Neues aus Büttenwarder

Fernsehserie
TitelNeues aus Büttenwarder
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
GenreKomödie
Erscheinungsjahre1997–2021
Längeje 25 Minuten
Episoden98 in 15 Staffeln (Liste)
Produktions­unternehmenNorddeutscher Rundfunk
IdeeNorbert Eberlein
RegieStefan Meyer, Wolfgang Limmer, Guido Pieters, Miko Zeuschner, Matthias Koßmehl
DrehbuchNorbert Eberlein, Eckhard Theophil
MusikFranz Bartzsch
KameraMaximilian Lips, Michael Ole Nielsen, Michael Tötter, Michael Sigloch, Joachim Hasse, Dragan Rogulj
Erstausstrahlung26. Dez. 1997 auf N3[1]
Besetzung
Gasthof unter den Linden in Grönwohld, in der Serie der Dorfkrug

Neues aus Büttenwarder ist eine von 1997 bis 2021 produzierte Fernsehserie des Norddeutschen Rundfunks (NDR) von Norbert Eberlein. Sie spielt in dem fiktiven Dorf Büttenwarder in Schleswig-Holstein und ist ein Ableger der NDR-Serie Heimatgeschichten.[2]

Handlungsgerüst und Hauptrollen

Die Folgen von jeweils 24 bis 29 Minuten Länge sind zumeist in sich abgeschlossen, nur selten sind aufeinanderfolgende Episoden auch inhaltlich verbunden.

Im Mittelpunkt stehen die beiden Protagonisten Brakelmann und Adsche, beide als Bauern im Dorf tätig (wobei man sie nie arbeiten sieht). Häufig kommt am Anfang einer Folge eine Idee im Kontext des ruhigen Dorflebens auf, etwa eine neue Geschäftsidee oder Maßnahmen zur Tourismusförderung. In der Umsetzung dieser Idee arbeiten die zwei „Freundfeinde“ zusammen oder gegeneinander (oder beides). Brakelmann ist dabei der pragmatisch-geschäftstüchtige Kopf, der allerdings seine Möglichkeiten vollkommen überschätzt, während der eher einfältige Adsche mit Mutterwitz aus Brakelmanns Ideen sein eigenes Süppchen kocht. Durch Ungeschick oder abstruse Ideen entsteht dabei viel Situationskomik.

Beide sind alleinstehend und haben keine unmittelbare Familie. Adsches nächster Verwandter ist Onkel Krischan, Brakelmanns ist ein „Onkel Werner“, der nicht in Büttenwarder wohnt und nie persönlich erscheint. Seit ihrer gemeinsamen Jugendliebe Gerlinde scheinen beide keine Beziehungen eingegangen zu sein, der einzige erotische Aspekt ihres jeweiligen Lebens ist das gemeinsame Anschauen der Gymnastiksendung im TV in Brakelmanns Wohnung. Adsches Anwesen ist in der Serie nie zu sehen.

Sie besitzen gemeinsam ein altes Mofa, das sie abwechselnd zwei Tage lang nutzen. Dessen technische Defekte oder der bei Übergabe leere Tank geben oft Anlass für Streit. Beigelegt wird der Streit bei einem Gedeck im Dorfkrug, wo die Anschreibliste der zwei permanent klammen Protagonisten schon mehrere Bierdeckel füllt.

In Folge 62 „Haggnschuss“ bekommt Brakelmann eine Schussverletzung im rechten Fuß. Ab da trägt er (sofern überhaupt beteiligt) einen dicken Verband am rechten Unterschenkel und bewegt sich kaum noch. Herumgefahren wird er von Adsche mit einem Mofa-Anhänger, auf dessen Ladefläche ein Gartenstuhl notdürftig befestigt ist. So konnte der Darsteller in seinen letzten Lebensjahren, in denen er gesundheitlich stark beeinträchtigt und auf den Rollstuhl angewiesen war, weiterhin an der Serie beteiligt sein.

Die vier Finalfolgen (95–98) bilden eine zusammenhängende dramatische Fortsetzungsgeschichte, in der Brakelmanns Hof, auf dem Adsche seit Brakelmanns Tod lebt, davor gerettet werden muss, zusammen mit dem gesamten Dorf von Griem verhökert zu werden.

