Neuselingsbach

Neuselingsbach
Koordinaten: 49° 28′ 5″ N, 10° 38′ 33″ O
Höhe: 332–360 m ü. NHN
Einwohner:100 (2017)[1]
Postleitzahl:90616
Vorwahl:09107

Neuselingsbach (früher auch Buckmühle genannt[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf liegt am Selingsbach, der ein linker Zufluss der Zenn ist. 0,5 km westlich des Ortes liegt das Waldgebiet Fichtlein, im Süden befindet sich der Sandbühl. Neuselingsbach lässt sich in zwei Dorfteile einteilen: den Ortskern im Süden und das ehemalige Wochenendgebiet im Norden, in dem noch einige Wochenendhäuser, aber größtenteils jetzt Eigentumshäuser stehen. Der Ort wird von der Staatsstraße 2255 tangiert, die nach Neuziegenrück (0,6 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2413 (0,9 km südöstlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an der Röschenmühle vorbei nach Altselingsbach (1,7 km nordwestlich) bzw. zur St 2413 (0,8 km südlich), eine weitere führt nach Vockenroth (1 km südwestlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde wie Neukatterbach und Neuziegenrück im 17. Jahrhundert von österreichischen (und Schweizer) Glaubensflüchtlingen gegründet.[4][5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuselingsbach sechs Anwesen (1 Mühle, 5 Häuser). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Neuhof.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neuselingsbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof an der Zenn und der 1813 gegründeten Munizipalgemeinde Neuhof an der Zenn zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Neuziegenrück umgemeindet.[7] Am 1. Januar 1970, also noch vor der Gebietsreform in Bayern, wurde Neuselingsbach nach Neuhof an der Zenn eingemeindet.

In Neuselingsbach gibt es noch eine alte Mühle, die mittels Wasserkraft Holz sägte und Mehl mahlte. Die Mühle ist an die 300 Jahre alt. Das genaue Alter ist jedoch nicht bekannt, außerdem sind das Hauptgebäude und einige Nebengebäude extrem verfallen, jedoch ist sie eins der zwei ältesten Gebäude in Neuselingsbach, das zweite und weitaus ältere Gebäude ist das Haupthaus der im Ort befindlichen Gastwirtschaft Hammer, historischen Quellen zufolge war es lange Zeit eine Station für Kutschen und Postkutschen, um die Pferde für den Berganstieg nach Markt Erlbach zu wechseln, wurde dann aber mit der Zeit in eine Gastwirtschaft umgewandelt.

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002017
Einwohner5773655758445652565460100
Häuser[8]910161211101029
Quelle[9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][1]

Religion

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Thomas gepfarrt.[6] Die Katholiken sind nach St. Michael gepfarrt.[17]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b www.neuhof-zenn.de
  2. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 3, Sp. 772.
  3. Neuselingsbach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. S. 117.
    Nach H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 32, soll Neuselingsbach 1720 gegründet worden sein.
  5. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 269 (Erstausgabe: 1950).
  6. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 116.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim. S. 204.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 78 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 98 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1228, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1162 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1235 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1273 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 341 (Digitalisat).

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