Neuwürschnitz

Neuwürschnitz
Koordinaten:50° 42′ N, 12° 44′ O
Höhe: 412 m
Einwohner:2549 (31. Aug. 2020)
Eingemeindung:1. Januar 1999
Postleitzahl:09376
Vorwahl:037296
Neuwürschnitz (Sachsen)
Neuwürschnitz (Sachsen)

Lage von Neuwürschnitz in Sachsen

Ortsteil Oberwürschnitz
Ortsteil Neuwiese

Neuwürschnitz ist seit dem 1. Januar 1999 ein Teil der Stadt Oelsnitz/Erzgeb.[1] im Erzgebirgskreis in Sachsen.

Geographie

Die Ortslage Neuwürschnitz (Stadt Oelsnitz/Erzgeb.) bettet sich in das Tal der Würschnitz, zwischen den Städten Oelsnitz/Erzgeb. und Stollberg/Erzgeb. Neuwürschnitz besteht aus zwei ehemaligen selbständigen Ortslagen: Oberwürschnitz und Neuwiese. Der Siedlungskern liegt beidseits des Dorfangers und folgt dem Lauf der Würschnitz. Das Tal schmiegt sich an die Ausläufer des Erzgebirgsvorlandes des mittleren westsächsischen Raumes. Begrenzt wird die Ortschaft von zumeist landwirtschaftlichen Nutzflächen und Wäldern. Im Süden angrenzend an die Bundesautobahn 72 liegen die 3 Wälder des Schusterbruchs. Im Südwesten der Beuthaer Wald, im Nordwesten der Loh- und Haderwald, im Norden die sogenannte Sandgrube und im Nordosten das Höhlholz.

Neuwürschnitz besitzt zwei Hauptzufahrtstraßen: Die Oberwürschnitzer Straße ist Teil der Verbindung von Oelsnitz nach Stollberg (sie verläuft von Nordwesten nach Südosten), die Hartensteiner Straße durchquert die beiden Ortsteile von Neuwürschnitz in Nord-Süd-Richtung und verbindet Neuwürschnitz mit den Ortschaften Thierfeld und Hartenstein im Süden und Niederwürschnitz im Norden.

Durch Neuwürschnitz verläuft der internationale Radweg „Karlsroute“ der die Städte Karlsbad in Tschechien und Chemnitz verbinden.

Geschichte

Neuwürschnitz entstand 1934 durch die Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Orte Oberwürschnitz (während der nationalsozialistischen und sozialistischen Zeit Neuwürschnitz I genannt) und Neuwiese (früher: Neuwürschnitz II). Nach der Wiedervereinigung Deutschlands ging Neuwürschnitz eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Nachbardorf Niederwürschnitz ein. In den späten 1990er Jahren löste sich Neuwürschnitz von Niederwürschnitz und wurde zum 1. Januar 1999 ein Teil der Stadt Oelsnitz/Erzgeb.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Lutherbuche 2012 (links), 2013 nach Sturm Xaver (Mitte) und die Neupflanzung 2014 (rechts)
  • Lutherkirche im Stil des Art déco in Neuwiese, Architekt: Paul Kranz, Figuren: Bildhauer Bruno Ziegler, Ausmalung: Mönkemeyer-Corty
  • Vereinshaus Neuwiese (ehemalige Schule, heute Soziokulturelles Zentrum SKZ)
  • Lutherbuche, Naturdenkmal (1883 gepflanzt, 2013 beim Orkan Xaver entwurzelt und 2014 neu gepflanzt)
  • Waldbad mit Waldbühne

Entlang der Hartensteiner Straße sind mehrere landschaftstypische Fachwerkbauten erhalten. Zu ihnen zählen ehemalige Wohnstallhäuser, Umgebindehäuser, Gebäude mit erhaltener Oberlaube und ein Wohnhaus aus dem Jahr 1720 mit angebautem Sägewerk als Teil einer ehemaligen Mühle.

