Neustadt (Hessen)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 51′ N, 9° 7′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Gießen
Landkreis:Marburg-Biedenkopf
Höhe:242 m ü. NHN
Fläche:56,86 km2
Einwohner:10.393 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:183 Einwohner je km2
Postleitzahl:35279
Vorwahl:06692
Kfz-Kennzeichen:MR, BID
Gemeindeschlüssel:06 5 34 016
Stadtgliederung:4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ritterstraße 5–9
35279 Neustadt (Hessen)
Website:www.neustadt-hessen.de
Bürgermeister:Thomas Groll (CDU)
Lage der Stadt Neustadt (Hessen) im Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Karte
Der Junker-Hansen-Turm, das Wahrzeichen der Stadt

Neustadt (Hessen) ist eine Kleinstadt im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Geografie

Geografische Lage

Neustadt (Hessen) liegt im mittelhessischen Bergland im äußersten Osten des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Der Neustädter Sattel gehört zur Oberhessischen Schwelle und ist ein Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide. Neustadt liegt am Schwalm-Nebenfluss Wiera und somit – als einzige Gemeinde des Landkreises Marburg-Biedenkopf – im Einzugsgebiet der Weser. Alle anderen Gemeinden des Kreises gehören zum Einzugsbereich der Lahn und ihres Nebenflusses Ohm und somit zu dem des Rheins.

Nachbargemeinden

Neustadt grenzt im Norden an die Gemeinde Gilserberg, im Osten an die Stadt Schwalmstadt und die Gemeinde Willingshausen (alle drei im Schwalm-Eder-Kreis), im Südosten an die Gemeinde Antrifttal, im Süden an die Stadt Kirtorf (beide im Vogelsbergkreis), sowie im Westen an die Stadt Stadtallendorf (Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Gliederung

Zur Stadt gehören neben der Kernstadt Neustadt die Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel.

Geschichte

Ortsgeschichte

Neustadt wurde vermutlich um das Jahr 1250 von den Grafen von Nidda aus dem Haus Ziegenhain gegründet. 1270/71 ließ Graf Ludwig II. von Nidda dort eine Burg erbauen, die aber bereits 1273 vom Landgraf Heinrich I. von Hessen wieder zerstört wurde. Graf Ludwigs Sohn und Nachfolger Engelbert I. verkaufte am 12. März 1294 Burg, Stadt und Amt Neustadt an das Erzbistum Mainz, für 2.200 Mark kölnischer Pfennige. Neustadt lag nunmehr als mainzische Enklave inmitten von landgräflich-hessischem und gräflich-ziegenhainer Gebiet.

Während der Mainzer Stiftsfehde wurde Neustadt an den Landgrafen Heinrich III. von Oberhessen verpfändet, aber die Stadt verweigerte ihm den Zutritt und gab erst nach einer Belagerung auf. Mit dem Frieden von Zeilsheim, an dessen Zustandekommen der landgräfliche Hofmeister Hans von Dörnberg[2] maßgeblich beteiligt war, kam Neustadt in den Besitz des Landgrafen von Oberhessen. Dieser verpfändete die Stadt 1477 an Hans von Dörnberg, der sich auf der Basis der alten Burg sein Schloss Dörnberg erbauen ließ. Nachdem Landgraf Wilhelm III. von Oberhessen bei einem Jagdunfall 1500 tödlich verunglückt war, wurde Oberhessen wieder mit Niederhessen vereinigt. Der beim niederhessischen Landgrafen Wilhelm II. verhasste Dörnberg flüchtete 1505 nach Friedberg, wo er 1506 im Alter von 79 Jahren starb. Er wurde von seinen Neffen beerbt. Die Herrschaft derer von Dörnberg über Neustadt endete 1549, als das Erzbistum Mainz die Verpfändung von 1464 wieder einlöste.

1802/03 kam die Stadt im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses zur Landgrafschaft Hessen-Kassel und wurde mit den anderen ehemals kurmainzischen Enklaven Fritzlar, Amöneburg und Naumburg im nominellen Fürstentum Fritzlar vereinigt. Von 1806 bis 1813 gehörte sie mit der gesamten Landgrafschaft Hessen-Kassel zum napoleonischen Vasallenkönigreich Westphalen und war Verwaltungssitz des Kantons Neustadt. Bis 1866 war Neustadt dann wieder Bestandteil von Hessen-Kassel bzw. Kurhessen, danach von Preußen. Bis 1943 bestand das Amtsgericht Neustadt (Hessen).

