Nicole Struse

Nicole Struse Tischtennisspieler
Nation:Deutschland Deutschland
Geburtsdatum:31. Mai 1971
Geburtsort:Haan
1. Profisaison:1987
Rücktritt:2013
Spielhand:Rechtshänderin
Spielweise:Shakehand, Angriff
Bester Weltranglistenplatz:10 (Ende 1996[1])
Bester kontinentaler Ranglistenplatz:1 (Dezember 1995[2])
Vereine als Aktive(r):
1980–1984Deutschland SSVg Haan[3]
1984–1985Deutschland TTC Fortuna Solingen[4][5]
1985–1986Deutschland DSC Kaiserberg (1. BL)
1986–1987Deutschland Weiß-Rot-Weiß Kleve (1. BL)
1987–1994Deutschland Spvg Steinhagen (1. BL)
1994–1997Deutschland TSG Dülmen (1. BL)
1997–1999Deutschland Assistance Coesfeld (2./1. BL)
1999–2000FrankreichFrankreich Montpellier TT
2000–2009Deutschland FSV Kroppach (1. BL)
2009–2013Deutschland SV Böblingen (1. BL)

Nicole Struse (* 31. Mai 1971 in Haan) ist eine ehemalige deutsche Tischtennisspielerin, die national und international sowohl im Einzel und Doppel gespielt hat. Sie ist eine vielfache deutsche Meisterin (neun Einzel-, sechs Doppel-, zwei Mixed-Titel). 1987 wurde Struse im Alter von 15 Jahren bis dahin jüngste deutsche Meisterin.[6] Sie gewann mehrere Europameisterschaften, sowohl im Einzel (1996) wie auch mit der Mannschaft (1996, 1998) und zusammen mit Elke Wosik im Doppel (1996, 1998). Außerdem nahm sie zwischen 1992 und 2004 insgesamt viermal an Olympischen Sommerspielen teil. Mit 205 Einsätzen ist sie Rekord-Nationalspielerin.[7]

2004 gewann sie das europäische Ranglistenturnier Europe TOP-12. Mit dem Gewinn der achten Deutschen Meisterschaft im Einzel 2005 löste sie Hilde Bussmann und Trude Pritzi als Rekordhalterin ab,[8] 2007 gewann sie den neunten Einzel-Titel. Zudem wurde sie sechs Mal Deutsche Meisterin im Doppel: 1989 mit Olga Nemes, 1992, 1996 und 1997 mit Ilka Böhning, 2000 mit Elke Schall-Süß sowie 2006 mit Wu Jiaduo. Im Mixed wurde sie mit Richard Prause 1994 und 1995 Deutscher Meister.[4]

Struse nahm an 13 Weltmeisterschaften von 1987 bis 2007 teil. 1997 gewann sie Bronze in der Mannschaft mit Olga Nemes, Elke Schall, Jie Schöpp und Christina Fischer.

Mit der Sportvereinigung Steinhagen gewann Struse von 1989 bis 1994 sechs deutsche Meisterschaften in Folge sowie 1992 und 1993 den Europapokal der Landesmeister. 2003 feierte sie den dritten Europapokalsieg, dieses Mal mit dem FSV Kroppach. Weitere Deutsche Meisterschaften gewann sie 1995 mit der TSG Dülmen sowie 2002, 2008 und 2009 mit dem FSV Kroppach. In Summe gewann sie zehn Titel in der Damen-Bundesliga.

Struse ist Rechtshänderin, als ihre Stärke galt das Angriffsspiel. Am Ende der Saison 2012/13 beendete sie ihre Karriere als Leistungssportlerin.[7]

Erfolge in der Jugend

JahrOrtVeranstaltungPlatzierung
1985EstingDTTB-Top 12 SchülerPlatz 1
1985HildesheimDeutsche Meisterschaft SchülerPlatz 1 Einzel
Platz 1 Doppel mit Cornelia Faltermaier
Platz 1 Mixed mit Peter Franz
1986ViernheimDeutsche Meisterschaft JugendPlatz 1 Doppel mit Cornelia Faltermaier
Platz 1 Mixed mit Christian Franzel
1987ReesDTTB-Top 12 JugendPlatz 2
1987ErdingDeutsche Meisterschaft JugendPlatz 2 Einzel
Platz 2 Doppel mit Cornelia Faltermaier
1988ZweibrückenDTTB-Top 12 JugendPlatz 1
1988HanauDeutsche Meisterschaft JugendPlatz 1 Einzel
Platz 1 Doppel mit Cornelia Faltermaier
1989Hagen (Teutob. Wald)Deutsche Meisterschaft JuniorenPlatz 2 Einzel
Platz 1 Doppel mit Dagmar Dresselhaus
1990KölnDeutsche Meisterschaft JuniorenPlatz 1 Doppel mit Katja Nolten

