Neudorf (Weismain)

Neudorf
Stadt Weismain
Koordinaten: 50° 3′ 39″ N, 11° 15′ 55″ O
Höhe: 488 m ü. NHN
Einwohner:103 (1. Jan. 2018)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1978
Postleitzahl:96260
Vorwahl:09575
St. Clemens

Neudorf ist ein Dorf mit 103 Einwohnern und gehört zur Stadt Weismain im oberfränkischen Landkreis Lichtenfels im Norden des Freistaates Bayern.

Geografische Lage

Neudorf befindet sich auf 488 m ü. NN[2] auf einer Hochebene, etwa 500 Meter östlich des Bärentals. Die Hochebene gehört zu den nördlichen Ausläufern des Frankenjuras im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Der Stadtkern von Weismain befindet sich etwa 3,2 Kilometer nordwestlich. Die nächsten Ortschaften sind Krassacher Mühle, Krassach, Niesten, Görau, Wunkendorf, Herbstmühle und Wohnsig.

Geschichte

Die unmittelbare Umgebung von Neudorf war spätestens ab dem 13. Jahrhundert als Rodungssiedlung bewohnt. Darauf weist der Fund eines Münzhortes aus dem späten 13. Jahrhundert hin.[3] Es handelte sich um insgesamt 1331 Silberpfennige, die im Jahr 1952 durch einen Bauern beim Ackern gefunden wurden.[3] Die Münzen waren in einem etwa zwölf Zentimeter hohen Tongefäß im Jahr 1291 vergraben worden, vermutlich infolge einer Katastrophe.[4] Die erste urkundliche Erwähnung war 1330 als „Nwendorf“.[5]

Der Vorgängerbau der heutigen Kirche St. Clemens, eine kleine, den Heiligen Clemens und Wendelin geweihte Holzkapelle, wurde erstmals 1520 erwähnt.[3] 1734 wurde die zu klein gewordene Kapelle durch eine Kirche aus Sandstein im Barockstil ersetzt.[3] Bis ins 19. Jahrhundert war sie ein beliebter Wallfahrtsort, an dem die Pilger bei Krankheiten des Viehs oder Unglücken im Stall zum heiligen Wendelin beteten.[3]

Am 1. Januar 1978 wurde die seit 1818 eigenständige Gemeinde Neudorf aufgelöst und zusammen mit den Ortsteilen Görau, Herbstmühle, Krassach, Niesten, Seubersdorf nach Weismain eingemeindet.[3] Der Ortsteil Zultenberg wurde dem Markt Kasendorf im Landkreis Kulmbach zugeschlagen.[3]

Einwohnerentwicklung

Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung von Neudorf der jüngeren Zeit wieder.

JahrEinwohnerQuelle
2012113[6]
2013114[7]
2015104[8]
2018103[1]

Vereine

Literatur

  • Dirk Steinhilber: Der Münzfund von Neudorf. In: 700 Jahre Stadt Schweinfurt, Schöningh Verlag, Würzburg 1954
  • Freiwillige Feuerwehr Neudorf: Freiwillige Feuerwehr Neudorf – 100 Jahre, Neudorf 1988

Weblinks

Commons: Neudorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Stadtteile Weismain. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Stadt Weismain. Archiviert vom Original am 6. Oktober 2021; abgerufen am 7. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-weismain.de
  2. Topografische Karte von Neudorf, geodaten.bayern.de, abgerufen am 30. Dezember 2012
  3. a b c d e f g Neudorf, stadt-weismain.de, abgerufen am 30. Dezember 2012
  4. Elsbeth Düthorn; Erika Münch: Was Großmutter erzählt - Erinnerungen aus Görau, Weismain 2004, S. 5
  5. Dieter George: Lichtenfels; Der Altkreis. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 6: Lichtenfels. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-6862-9, S. 101.
  6. Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2012 (Memento vom 5. Januar 2013 im Internet Archive)
  7. Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2013 (Memento vom 18. Mai 2013 im Internet Archive)
  8. Einwohnerverteilung der Stadt Weismain am 1. Januar 2015 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)

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Autor/Urheber: ermell, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St.-Clemens-Kirche in Neudorf bei Weismain in Oberfranken