Nebenrollen

Kuno Eggers

Kuno Eggers ist oft als Dritter an Aktionen oder Gesprächen beteiligt. Er arbeitet als Stallknecht auf einem Reithof. Mit seiner schuljungenhaften Art wirkt er jünger als die meisten anderen Charaktere, obwohl er ebenso alt ist[3], und bildet so einen Kontrast zur übrigen Dorfgemeinschaft. Er ist großer Fan des Comic-Magazins „Killerkralle“, das er oft liest und aus dem er sämtliche Lebensweisheiten bezieht. Kuno wohnt nicht nur bei seiner „Muddi“, sondern schläft sogar mit in ihrem Bett und hängt auch sonst sehr an ihr.

Shorty

Shorty ist Gastwirt im „Dorfkrug“, in der Serie alleinstehend, aber schon mehrmals verheiratet. Obwohl er den Protagonisten bei jeder Gelegenheit ihre hohen Zechschulden vorhält, greift er nur selten zu härteren Maßnahmen. Er ist intelligent und oft der einzige, der Schönbiehls Pläne durchschaut. In späteren Folgen ist er außerdem Hypochonder und leidet an allen möglichen eingebildeten Krankheiten, beispielsweise einer „Steißbeinverhärtung“. Das Telefon hinter seinem Tresen wird gern von allen genutzt, die kein eigenes haben.

Dr. Waldemar Schönbiehl

Dr. Waldemar Schönbiehl ist Notar und (bis Folge 63) Bürgermeister von Büttenwarder. Seine Versuche, wirtschaftlichen Aufschwung nach Büttenwarder zu holen, scheitern zu seinem Verzweifeln immer wieder an der Sturheit der Bewohner. Er fühlt sich intellektuell und gesellschaftlich der übrigen Bevölkerung weit überlegen und lässt sie das auch spüren, nutzt sein Amt auch immer wieder mal zu seinem eigenen Vorteil, doch seine Versuche, höhere Ämter zu erlangen, bleiben erfolglos. In Folge 63 gibt er sein Amt durch eigene Wahlmanipulation an seinen Mitbewerber Günther Griem ab.

Onkel Krischan

Onkel Krischan, Adsches Uronkel, wohnt im Seniorenheim „Alte Eichen“ und ist in seinem hohen, etwas unklaren Alter (er feiert in Folge 58 seinen 106. Geburtstag, in Folge 76 ist er 105) bereits etwas verwirrt, was sich darin äußert, dass er Kriegserinnerungen und Gegenwart nicht klar trennt. Adsche besucht ihn oft, aber meist nur aus Pflichtgefühl, bis die Konkurrenzsituation mit Jürgen Seute um die Rolle des Lieblings-Großneffen einsetzt.

Günther Griem

Günther Griem tritt erstmals als Großbauer in Folge 33 in Erscheinung, wo er eine Abschussprämie auf einen Wolf aussetzt. Später scheitert er als korrupter Bürgermeister in Klingsiehl und kandidiert schließlich in Büttenwarder gegen Schönbiehl, der ihm den Wahlsieg schenkt, da er dieses Amt als Bestrafung empfindet. Griem ist Geschäftsmann und fällt wiederholt durch schräge Immobiliengeschäfte auf. In den Finalfolgen versucht er, ganz Büttenwarder aufzukaufen und als militärisches Übungsgelände zu versilbern, scheitert jedoch und gibt das Amt an Jürgen Seute ab.

Jürgen Seute

Jürgen Seute ist der angeheiratete Schwippschwager Adsches, dennoch blutsverwandt mit ihm, was der eine stets unterstreicht und der andere abstreitet. Er tritt erstmals auf, als sich Onkel Krischan nach 40 Jahren Schweigen eine Versöhnung zwischen ihm und Adsche gewünscht hat. Der Zwist dreht sich vordergründig um die Rechte an Onkel Krischans Erbe, doch trägt Jürgen Seute mit Adsche auch viel uralten Familienkrach aus. Er hält sich für einen Selfmademan voller Geschäftsideen, seine bisherige Karriere besteht jedoch nur aus Versagen. In Büttenwarder eröffnet er einen lange geschlossenen Friseursalon neu und betreibt nebenbei auch jedes andere Geschäft, das Erfolg verspricht, der sich aber nur selten einstellt.