Religion

  • Evangelisch-Lutherische Lutherkirchgemeinde Neuwürschnitz
  • Landeskirchliche Gemeinschaft
  • Evangelisch-lutherische Freikirche
  • Freikirche der Siebenten Tags Adventisten

Sitten und Bräuche

Die Metten

Jedes Jahr am 25. Dezember finden in der Lutherkirche zu Neuwiese um 5 Uhr früh die Metten statt. Dieses Ereignis ist ein besonderer Gottesdienst, welcher alljährlich die Geburt Jesu Christi thematisiert. Dabei wird seit etwa 60 Jahren ein traditionelles erzgebirgisches Krippenspiel aufgeführt, welches seinen Ursprung in Schneeberg hat. Seit ein paar Jahren wechselt sich dieses traditionelle Stück mit moderneren Varianten der Geburtsdarstellung Jesu ab. Die Darsteller rekrutieren sich zum größten Teil aus der hiesigen Jungen Gemeinde.

Verkehr

Neuwürschnitz liegt zwischen den Anschlussstellen Stollberg-West (13) und Hartenstein (12) der Bundesautobahn 72. Die Bahnstrecke Stollberg–St. Egidien verläuft durch den nordöstlichen Teil von Neuwürschnitz, jedoch ohne Halt. Am Waldbad beginnt der regional bedeutsame Würschnitztalradweg. Dieser wurde in den letzten Jahren ausgebaut und erweitert, er wird zukünftig als Teil des internationalen Radweges „Karlsroute“ die Städte Karlsbad in Tschechien und Chemnitz verbinden.

Persönlichkeiten

  • Gert Bahner (* 26. März 1930 in Neuwiese; † 9. Dezember 2019 in Leipzig), Generalmusiker, Dirigent und ab 1980 Direktor der Oper Leipzig
  • Eberhard Kunz (* 11. Mai 1937 in Neuwürschnitz), Diplomat, ehemaliger Botschafter der DDR in Somalia (1978–1981) und den Philippinen (1986–1989)
  • Wolfgang Engelmann (* 27. Juni 1942 in Neuwürschnitz; † 12. November 2020), Politiker (CDU) und Bundestagsabgeordneter

Bilder aus dem Ort

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands

Weblinks

Commons: Neuwürschnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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Neuwürschnitz (Oelsnitz/Erzgeb.). Sachsen. Deutschland. Rotbuche. Gepflanzt im April 2014. Naturdenkmal.
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Die Luther-Buche ist ein Naturdenkmal und befindet sich kurz nach dem Ortsausgang Neuwürschnitz (09397) an der Autobahnauffahrt Richtung Hof. Es handelt sich bei dem Baum um eine Rot-Buche. Der Baum wurde am 10.11.1883 anlässlich des 400. Geburtstages von Martin Luther gepflanzt. Der Baum ist 20 m hoch, sein Kronendurchmesser 22 m. Die Luther-Buche hat einen Stammumfang von 3,40 m. Die Aufnahme entstand am 14.12.2013. Leider konnte die berühmte Lutherbuche – vor 130 Jahren gepflanzt – dem starken Wind des Sturms Xaver im Dezember 2013 nicht standhalten.
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Die Luther-Buche ist ein Naturdenkmal und befindet sich kurz nach dem Ortsausgang Neuwürschnitz (09397) an der Autobahnauffahrt Richtung Hof. Es handelt sich bei dem Baum um eine Rot-Buche. Der Baum wurde am 10.11.1883 anläßlich des 400. Geburtstages von Martin Luther gepflanzt. Der Baum ist 20 m hoch, sein Kronendurchmesser 22 m. Die Luther-Buche hat einen Stammumfang von 3,40 m. Die Aufnahme entstand am 06.02.2012. Leider konnte die berühmte Lutherbuche – vor 130 Jahren gepflanzt – dem starken Wind des Sturms Xaver im Dezember 2013 nicht standhalten.
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Private Großpyramide in Neuwürschnitz, Sachsen, Deutschland.