Privat

Am 1. Mai 2000 wurde Struse in die Sportfördergruppe der Bundeswehr Mainz aufgenommen.[9] 2010 war Struse Botschafterin der Gay Games in Köln.[10] Im Januar 2012 war Nicole Struse Gastgeberin in der TV-Sendung Das perfekte Dinner in Köln, ausgestrahlt beim privaten Fernsehsender VOX. Sie hat einen 2014 geborenen Sohn namens Max.[11]

Turnierergebnisse

[12]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
GER Europameisterschaft 2007 Belgrad SRB  Viertelfinale Viertelfinale   
GER Europameisterschaft 2005 Aarhus DEN  Viertelfinale  Viertelfinale  
GER Europameisterschaft 2003 Courmayeur ITA  Viertelfinale    
GER Europameisterschaft 2002 Zagreb HRV     2
GER Europameisterschaft 2000 Bremen GER   Halbfinale Viertelfinale 2
GER Europameisterschaft 1998 Eindhoven NED  Halbfinale Gold  1
GER Europameisterschaft 1996 Bratislava SVK  Gold Gold  1
GER Europameisterschaft 1994 Birmingham ENG  Halbfinale Viertelfinale  2
GER Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER    Viertelfinale  
GER EURO-TOP12 2007 Arezzo ITA  5. Platz    
GER EURO-TOP12 2006 Copenhagen DEN  5. Platz    
GER EURO-TOP12 2005 Rennes FRA  5. Platz    
GER EURO-TOP12 2004 Frankfurt GER  Platz 1    
GER EURO-TOP12 2003 Saarbrücken GER  5. Platz    
GER EURO-TOP12 2002 Rotterdam NED  2   
GER EURO-TOP12 2001 Wels AUT     
GER EURO-TOP12 2000 Alassio ITA  Scratched    
GER EURO-TOP12 1999 Split HRV     
GER EURO-TOP12 1998 Halmstad SWE  2   
GER EURO-TOP12 1996 Charleroi BEL  3   
GER EURO-TOP12 1995 Dijon FRA  3   
GER EURO-TOP12 1994 Arezzo ITA  3   
GER Olympische Spiele 2004 Athen GRE  letzte 64 letzte 32   
GER Olympische Spiele 2000 Sydney AUS  keine Teiln. letzte 16   
GER Olympische Spiele 1996 Atlanta USA  Viertelfinale sofort ausgesch.   
GER Olympische Spiele 1992 Barcelona ESP  keine Teiln. sofort ausgesch.   
GER Pro Tour 2007 Bremen GER  letzte 64 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2007 Wels AUT  letzte 64    
GER Pro Tour 2007 St Petersburg RUS  letzte 64 letzte 16   
GER Pro Tour 2007 Chiba JPN  letzte 64 letzte 16   
GER Pro Tour 2007 Seongnam KOR  letzte 64 letzte 16   
GER Pro Tour 2007 Doha QAT  letzte 32    
GER Pro Tour 2007 Zagreb HRV  letzte 16    
GER Pro Tour 2006 Yokohama JPN  letzte 32 letzte 16   
GER Pro Tour 2006 Kuwait City KUW  letzte 16 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2006 Doha QAT  Halbfinale letzte 16   
GER Pro Tour 2006 Zagreb HRV  letzte 16    
GER Pro Tour 2005 Göteborg SWE  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 2005 Magdeburg GER  Viertelfinale letzte 16   
GER Pro Tour 2005 Yokohama JPN  letzte 32    
GER Pro Tour 2005 Fort Lauderdale USA  letzte 32    
GER Pro Tour 2005 Santiago CHI  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 2005 Rio de Janeiro BRA  Viertelfinale Viertelfinale   
GER Pro Tour 2005 Doha QAT  letzte 32    
GER Pro Tour 2005 Zagreb HRV  letzte 16    
GER Pro Tour 2004 Athen GRE  letzte 16    
GER Pro Tour 2003 Malmö SWE  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 2003 Bremen GER  letzte 32    
GER Pro Tour 2003 Croatia HRV  letzte 64 letzte 16   
GER Pro Tour 2002 Farum DEN  letzte 32 Halbfinale   
GER Pro Tour 2002 Warschau POL  letzte 32 Halbfinale   
GER Pro Tour 2002 Magdeburg GER  letzte 32 Scratched   
GER Pro Tour 2002 Kobe JPN  letzte 16 Halbfinale   
GER Pro Tour 2002 Gangneung City KOR  letzte 32 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2002 São Paulo BRA  Silber Halbfinale   
GER Pro Tour 2002 Fort Lauderdale USA  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 2002 Kairo EGY  letzte 32 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2002 Wels AUT  letzte 32 letzte 16   
GER Pro Tour 2001 Skövde SWE  letzte 32 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2001 Rotterdam NED  letzte 32 letzte 32   
GER Pro Tour 2001 Bayreuth GER  letzte 16 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2001 Zagreb HRV  letzte 64 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2001 Chatham ENG  letzte 16 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2000 Umeå SWE  letzte 32 letzte 16   
GER Pro Tour 2000 Warschau POL  letzte 32 Viertelfinale   
GER Pro Tour 2000 Toulouse FRA  letzte 16 Halbfinale   
GER Pro Tour 1999 Linz/Wels AUT  letzte 16 Halbfinale   
GER Pro Tour 1999 Bremen GER  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 1998 Sundsvall SWE  letzte 16 letzte 16   
GER Pro Tour 1998 Belgrad YUG  Viertelfinale Rd 1   
GER Pro Tour 1997 Linz AUT  letzte 32 Viertelfinale   
GER Pro Tour 1997 Kettering ENG  letzte 16 Silber   
GER Pro Tour 1996 Lyon FRA  Viertelfinale Halbfinale   
GER Pro Tour 1996 Bolzano ITA  Halbfinale    
GER Pro Tour Grand Finals 2005 Fuzhou CHN  Viertelfinale    
GER Pro Tour Grand Finals 2002 Stockholm SWE  Viertelfinale    
GER Weltmeisterschaft 2007 Zagreb HRV  letzte 32 Viertelfinale keine Teiln.  
GER Weltmeisterschaft 2006 Bremen GER     11 
GER Weltmeisterschaft 2005 Shanghai CHN  letzte 64 letzte 16 letzte 16  
GER Weltmeisterschaft 2004 Doha QAT     
GER Weltmeisterschaft 2003 Paris FRA  letzte 32 letzte 32   
GER Weltmeisterschaft 2001 Osaka JPN  letzte 32 letzte 16 letzte 32 
GER Weltmeisterschaft 2000 Kuala Lumpur MAS     5–8 
GER Weltmeisterschaft 1999 Eindhoven NED  letzte 64 letzte 32 letzte 16  
GER Weltmeisterschaft 1997 Manchester ENG  Viertelfinale letzte 32 Scratched 3
GER Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN  letzte 16 letzte 16 Viertelfinale 
GER Weltmeisterschaft 1993 Göteborg SWE  Viertelfinale letzte 32 letzte 64 
GER Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN  letzte 128 Qual Viertelfinale 13 
FRG Weltmeisterschaft 1989 Dortmund FRG  letzte 128 letzte 64 letzte 32 19 
GER World Cup 2006 Urumqi CHN  13.–16. Platz    
GER World Cup 1998 Taipeh TPE  13.–16. Platz    
GER World Cup 1996 Hong Kong HKG  Scratched    
GER WTC-World Team Cup 2007 Magdeburg GER     
GER WTC-World Team Cup 1995 Atlanta USA     
GER WTC-World Team Cup 1994 Nimes FRA     2