Manuel

Manuel tritt in Folge 72 als Kind erstmals auf. Er kommt aus Hamburg und ist der Sohn von Gerlindes Tochter; welcher der „Freundfeinde“ sein Opa ist, bleibt bis kurz vor Schluss unklar. Er betrachtet beide als Opas, fühlt sich auf Brakelmanns Hof und in Büttenwarder allgemein wie im Paradies, verbringt seine Ferien regelmäßig dort und übernimmt sogar bereitwillig alle Arbeiten, die sie ihm auftragen. Er freundet sich mit Fiona an, der Tochter der Investorin, die in Folge 76 Büttenwarder über den Tisch zu ziehen versucht.

Running Gags

Wichtigster Running Gag ist der von Neid genährte Hass Büttenwarders auf den größeren und in jeder Hinsicht erfolgreicheren Nachbarort Klingsiehl, der jedoch häufig aufgesucht werden muss, etwa als Einkaufsquelle oder zuständiger Gerichtssitz. Dort erscheint auch die Lokalzeitung, der „Klingsiehler Landbote“. Griem, der zweite Bürgermeister Büttenwarders, ist zuvor in Klingsiehl politisch gescheitert und hält von Büttenwarder nicht viel.

Weitere Running Gags:

  • Sobald das Mofa aufgeständert ins Bild kommt, fällt es meist um.
  • Brakelmanns Scheunentor fällt bei fast jedem Öffnen oder auch ganz ohne Anlass nach außen aus den Angeln und bleibt dann liegen, man läuft einfach darüber hinweg.
  • Lichtschalter in Brakelmanns Scheune erzeugen bei Betätigung einen Knall und Funkenregen.
  • Brakelmanns Telefon funktioniert erst, wenn der Hörer auf die Tischfläche geschlagen wurde. Auch andere Elektrogeräte brauchen ähnliche Pflege.
  • Alle vom Postboten zugestellten Briefe sind aufgerissen und er informiert den Empfänger mündlich über den Inhalt. Ein rührender Brief von Gerlinde an Adsche geht sogar verloren, nachdem jeder im Postamt ihn erst lesen wollte.[4]
  • Nach Brakelmanns Tod hängt ein Bild von ihm an der Wand, das immer herunterfällt, wenn er sich ärgern würde.
  • Muss auf Brakelmanns Hof jemand untergebracht werden, geschieht dies immer im Gästezimmer Hawaii – einem verwahrlosten Nebenraum der Diele voller Gerümpel mit Südseetapete an der Rückwand.
  • Handelsgeschäfte haben ironisch-abwertende Namen, etwa der Baumarkt Lackmeier oder das Einkaufszentrum Wertfrei.

Welt von Büttenwarder

Spielzeit

Ein Witz der Serie besteht in der Kollision zweier Zeitebenen. Für Büttenwarder selbst ist die Zeit etwa in den 1960er-Jahren stehengeblieben: der Dorfpolizist fährt einen grün-weißen VW Käfer, auch die Traktoren der Landwirte entstammen der jeweiligen Zeit, neuere Fahrzeuge sieht man selten. Brakelmanns Telefon ist ein schwarzes W 48, dessen Hörer gewohnheitsmäßig immer erst auf die Tischfläche geschlagen wird, damit es funktioniert; sein Radio ist ein entsprechend altes Röhrengerät. Der einzige Internetzugang des Dorfes, welcher im Friseursalon steht und in der Folge WeWeWe zu sehen ist, besteht zwar aus einem modernen PC, der aber an einen alten Röhrenmonitor angeschlossen ist und einen umgebauten C64 als Tastatur besitzt.[5] Dass die Serie dennoch zur aktuellen Veröffentlichungszeit spielt, zeigt sich nur in der Außenwelt, wenn etwa Besucher mit aktueller Kleidung und entsprechender technischer Ausstattung in das Dorf kommen. In der Folge Apparillo gewinnt Brakelmann einen intelligenten programmierbaren Flachbildfernseher, für dessen Bedienung ihm jegliches Verständnis fehlt.

