Neuwerk (Schiff)

Neuwerk
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Deutschland
SchiffstypMehrzweckschiff
RufzeichenDBJM
HeimathafenCuxhaven
EignerBundesministerium für Digitales und Verkehr
BauwerftVolkswerft Stralsund
Baunummer415
Kiellegung14. Februar 1997
Stapellauf27. September 1997
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
78,91 m (Lüa)
Breite18,0 m
Tiefgangmax. 5,78 m
Vermessung3.422 BRZ / 1.026 NRZ
 
Besatzung16 Personen
Maschinenanlage
MaschineDieselelektrischer Antrieb
3 × Elektromotor (LDW S5L710M52)
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
8.400 kW (11.421 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
15 kn (28 km/h)
Energie-
versorgung
3 × Dieselmotor (MTU 16V595 TC 50), je 3.000 kW[1]
Generator-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
9.000 kW (12.237 PS)
Propeller2 × SRP 3030 (Festpropeller, Ø 3,0 m; Kortdüse)
1 × SPJ 520[2]
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit2011 tdw
Container13 TEU
Sonstiges
Pfahlzug

1.113 kN (113 t)

Eisklasse

E3

Sonstiges
KlassifizierungenLloyd’s Register
IMO-Nr.9143984

Die Neuwerk ist ein in der Deutschen Bucht stationiertes Mehrzweckschiff des Bundes und wird vom Reedereizentrum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung betrieben. Es ist das größte der momentan vier Mehrzweckschiffe der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Das Schiff ist als Eisbrecher, Notschlepper, Tonnenleger, für die Schadstoffunfallbekämpfung sowie für schiffahrtspolizeiliche Aufgaben einsetzbar.

Geschichte

Das Schiff wurde unter der Baunummer 415 auf der Volkswerft Stralsund gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 14. Februar, der Stapellauf am 27. September 1997. Fertiggestellt wurde das Schiff im Juni 1998.

Ende 2002 / Anfang 2003 war die Neuwerk nach der Havarie der Prestige vor der spanischen Atlantikküste im Einsatz. Nach dem Abschluss der Arbeiten wurde das Schiff auf einer spanischen Werft soweit gereinigt, dass es, ohne selbst Gewässer zu verunreinigen, nach Deutschland zurückkehren konnte. Die Endreinigung erfolgte in einer Bremerhavener Werft.

Im September 2006 wurde die Neuwerk zur Bergung eines Wal-Kadavers vor Cuxhaven eingesetzt.

Schiffstechnik

Maschinenanlage und Antrieb

Die Neuwerk im Hafen von Cuxhaven

Die Neuwerk ist mit einer dieselelektrischen Maschinenanlage ausgerüstet. Die drei Haupt- und die beiden Hilfsmotoren treiben Generatoren an, die elektrische Energie für den Betrieb des Schiffs erzeugen. Bei den Hauptmotoren handelt es sich um 16-Zylinder-V-Motoren des Typs MTU 16V595 TC50 mit 3000 kW Leistung bei einer Drehzahl von 1500/min.[1] Die elektrische Leistung der Hauptgeneratoren beträgt 11.025 kVA bei einer Nennspannung von 660 Volt. Der Strom für Hilfs- und Nebenbetriebe wird von zwei weiteren Generatorsätzen erzeugt, die von MTU-Dieselmotoren des Typs 12V396 TC54 bzw. 8V183 TE52 angetrieben werden. Die Nennleistung bei einer Drehzahl von 1500/min beträgt 969 kW bzw. 300 kW.[1] Um auch in potentiell gefährlicher Umgebung von Havaristen operieren zu können, wurde die Neuwerk mit Gas- und Explosionsschutz ausgestattet.

Der Antrieb der Neuwerk erfolgt über zwei Schottel-Ruderpropelleranlagen des Typs SRP 3030, die im Heck installiert sind. Jede Anlage verfügt über einen düsenummantelten Vierblatt-Festpropeller mit einem Durchmesser von 3,00 m. Pro Antriebsanlage reduzieren zwei Winkelgetriebe die Eingangsdrehzahl des Elektromotors von 1.074/min auf die Propellerdrehzahl von etwa 200/min. Zusätzlich ist das Schiff mit einem Wasserstrahlantrieb des Typs Schottel Pump Jet (SPJ) 520 ausgestattet. Die Anlage befindet sich im Bug und wird von einem Elektromotor mit 2.600 kW Leistung bei 913/min angetrieben.[1]

Durch den Einsatz dieser Antriebstechnik ist die Neuwerk extrem wendig.

Ausrüstung

Die Neuwerk ist für den Einsatz als Schiffahrtszeichenfahrzeug mit einem Tonnenkran ausgerüstet, der je nach Auslage zwischen circa 12 und 22 t heben kann. Für die Brandbekämpfung verfügt das Schiff über insgesamt vier Löschkanonen (Monitore). Zur Eigensicherung und Dekontamination ist das Schiff mit einer Wassersprühanlage ausgestattet.[1]

Ersatzplanung

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt gab am 20. Dezember 2019 zwei neue Mehrzweckschiffe bei Abeking & Rasmussen in Auftrag.[3] Eines dieser Schiffe soll als neue Scharhörn beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Cuxhaven stationiert werden und die Neuwerk ablösen, die dann als Ersatz für die alte Scharhörn in die Ostsee verlegt werden soll.[4] Der Ersatz der Neuwerk ist für das Jahr 2025 geplant.[5]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Neuwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e GS Neuwerk. Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Cuxhaven, abgerufen am 20. März 2020.
  2. SCHOTTEL: Referenz-Details. (PDF; 1,3 MB) Schottel GmbH, abgerufen am 19. Juli 2012.
  3. Auftrag erteilt! Zwei neue Mehrzweckschiffe für Nord- und Ostsee. Pressemitteilung. Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, 20. Dezember 2019, abgerufen am 24. März 2020.
  4. Zwei neue moderne Mehrzweckschiffe für noch mehr Sicherheit in Nord- und Ostsee. Pressemitteilung. Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, 2. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2016.
  5. Maritime Sicherheit weiter gestärkt – drittes neues Mehrzweckschiff kommt! Pressemitteilung. Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, 3. Juli 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.

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Neuwerk.jpg
Autor/Urheber: Hans-Gerd Tenner, Lizenz: CC BY-SA 3.0

the "Neuwerk"

  • IMO number : 9143984
  • Call Sign : DBJM
  • Gross tonnage : 3422
  • Year of build : 1998
Cuxhaven 2006 Neuwerk (ship, 1998) by-RaBoe.jpg
Autor/Urheber: Ra Boe, Lizenz: CC BY-SA 2.5

Die Neuwerk in Cuxhaven

  • IMO number : 9143984
  • Call Sign : DBJM
  • Gross tonnage : 3422
  • Year of build : 1998