Literatur

  • Rahul Nelson: Energiegeladenes Temperamentbündel auf dem Weg nach oben: Nicole Struse, Zeitschrift DTS, 1990/6 S. 36–38
  • Manfred Schillings: Auf dem Gipfel des Erfolges, Bericht über die dreifache Europameisterin 1996, Zeitschrift DTS, 1996/6 S. 8–9
  • Rahul Nelson: Das Leben der Nicole Struse (4-teilige Serie)
    • Teil 1: Allein unter Jungs, Zeitschrift DTS, 1996/7 S. 7–9
    • Teil 2: Lehrjahre sind keine Mädchenjahre, Zeitschrift DTS, 1996/9 S. 36–38
    • Teil 3: School is out forever, Zeitschrift DTS, 1996/10 S. 50–52
    • Teil 4: Auf dem Gipfel Europas, Zeitschrift DTS, 1996/11 S. 26–28

Einzelnachweise

  1. Weltranglisten 1947 bis 2001 (Excel; 171 kB) (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 17. Mai 2023)
  2. Zeitschrift DTS, 1996/1 S. 34
  3. 75 Jahre Deutscher Tischtennis-Bund - Ein Spiel fürs Leben, ISBN 3-00-005890-7, S. 223; Zeitschrift DTS, 1984/11 regional West S. 2
  4. a b Spielerinfo Nicole Struse. In: tt-archiv.de. Abgerufen am 13. April 2024.
  5. Ehrentafel WTTV. (pdf) In: Westdeutscher Tischtennis-Verband. S. 31, abgerufen am 15. April 2024.
  6. Rekord-Nationalspielerin Nicole Struse wird 50. In: mytischtennis.de. 31. Mai 2021, abgerufen am 15. April 2024.
  7. a b Rekord-Nationalspielerin Nicole Struse beendet Karriere (abgerufen am 16. April 2013)
  8. Zeitschrift DTS, 2005/3 S. 12
  9. Zeitschrift DTS, 2000/7, S. 9.
  10. GayGames:Nicole Struse (Memento vom 4. April 2012 im Internet Archive) (abgerufen am 20. Februar 2016)
  11. Christian Helmig: Legenden des Altkreisports: Nicole Struse. In: haller-kreisblatt.de. 22. August 2015, abgerufen am 15. April 2024.
  12. Nicole Struse Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 15. September 2011)

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