Bildung

Anfangs wurde die Serie dafür kritisiert, Landwirte generell als ungebildete, wenn auch gewitzte Menschen darzustellen. So entwickeln die zwei Hauptdarsteller zwar etliche Geschäftsideen, scheitern aber regelmäßig an den Erwartungen ihrer Umwelt oder an der Unkenntnis rechtlicher Vorgaben wie Konzessionen oder Versicherungen. Ihre Selbstüberschätzung zeigt sich auch in der Verwendung von Begriffen einer überzogenen Sprachebene, so wird etwa finanzieller Erfolg konsequent als „Nennwert“ bezeichnet, Geld als „Barmittel“, Brakelmann nennt seine heruntergekommene Wohnung sein „Ambiente“ und sein Grundstück „Terräng“ (so geschrieben). In der Folge Dorfschule versucht Bürgermeister Schönbiehl erfolglos, einige seiner Einwohner bis zum nachträglichen Hauptschulabschluss zu bringen, um dafür Prämien zu kassieren.

Geschichte

Um 1230 wurde in Büttenwarder eine Feldsteinkirche erbaut. Im 19. Jahrhundert wurde der ehemalige Holzturm der Kirche durch einen neogotischen Backsteinturm ersetzt. Ein 18 Meter breiter und 2,50 Meter tiefer Bombenkrater, der sich in der Boddenbeeker Brache befindet, erinnert noch heute an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs.[6] Von 1960 bis 1980 gab es in Büttenwarder eine Dorfschule sowie von 1971 bis 2002 eine Telefonzelle.[7]

Wirtschaft und Kultur

Die Bewohner Büttenwarders leben im Wesentlichen von der Landwirtschaft. In Büttenwarder gibt es einen Reiterhof, den Dorfkrug sowie das Seniorenheim Alte Eichen. In Büttenwarder wird häufig die Sportart Dödeln gespielt. Es wird mit einem Ball, einen Eimer und Knüppeln gespielt. Karneval (Folge 17), Silvester (Folge 20) und Weihnachten (Folge 19) sind besondere Feiertage in Büttenwarder.

Besetzung

In den Hauptrollen agieren Jan Fedder als Kurt Brakelmann und Peter Heinrich Brix als Arthur „Adsche“ Tönnsen, die auch als Darsteller der Serie Großstadtrevier bekannt sind. Weitere Akteure sind Axel Olsson als Gastwirt Shorty und Sven Walser als Stallknecht Kuno, bis 2015 auch Günter Kütemeyer als Notar und Bürgermeister Dr. Waldemar Schönbiehl, der einzige „Gebildete“ im Dorf.

