Niederösterreichische Landeshymne
Die niederösterreichische Landeshymne O Heimat, dich zu lieben wurde am 12. Dezember 1965 vom niederösterreichischen Landtag im Rahmen einer Festsitzung zum Gedenken an die erste Landtagssitzung nach dem Zweiten Weltkrieg beschlossen.
Der Text stammt von Franz Karl Ginzkey, die Melodie von Ludwig van Beethoven, der sie als Bundeslied für Chor und sechs Blasinstrumente, im geselligen Kreise zu singen (Opus 122) komponierte.
Geschichte der Hymne
Ginzkeys Lied wurde schon ab 1948 zu einer Melodie des Geraser Chorherrn Pater Milo Offenberger bei verschiedenen Anlässen gesungen.
Schon vor dem Zweiten Weltkrieg, ab 1932, versuchte man eine Landeshymne für Niederösterreich zu schaffen. Zwischen 1937 und 1938 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, Offenberger reichte seine Melodie mit einem Text des St. Pöltner Monsignore Pater Josef Wagner ein. Er errang den ersten Preis, jedoch kam es nie zur Einführung als Landeshymne.
1961 kam es erstmals nach dem Krieg wieder zu Bemühungen, eine Landeshymne einzuführen, als der niederösterreichische Landesschulrat ein Schulliederbuch herausgeben wollte. Anders als beim ersten Mal sollte dieses Mal kein Wettbewerb stattfinden, sondern die Vorschläge von einer Kommission erarbeitet werden. 1963 entschied man sich zunächst für die Melodie Beethovens, der Text von Offenbergers Heimatlied wurde als gekünsteltes Volkslied abgelehnt. Bei der Suche nach einem geeigneten Text griff man schließlich auf die Zeilen Ginzkeys zurück. Der Text passte nicht nur gut zu der Melodie, er war außerdem schon bekannt.
2023 forderte ein Personenkomitee aus Autoren die Neuausschreibung der Landeshymne aufgrund der Vorbelastung des Verfassers. Der für die Landesarchive zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko sah keinen Anlass, den Text zu ändern. Das Landesarchiv wurde unter Einbindung einer Historikerkommission unter der Leitung von Stefan Karner mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Person Franz Karl Ginzkey beauftragt.[1] Die Historikerkommission befand den Text für unproblematisch und legte einen 91-seitigen Bericht vor, der zeige, dass kein nationalsozialistisches oder rassistisches Gedankengut im Text der Hymne enthalten sei. Es wurde eine kritische Auseinandersetzung mit dem Autor im Zuge eines wissenschaftlichen Symposiums empfohlen.[2]
Text der Hymne
O Heimat, dich zu lieben,
getreu in Glück und Not.
Im Herzen steht’s geschrieben
als innerstes Gebot.
Wir singen deine Weisen,
die dir an Schönheit gleich,
und wollen hoch dich preisen,
mein Niederösterreich.
Im Rauschen deiner Wälder,
in deiner Berge Glanz,
im Wogen deiner Felder
gehören wir dir ganz.
Im Dröhnen der Maschinen,
im Arbeitsfleiß zugleich,
wir müh’n uns, dir zu dienen,
mein Niederösterreich.
Getreu dem Geist der Ahnen,
wir schaffen uns das Brot
und halten hoch die Fahnen
blau-gold und rot-weiß-rot.
Wenn sie im Winde wehen,
an ernster Mahnung reich,
gilt es, zu dir zu stehen,
mein Niederösterreich.
Melodie
Siehe auch
Liste deutschsprachiger Regionalhymnen
Weblinks
- Landeshymne auf AEIOU
- Beethovens Vertonung von Goethes In allen guten Stunden (MID; 38 kB)
- Landeskunde: Niederösterreichische Landeshymne (Netzauftritt Land Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ „NS-vorbelastet“: Autoren fordern neue Landeshymne. In: ORF.at. 20. April 2023, abgerufen am 20. April 2023.
- ↑ Kommission: Landeshymne unproblematisch. In: ORF.at. 10. September 2023, abgerufen am 10. September 2023.
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Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“
Autor/Urheber: Herzi Pinki, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Anfang der niederösterreichischen Landeshymne (Text und Melodie) auf 3 Bänken bei der Max Schubert Warte in Kapelln, Niederösterreich.