Die Gemeinde am Südabhang des Werders (einer Grundmoräne) grenzt an den Nordosten des Stadtgebietes von Neubrandenburg. Die Südgrenze der Gemarkung Neuenkirchen bildet der Flusslauf der Datze.
Gemeindegliederung
Zu Neuenkirchen gehören die Ortsteile Ihlenfeld, Luisenhof und Magdalenenhöh.
Geschichte
Neuenkirchen wurde 1360 erstmals urkundlich erwähnt.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Luisenhof eingegliedert.
Im Rahmen der Trassenuntersuchung der Bundesautobahn 20 wurde hier im Jahre 1998 der Kupferfund von Neuenkirchen gemacht.
Das historische und nach einem Entwurf von Hofbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel 1850 umgebaute Herrenhaus Ihlenfeld war zuletzt im Besitz der Berliner Redaco GmbH, es verfiel und wurde schließlich 2002 abgerissen.[2]
Wappen, Flagge, Dienstsiegel
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE NEUENKIRCHEN * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[3]
Die Dorfkirche ist ein Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, der wohl nie vollendete Westturm ist schiffsbreit und endet unter dem Kirchendach. Die Ausstattung mit dem Kanzelaltar stammt aus dem 17. Jahrhundert.[4]
Das alte Herrenhaus Neuenkirchen von 1646 wurde nach 1962 abgerissen; erhalten ist das neue Herrenhaus, das 1907/08 nach Plänen des Rostocker Architekten Alfred Krause errichtet wurde.[5]
Das Herrenhaus Ihlenfeld aus dem 19. Jahrhundert war ein elfachsiger, zweigeschossiger Steinbau mit einem Mittelrisalit, das nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel im Stil der englischen Tudorgotik als Umbau entstand.[6] Der Amtmann von Michael betrieb auf dem Gut eine englische Vollblutzucht.[7] Seine Nachfahren,[8] wie Friedrich von Michael, betreuten insgesamt ein 892 ha großes Lehngut,[9] zuletzt in einer Form als Familienfideikommiss. Im Jahre 2002 wurde es abgerissen.
Heiko Kärger (* 1960), Bürgermeister in der Gemeinde Neuenkirchen 1991 bis 1992
Literatur
Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst). I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (2. Hälfte), Stargard und Neubrandenburg – bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Neubrandenburg – Neuenkirchen, S.157ff. (online [abgerufen am 12. August 2018]).
↑Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Mecklenburg-Vorpommern, bearb. von Hans-Christian Feldmann u. a. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 2000. ISBN 3-422-03081-6, S. 369.
↑Sabine Bock: Herrschaftliche Wohnhäuser auf den Gütern und Domänen in Mecklenburg-Strelitz. Architektur und Geschichte. (= Beiträge zur Architekturgeschichte und Denkmalpflege, 7.1–3), Thomas Helms Verlag Schwerin 2008, ISBN 978-3-935749-05-3, Band 2, S. 659–665.
↑Melanie Ehler, Matthias Müller: Schinkel und seine Schüler. Auf den Spuren großer Architekten in Mecklenburg und Pommern. Hrsg.: Im Auftrag der Stadt Barth. Unter Mitarbeit von Sabine Bock, Michael Lissok. Helmsche Buchhandlung (C. Kunz), Schwerin 2004, ISBN 978-3-935749-34-3, S.114–143 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
↑C. H. Vogler: Allgemeines Gestüt-Buch. Ein Verzeichnis der Vollblut-Pferde nebst ihrer Abstammung welche sich in allen deutschen Staaten, sowie den nicht zum deutschen Bunde gehörigen Landest(h)eilen der preußischen und dänischen Monarchie, dergleichen in Ungarn und seinen Nachbarländern, in Siebenbürgen und Galizien befinden. Erster Band. Im Selbstverlag des Verfassers. In Kommission bei A. Asher & Comp., Berlin 1847, S.512 (google.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
↑Helmut Borth: Gott mit uns. Die Familie von Michael auf Bassow, Ganzkow, Groß Plasten, Ihlenfeld, Schönhausen und Voigtsdorf. In: Genealogische Übersicht. 1. Auflage. Books on Demand, Neubrandenburg, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7448-1929-9, S.37–39 (d-nb.info [abgerufen am 7. Oktober 2021]).
↑Ernst Seyfert, Hans Wehner: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. BandIV. Niekammer’s Güter-Adreßbüchern G. m. b. H., Leipzig 1928, S.259 (g-h-h.de [abgerufen am 7. Oktober 2021]).