SchauspielerFigurEpisodenBemerkungen
Jan FedderKurt Brakelmann1–47, 50–67, 71–73, 75–78, 83–84, 86–87, 92Bauer, „Freundfeind“ von Adsche
Peter Heinrich BrixArthur „Adsche“ TönnsenalleBauer, „Freundfeind“ von Brakelmann
Günter KütemeyerDr. Waldemar Schönbiehl1–65Notar und erster Bürgermeister von Büttenwarder (von 1962 bis 2015), gibt sein Amt in Folge 63 freiwillig an Günther Griem ab.
Axel Olsson„Shorty“alleWirt im Dorfkrug Unter den Linden
Sven WalserKuno EggersalleStallknecht
Harald MaackErich2, 5Bauer in Büttenwarder
Heike FalkenbergHenrike Kümmersen6Hoferbin
Bernhard PetersenCharly9Postbote
Uwe RohdePeter9–91Dorfpolizist
Hans KahlertChristian „Onkel Krischan“ Tönnsen12–94, 95–98 (Stimme)Uronkel von Adsche, Bewohner des Seniorenheims Alte Eichen, stellvertretender Bürgermeister Reichsmarschall von Büttenwarder (seit 1963)
Fiona CoorsBirthe Klackendohm13Schönbiehls Schwiegertochter, Chinesisch-Dolmetscherin
Oliver HörnerHeinz-Peter Döpfmann14TV-Journalist mit Schwerpunkt „Wirtschaft“
Peter JordanHorst Höpfner15Versicherungsangestellter
Jens Peter BroseCharly15, 28, 35, 69, 75, 79Postbote
Sönke KorriesArno15, 25, 30, 56–57, 60, 63, 67Bauer in Büttenwarder
Hannes StelzerHans-Adolf Buschbohm18Bewohner des Seniorenheims Alte Eichen
Veit StübnerDr. Rufus Kloppstedt21, 22Arzt im weitesten Sinne
Till HusterKlaus-Uwe25Bauer in Büttenwarder
Brakelhase35
Eggi56–57, 60, 63, 64, 67, 76, 82Bauer in Büttenwarder
Hendrik von BültzingslöwenHeinzi25, 30, 40, 56, 57, 60, 63–67, 69, 71, 74–77, 79, 81, 83–84, 88–90, 93Bauer in Büttenwarder und Teilzeitstudent
Matthias BussOnkel Werner28Brakelmanns Onkel aus Düdersen
Michael KesslerMarkus Schnuck42Großstadtmensch, will sich in Büttenwarder niederlassen
Stephan BiekerMartin Meyer-Schönbiehl45, 48–50, 53Schönbiehls Neffe, Student, fein gekleidet und zu jeder Art von Kopf- oder Handarbeit vollkommen unfähig
Renate DelfsAmanda46, 79Onkel Krischans Jugendliebe
Jürgen UterGünther Griem56–57, 60, 63–98Klingsiehls „stinkreicher“ und korrupter Bürgermeister, von Folge 63 bis Folge 98 Bürgermeister von Büttenwarder
Dirk MartensJürgen Seute58, 64–98angeheirateter Schwippschwager Adsches, ab Folge 64 als (schlechter) Friseur in Büttenwarder tätig. Wird in Folge 98 zum Bürgermeister gewählt.
Amina TraoreLaini65, 67, 69, 81, 84, 86, 88–90, 93Heinzis Freundin
Leonard SeydManuel72, 76, 82, 87, 95Sohn von Gerlindes Tochter
Andrea LüdkeHeidi Merz76Unternehmerin, will die Dörfler mit Knebelverträgen kaufen
Lotte TscharntkeFiona Merz76, 87mutige Tochter von Heidi Merz, wird Manuels Freundin
Ralph HerforthFritz Tönnsen77zwielichtiger Sternekoch, der nebenbei Drogen produziert
Axel MilbergHajo Narkmeyer80–82, 88, 90, 93Bauer, Bekannter aus Adsches Jugend
Zoe HolchFine80, 88, 90, 93–94, 96, 98Hajo Narkmeyers 7-jährige Tochter, vorlaut und gewitzt
Sabine UrigDaggi81, 92, 96–97Dorfpolizistin, Peters Frau
Christoph FingerCharly86–87, 94Postboten-Vertretung
Anica DobraGerlinde Kötenbröck87Adsches und Brakelmanns Jugendliebe sowie Adsches unsterblicher Traum
Lena SchmidtkeKarla Altmann91, 94Zimmermannsgesellin, hat das Grundstück von Adsches Geburtshaus gepachtet
Suzanne von BorsodyYlvie Tönnsen94, 96–98Adsches Schwester

Episoden

Die Fernsehserie umfasst insgesamt 15 Staffeln mit 98 Episoden, 2 Doppelepisoden, 19 Dokumentationen und 6 Specials.

Produktion

Gedreht wurde die Serie im Kreis Stormarn (Schleswig-Holstein) und Umgebung. Die Gaststätte Unter den Linden, in der Serie Dorfkrug genannt, steht in Grönwohld () und bietet auch Lütt un Lütt, das Standardgetränk der Serie. Nicht weit davon, in Granderheide, liegt der Drehort für Brakelmanns Hof (). Er ist privater Wohnsitz.

