Neuensorg (Weidhausen)
Neuensorg Gemeinde Weidhausen bei Coburg | |
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 7′ O |
Höhe: | 335 m ü. NN |
Einwohner: | 464 (1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96279 |
Vorwahl: | 09562 |
Altes Rathaus |
Neuensorg ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Gemeinde Weidhausen bei Coburg im Landkreis Coburg.
Geographie
Neuensorg liegt etwa zwölf Kilometer südöstlich von Coburg am Nordrand des Lichtenfelser Forstes, aus dem die Siedlung herausgerodet wurde. Die Kreisstraße CO 11 verbindet den Ort mit Weidhausen und die LIF 9 mit Neuensee.
Geschichte
Neuensorg wurde 1195 erstmals erwähnt.[2] Der Ortsname bedeutet wohl ‚Neuer Ort am Waldrand‘.[3] Das Walddorf im Lichtenfelser Forst gehörte zum Amt Lichtenfels und lag an der Straße von Lichtenfels über Schney nach Sonnefeld an der Grenze zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Fürstentum Sachsen-Coburg. Eine Forstbeschreibung von 1545 erwähnt erstmals Häuser in dem Grenzort.[3] Die Einwohner lebten von der Forstwirtschaft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Weiler niedergebrannt.
1698 zählte Neuensorg außer dem Forsthaus acht Häuser, davon sechs Tropfhäuser.[3] Die Bewohner des Kastendorfes, bis auf den Förster alle evangelisch-lutherisch, gingen in die Gottesdienste der evangelisch-lutherischen Ebersdorfer Pfarrei, später nach Weidhausen. 1801 hatte der Ort sieben Häuser, vier Stadel und ein fürstliches Jägerhaus. Der Umfang des Neuensorger Reviers betrug 2849 bayerische Tagwerke.[3]
1791/92 wurde das alte Forsthaus von 1661 durch einen einstöckigen Neubau für 1333 Gulden ersetzt. 1862 folgte eine Aufstockung.
1818 gehörte Neuensorg zum Obermainkreis und wurde in die Landgemeinde Neuensee eingegliedert. Ab 1819 war die Pfarrkirche von Michelau für die evangelischen Bürger zuständig. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sorgte die Korbmacherei für ein Wachstum des Ortes. Im Jahr 1867, als in Neuensorg 154 Personen lebten, wurde eine Schule für die evangelischen Schüler eröffnet. 1875 hatte das Dorf 183 Einwohner und 36 Gebäude sowie das Schulhaus.[4] 1877 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht, das 1912 einen Dachreiter mit Glocke erhielt und 1949 aufgestockt wurde. 1897 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Die Anlage eines Friedhofs erfolgte 1924. 1925 hatte das Dorf 302 Einwohner und 54 Wohnhäuser. Es gehörte zu den Kirchsprengeln der römisch-katholischen Pfarrkirche Marktgraitz und der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche Michelau.[5] 1926 wurde der Ort an das Elektrizitätsnetz angeschlossen.
Neuensorg reichte 1855, 1892, 1928 und 1946 Eingaben um Erhebung zu einer selbstständigen politischen Gemeinde ein. Am 15. Februar 1952 wurde Neuensorg als Gemeinde aus Neuensee ausgegliedert.[6] Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Siedlung Neue Welt.⊙
Eine Ortskanalisation und eine mechanische Kläranlage ließ die Gemeinde von 1962 bis 1966 errichten. Von 1968 bis 1972 folgte eine zentrale Wasserversorgung. Eine neue Schule wurde 1964 eröffnet.[3]
Da die Regierung von Oberfranken einen Anschluss Neuensorgs an die Gemeinde Michelau nicht genehmigte, erfolgte am 1. Januar 1978 die Eingemeindung nach Weidhausen und die Umgliederung vom Landkreis Lichtenfels in den Landkreis Coburg. Im Jahr 1987 hatte der Ort 464 Einwohner und 126 Wohnhäuser mit 169 Wohnungen.[1]
Einwohnerentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
Die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche gehört zum Dekanat Michelau. Die Planungen für das Gotteshaus begannen 1958. Der Schwürbitzer Architekt Herbert Fischer entwarf ein Kirchenschiff mit quadratischem Grundriss und Zeltdach sowie angebautem Kirchturm, der im Laufe der Baumaßnahme von 13,5 Meter auf 16 Meter Höhe wuchs. Grundsteinlegung war für das 140.000 DM teure Gotteshaus im Jahr 1960, die Einweihung am 19. November 1961. 1965 wurden drei neu gegossene Glocken im Turm aufgehängt, 1967 folgte die Montage einer Turmuhr.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 301 (Digitalisat).
- ↑ https://www.weidhausen.de/gv_weidhausen/Gemeinde/Gemeinde/Geschichte/ www.weidhausen.de
- ↑ a b c d e Werner Schumann: Weidhausen b. Coburg im Wandel der Jahrhunderte. Schneider-Druck, Weidhausen 2000, ISBN 3-9805880-3-3, S. 113f
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1078, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 511.
- ↑ a b Werner Schumann: Weidhausen b. Coburg im Wandel der Jahrhunderte. Schneider-Druck, Weidhausen 2000, ISBN 3-9805880-3-3, S. 123
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 960 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
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