Nicolaas Petrus van Wyk Louw

Nicolaas Petrus van Wyk Louw (* 11. Juni 1906 in Sutherland, Kapkolonie; † 18. Juni 1970 in Johannesburg; meist N. P. van Wyk Louw) war ein südafrikanischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Er schrieb auf Afrikaans und erhielt zahlreiche südafrikanische Literaturpreise. Den Hertzogprys gewann er häufiger als jeder andere Schriftsteller.

Leben

Louw wurde 1906 als zweites von vier Kindern geboren. Ein jüngerer Bruder war der Dichter W. E. G. Louw.[1]

Mit 14 Jahren zog Louw nach Kapstadt. Er erlangte 1926 einen Master-Abschluss in Germanistik an der Universität Kapstadt und arbeitete als Lehrer in Steynsburg.[1] 1929 bis 1949 war er Dozent an der Universität Kapstadt. 1935 erschien mit Alleenspraak seine erste Gedichtsammlung. 1949 bis 1958 war er Professor für Afrikaans an der Universität Amsterdam, anschließend leitete er an der Johannesburger University of the Witwatersrand das Department für Niederländische Sprache und Afrikaans.[2]

Texte von Louw und C. J. Langenhoven am Afrikaanse Taalmonument

Louw gehörte zur Gruppe der Dertigers (deutsch etwa: „Dreißiger“), eine Autorenbewegung in den 1930er Jahren. Er gewann fünf Mal den Hertzogprys, den wichtigsten Preis für Literatur auf Afrikaans. Einer seiner Texte wurde bei der Gestaltung des Afrikaanse Taalmonument, das der Sprache Afrikaans gewidmet ist, verwendet.

2005 erhielt er postum den Order of Ikhamanga in Gold. Den Preis nahm seine Tochter entgegen.[2] In der Würdigung wurde neben seiner literarischen Leistung hervorgehoben, dass er sich nicht für die Belange der Afrikaans-Sprecher, sondern auch für die Rechte der Sprecher der afrikanischen Sprachen eingesetzt habe, unter anderem in seinem Epos Raka, in dem der schwarze Protagonist gegen ein Ungeheuer kämpft, um das Erbe und die Sprache seines Stammes zu retten.[2]

Bibliografie

  • 1935: Alleenspraak
  • 1939: Berigte te velde
  • 1939: Lojale verset
  • 1941: Raka (1970 auch auf Deutsch)[3]
  • 1947: Die dieper reg
  • 1952: Dias
  • 1954: Nuwe Verse
  • 1957: Germanicus
  • 1958: Liberale nasionalisme
  • 1961: Dagboek van ’n soldaat
  • 1962: Tristia en ander verse, voorspele en vlugte
  • 1968: Berei in die woestyn
  • 1974: Blomme vir die winter
  • 1977: Deurskouende verband

Auszeichnungen

Literaturpreise

  • 1937: Hertzogprys für Poesie für Alleenspraak
  • 1940: Hertzogprys für Poesie für Die halwe kring
  • 1958: Hertzogprys für Prosa für Die mens agter die boek, Maskers van die erns, Lojale verset und Berigte te velde
  • 1960: Hertzogprys für Drama für Germanicus
  • 1962: CNA Literary Award für Tristia en ander verse, voorspele en vlugte
  • 1965: Hertzogprys für Poesie für Tristia en ander verse, voorspele en vlugte

Sonstige Ehrungen

  • 1948: Ehrendoktorwürde der Rijksuniversiteit Utrecht
  • Die NP van Wyk Louw Medal ist eine Medaille, die um das Jahr 2000 von der Academy of Science of South Africa (früher South African Academy for Science and Technology) jährlich an Personen verliehen wurde, die sich um das Afrikaans verdient gemacht hatten.
  • 2005: Order of Ikhamanga in Gold

Einzelnachweise

  1. a b Porträt bei namibiana.de, abgerufen am 7. November 2015
  2. a b c Porträt auf der Website des südafrikanischen Präsidialamtes (englisch), abgerufen am 7. November 2015
  3. Auszüge bei namibiana.de, abgerufen am 7. November 2015

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AfrikaanseTaalmonumentEnscriptions.jpg
Autor/Urheber: Dewet, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Enscription on a plaque in front of the Afrikaans Language Monument, near Paarl, South Africa.
Translation of inscription
Afrikaans is the language that links western Europe and Africa... it forms a bridge between the great bright west and the majestical Africa... and what greatness can sprout from this union...this may be what Afrikaans is destined to discover, but what we should never forget is that these changes of land and landscape sharpened, kneaded and knitted this new language..and in this fashion it became possible for Afrikaans to be spoken throughout this country...Our task is in the use that we make, and shall make of this tool -- N.P. van Wyk Louw
If we plant a row of poles down this hall now, ten poles, to represent the last ten years, and on each pole we make a mark at a height from the floor corresponding to the relative written use of Afrikaans in the respective year, and we draw a line, from the first here near the floor to the last over there against the loft, then the line would describe a rapidly rising arc, not only quickly rising, but rising in a quickly increasing manner. Let us now, in our imagination, extend the arc for the ten coming years from now. See you, sirs, where the point shall be, outside in the blue sky high over Bloemfontein, in the year 1924. -- C.J. Langenhoven