Seit der 63. Folge wurde auch in dem Ort Grove im Kreis Herzogtum Lauenburg gedreht. Als Friseursalon Erika Primatzki wurde der Gemeinschaftsraum der Freiwilligen Feuerwehr in der Alten Dorfschule hergerichtet. Weitere Außenaufnahmen wurden in Grove gedreht. Eine NDR-Dokumentation Frisch geföhnt wurde dazu erstellt und 2015 erstmals ausgestrahlt.

Nach dem Tod Jan Fedders 2019, der in Folge 92 Der Tod ist ein sturer Arsch thematisiert wird, entschloss sich Peter Heinrich Brix zum Ausstieg.[8] Daraufhin wurde von Produktion und Sender entschieden, die Serie einzustellen.[9] Die vier Finalfolgen wurden zum Jahresende 2021 ausgestrahlt.

Büttenwarder op Platt

Die einzelnen Folgen wurden zunächst alle auf Hochdeutsch produziert und anschließend im Studio von den Originaldarstellern nochmals auf Plattdeutsch synchronisiert. Ins Niederdeutsche übersetzt wurden sie von Peter Nissen und Hartmut Cyriacks; ausgestrahlt wurde meist zuerst die hochdeutsche, dann die Platt-Version.

Fernsehausstrahlungen und DVD-Veröffentlichungen

TV

Die chronologisch erste Episode UFOs über Büttenwarder wurde am 26. Dezember 1997 vom NDR Fernsehen im Rahmen von Heimatgeschichten, eine seit Anfang der 1990er Jahre laufende Reihe, ab 22:25 Uhr im NDR gezeigt. Zwei Jahre später, am 26. Dezember 1999, liefen abends zwei weitere neue Episoden, Liebesnacht in Büttenwarder und Wahlkampf in Büttenwarder, ebenfalls in Heimatgeschichten.

Diese drei ältesten Folgen wurden – allerdings nicht in chronologischer Reihenfolge – mit fünf neu produzierten Folgen unter dem Serientitel Neues aus Büttenwarder zur ersten Staffel zusammengestellt, die ab dem 16. Januar 2001 wöchentlich dienstags im Ersten ausgestrahlt wurde. Weitere Folgen kamen ab 2004 in unregelmäßigen Abständen hinzu. Als eigene Serie im ARD-Hauptabendprogramm erwies sich die Sehbeteiligung jedoch als zu gering; Wiederholungen auf N3 dagegen waren sehr erfolgreich.

Insgesamt besteht Neues aus Büttenwarder aus 98 Folgen. Die letzten Episoden wurden über die Weihnachtsfeiertage 2021 gesendet. Am 8. Januar 2022 begann eine wöchentliche Neuausstrahlung der Serie jeweils samstags um 17:35 Uhr im NDR-Fernsehen.[10]

Die jahreszeitbezogenen Folgen wie Karneval, Ostern, Weihnachten und Silvester werden jährlich zur entsprechenden Zeit neu ausgestrahlt.

Ton- und Bildträger

Seit dem 28. September 2006 erschienen nach und nach alle Episoden auch auf DVD (73 Folgen zuzüglich Bonusmaterial wie Dokumentationen, Specials usw. auf 22 DVDs). Die DVD-Ausgaben enthalten beide Sprachversionen und sind seit dem 7. Dezember 2012 auch als Box mit 14 DVDs erhältlich.

Seit 2011 werden für die Folgen auch Hörfilmfassungen hergestellt und gesendet. 2015 erhielt das Videoalbum Neues aus Büttenwarder eine Goldene Schallplatte (Deutschland: Comedy-Award).[11]

Hörspiele

Seit 2021 gibt es insgesamt sechs Hörspiele von Neues aus Büttenwarder: Gerlinde, War wohl Mord, Topptach (alle Dezember 2021); Schafwölkchen, Oh! und Schnupfi (alle Dezember 2022).[12]

Talentsuche

Zur weiteren Steigerung der Zuschauerbindung veranstaltete der NDR Anfang 2010 ein Casting über YouTube. Dort konnten die Teilnehmer eigens gedrehte Videos mit ihren ganz speziellen Talenten einsenden. Über 330 Videoeinsendungen erreichten den NDR. Die 20 besten Videos wurden durch eine Jury ausgewählt und standen zur Abstimmung bereit.[13] Nach der Abstimmung fand ein finales Casting mit fünf Verbliebenen im Dorfkrug statt. Der Gewinner erhielt eine Gastrolle in der Folge War wohl Mord. Beim Casting wurde von Jan Fedder spontan ein weiterer Gastauftritt für den zweiten Sieger vergeben.

