirk Dielsdorf (= Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Neue Ausgabe. Band VII). Bern 2023.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Charly Bernasconi, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Römisch-katholische Kirche St. Christophorus, Niederhasli
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Niederhasli
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fachwerkhaus im Zentrum von Niederhasli, Kanton Zürich, Schweiz
Autor/Urheber: Dietrich Michael Weidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kreisel in Niederhasli, Kanton Zürich, Schweiz
Autor/Urheber: DidiWeidmann, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bahnhof von Niederhasli, Kanton Zürich, Schweiz
Wappen von Niederhasli (Zürich, Schweiz), nach der Darstellung von 1928. Im Wappenbuch von 1977 wurde die Figur frontal (statt im Profil) gezeichnet. Als Gemeindewappen in dieser Blasonierung (mit wechselnden Tinkturen) seit 1719, nach dem Wappen der Herren von Mandach (belegt 1340, Zürcher Wappenrolle, dort Oben in Rot mit Mohrenkopf, unten in Schwarz).
Autor/Urheber: Hans Schuermann (User:HansSch), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mettmenhaslisee