1933 lebten rund 120 Juden in Neustadt.[3] Damit war die jüdische Gemeinde die zweitgrößte im damaligen Landkreis Marburg.[4] Hiervon zeugt heute noch der jüdische Friedhof[5] am Simmesberg zwischen Neustadt und Momberg.

Bei Neustadt befinden sich noch Reste der Burg Trugelrode aus dem 13. Jahrhundert und der Nellenburg.

In der näheren Umgebung befinden sich auch die wüst gefallenen Burgen Etzgerode, Forst und Waffensand sowie der sogenannte „Kirchenstumpf“ der wüsten Dorfstelle Volkershain.

Hessische Gebietsreform

Am 1. Januar 1974 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz, die bis dahin selbständigen Gemeinden Mengsberg, Momberg und Speckswinkel in die Stadt Neustadt eingegliedert.[6][7] Für die ehemaligen Gemeinden wurden Ortsbezirke errichtet.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[8] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[9][10][11]

Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2021
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften20212016201120062001
%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands51,91248,41149,91259,91557,118
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands30,2734,4942,01127,6728,29
FWGFreie Wähler Gemeinschaft17,9417,248,126,426,22
REPDie Republikaner6,118,52
Gesamt100,023100,025100,025100,025100,031
Ungültige Stimmen in %2,34,03,82,92,3
Wahlbeteiligung in %50,048,345,148,356,9

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2007 Thomas Groll (CDU).[12] Er löste Manfred Hoim (CDU) ab, der seit 1989 amtierte.[13]

Hiss- und Bannerflagge

Wappen

Wappen von Neustadt
Wappen von Neustadt
Blasonierung: „In Rot auf stehendem, golden gezäumtem silbernen Roß der golden nimbierte, blau gerüstete hl. Martin, der mit silbernem Schwert ein Stück des goldenen Mantels dem auf grünem Boden knienden, linksgewendeten Bettler zuteilt; im Obereck ein sechsspeichiges silbernes Rad.“[14]
Wappenbegründung: Das Wappen der Stadt Neustadt (Hessen) stellt seit dem 15. Jahrhundert den heiligen Martinus auf silbernem Ross dar, der als Kriegsmann mit seinem Schwert ein Stück des Mantels dem auf dem Boden knienden Bettler zuteilt. Das sechsspeichige silberne Rad im linken Obereck deutet auf die Zugehörigkeit Neustadts zum Kurfürstentum Mainz hin.

Flagge

Die Stadtflagge ist in dieser Form seit mehreren Jahrzehnten in Verwendung. Vermutlich wurde die Flagge bereits vor 1946 in dieser Form geführt.

Hiss- und Bannerflagge zeigen das Stadtwappen auf einer rot-weißen Flaggenbahn. Außerdem führt die Stadt führt auch eine Variation der Bannerflagge mit Wappen und Schriftzug „Neustadt“ im Bannerhaupt.

Städtepartnerschaften

Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa

Die Stadt ist Mitglied der internationalen Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, der 37 Städte und Gemeinden mit dem Namen Neustadt in sieben europäischen Staaten (Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Polen und Niederlande) angehören (Stand März 2014).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Hier steht mit einer Gesamthöhe von über 50 m und einem Durchmesser von rund 13 m der größte Fachwerkrundbau der Welt, der Junker-Hansen-Turm. Er ist ein eigentlich als Turm der Stadtmauer gebautes Befestigungswerk, das 1480 vom Festungsbaumeister Hans Jakob von Ettlingen über den 1470 abgebrochenen Resten der alten Burg erbaut, dann jedoch als Wohnturm vollendet und in die Anlage des Schlosses Dörnberg integriert worden ist. Das alte Rathaus entstand in den 1550er Jahren.

Öffentliche Einrichtungen

In Neustadt befindet sich das Personenstandsarchiv Hessen des Hessischen Staatsarchivs Marburg.

Verkehr

Hinweis auf die Wasserscheide am Wärterhaus der Blockstelle

Durch Neustadt verläuft die Bundesstraße 454. Im Neustädter Sattel markiert an der Bundesstraße ein Stein die Rhein-Weser-Wasserscheide.