15 Jahre Neues aus Büttenwarder

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 15. Geburtstag tourte die Serie mit einer eigens dafür konzipierten Kinorolle durch vier norddeutsche Städte. Im Kino waren die Folgen Schmerzensgeld, Guten Appetit und Schafwölkchen sowie Ausschnitte der Doku 15 Jahre – 15 Fragen zu sehen.

Brixi – mich gibt’s nur zweimal

Aus Anlass des 60. Geburtstags von Peter Heinrich Brix entstand diese kleine Sonderfolge, in der Brix in einem Tagtraum selbst zum Set fährt, dort jedoch von allen Dörflern, auf die er trifft, für einen Fremden gehalten wird – selbst von dem von ihm selbst dargestellten Adsche Tönnsen, mit dem er sich eine Zeitlang unterhält. Im Gespräch ergeben sich einige Hintergrundinformationen.

Treckerfahrer dürfen das!

In der neunten Folge des deutschen Doku-Soap Treckerfahrer dürfen das! fährt Moderator Sven Tietzer u. a. nach Büttenwarder. Dort trifft er den Dorfpolizisten, der in der Serie von Uwe Rohde gespielt wurde.[14]

Sonstiges

Am 31. August 2018 wurde in Grönwohld der Verein zur Pflege und Bewahrung Büttenwarder Brauchtums e.V. gegründet.[15]

Siehe auch

Literatur

  • Ulfert Becker: Wiedersehen in Büttenwarder: Mehr Leute, mehr Landschaft, noch mehr Lütt & Lütt. Edel-Verlag 2013, ISBN 978-3-8419-0237-5.
  • Norbert Eberlein, Ulfert Becker: Zu Besuch in Büttenwarder: Leute, Landschaft, Lütt & Lütt. Edel-Verlag 2009, ISBN 978-3-941378-31-5.
  • Norbert Eberlein: Gedeck, doppelt! – Neues aus Büttenwarder. Rowohlt, Reinbek 2012, ISBN 978-3-499-62820-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ndr.de: Neues aus Büttenwarder – „UFOs“ (Memento vom 7. August 2010 im Internet Archive)
  2. Ufos über Büttenwarder bei fernsehserien.de, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  3. In der Episode „Klassentreffen“ ist sein 8. Geburtstag 45 Jahre her, sie sprechen über gemeinsame Kindheitserlebnisse
  4. geschildert in der Folge „Topptach“
  5. Werbetrailer zur Folge „WeWeWe“. In: offizieller Facebook-Account der Fernsehserie „Neues aus Büttenwarder“. 28. Dezember 2018, abgerufen am 17. März 2024.
  6. ndr.de, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  7. stormarnlexikon.de, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  8. Aus für "Neues aus Büttenwarder": NDR beendet Serie nach Ausstieg von Peter Heinrich Brix. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  9. NDR: NDR nimmt Abschied von Serie „Neues aus Büttenwarder“. Abgerufen am 16. August 2021.
  10. Dit un dat rund um die Kultserie: Folgen, Videos, Porträts | - Fernsehen - Sendungen A-Z - Neues aus Büttenwarder. In: ndr.de. 30. Oktober 1975, abgerufen am 12. März 2024.
  11. Gold-/Platin-Datenbank des Bundesverbandes Musikindustrie, 8. November 2015
  12. Podcast auf ndr.de, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  13. Archivierte Kopie (Memento vom 28. März 2010 im Internet Archive)
  14. Büttenwarder, TÜV und ein neuer Rasen für den HSV. Serienfolge auf fernsehserien.de, abgerufen am 6. Februar 2024.
  15. stormarnlexikom.de, abgerufen am 23. Oktober 2023.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gasthof unter den Linden.jpg
Autor/Urheber: DKey85, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der berühmte "Gasthof unter den Linden" aus der NDR-Serie "Neues aus Büttenwarder" in Grönwohld