Der Bahnhof Neustadt (Kr Marburg) liegt an der Main-Weser-Bahn. Sein Empfangsgebäude stammt von Julius Eugen Ruhl.[15] Der Bahnhof ist der letzte zum Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV gehörende Haltepunkt. Ab Schwalmstadt beginnt der Nordhessische Verkehrsverbund NVV. Am Neustädter Sattel befindet sich in Richtung Stadtallendorf an der Bahnstrecke eine ehemalige Blockstelle mit einem Hinweis auf die hier verlaufende Wasserscheide zwischen Rhein und Weser.

Persönlichkeiten

In Neustadt (Hessen) geborene Persönlichkeiten

  • Hugo Leopold Georg Valentin Freiherr von Nordeck zur Rabenau (1755–1832), königlich-kaiserlicher Hauptmann, Gutsbesitzer auf Rüddingshausen (Landkreis Gießen) und Neustadt (Hessen) und Mitherr auf der Mittelburg zu Rabenau
  • Wilhelm Johannes Friedrich Carl Freiherr von Nordeck zur Rabenau (1798–1862), Forstmeister und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen in Darmstadt
  • Carl Braun (1831–1907), Jesuit und Astronom
  • Wilhelm Linker (1868–1963), Ehrenbürger, Bürgermeister und Abgeordneter
  • Siegfried Ruhl (1870–1962), hessischer Landtagsabgeordneter (CDU)
  • Ludwig Maria Florian (1900–1973), Verwaltungsbeamter und Kommunalpolitiker (CDU)

Persönlichkeiten, die in Neustadt (Hessen) gelebt oder gewirkt haben

  • Franz von Roques (1826–1887), Metropolitan, Pfarrer (u. a. in Neustadt (Hessen)) und Pionier der Diakonie in Kurhessen

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gustav Könnecke: Artikel Dörnberg, Hans Freiherr von. In: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Allgemeine Deutsche Biographie, Band 5 (1877), S. 352–353 (digitale Volltext-Ausgabe in „Wikisource“, Version vom 4. Juli 2015, 17:22 Uhr UTC).
  3. Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. 20. Mai 2016, abgerufen am 26. Juni 2019.
  4. Andrea Freisberg/ Gerhard Bieker: Nova Civitas - Neustadt (Hessen). Eine Wanderung durch die Geschichte der Stadt. Hrsg.: Magistrat der Stadt Neustadt. Neustadt 2004, S. 109.
  5. Alemannia Judaica – Jüdischer Friedhof Neustadt/Hessen. 20. Mai 2016, abgerufen am 11. April 2020.
  6. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 26 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 403.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  12. Bürgermeister-Direktwahlen. (XLSX, 197 kB) In: statistik.Hessen.de. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im März 2023.
  13. Bürgermeister-Direktwahlen in Neustadt (Hessen). In: statistik.Hessen.de. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021; abgerufen im Januar 2021.
  14. https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/wiki/Neustadt_(Hessen)
  15. Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 351f.

Weblinks

Commons: Neustadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Ritterstraße 19; A typical timber framing house for hesse. It is now used as the city archive of Neustadt
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The Junker-Hansen-Tower, the town's landmark of Neustadt, is build in 1480 and is today one of highest Timber framing buildings in Europe. The tower is 50m high an has a diameter of 13 m.
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The cemetery Neustadt.
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Die Karte zeigt eine Gemeinde im Landkreis Marburg-Biedenkopf
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The cemetery chapel in Neustadt. The St Laurentius chapel is buid in 1527.
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Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa
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The Dörnbergsches castle is the town hall of Neustadt. Its build in 1489, an used as a town hall since 1952. (backside)
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Ev. Kirche in Neustadt (Hessen)
Wasserscheide.jpg
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ehemalige Blockstelle Wasserscheide Rhein-Weser an der Main-Weser-Bahn zwischen den mittelhessischen Städten Neustadt und Stadtallendorf.
Neustadt church.jpg
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The trinity church in Neustadt. It is buid in 1502.
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The Dörnbergsche Castle serves as town hall of Neustadt. It has been built in 1489, later on used as a town hall from 1952.
Wappen Neustadt (Hessen).svg
Wappen von de:Neustadt (Hessen)
English: Coat of arms of de:Neustadt (Hessen), (St. Martin dividing his cloak with the beggar.)
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The left hand side of the building is build in 1545 (Burgsitz des Dörnbergschen Amtmanns Reinhard Schenk) and used by nuns (Vincentinnerinnen) since 1891. The right hand side is build in 1906/07 by the nuns.