Neubrunn (Thüringen)

WappenDeutschlandkarte
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Koordinaten: 50° 30′ N, 10° 28′ O

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis:Schmalkalden-Meiningen
Verwaltungs­gemeinschaft:Dolmar-Salzbrücke
Höhe:320 m ü. NHN
Fläche:9,24 km2
Einwohner:488 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:53 Einwohner je km2
Postleitzahl:98617
Vorwahl:036947
Kfz-Kennzeichen:SM, MGN
Gemeindeschlüssel:16 0 66 045
Adresse der Verbandsverwaltung:Zella-Meininger Straße 6
98547 Schwarza
Website:www.vg-dolmar-salzbruecke.de
Bürgermeister:Arno Schimpf[2] (CDU)
Lage der Gemeinde Neubrunn im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
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Karte

Neubrunn ist eine Gemeinde im Südwesten Thüringens im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, zehn Kilometer von Meiningen entfernt. Die Gemeinde ist Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke.

Geographie

Neubrunn liegt inmitten einer Hügellandschaft am Übergang von der Rhön zum Grabfeld an der Schwelle zu Franken. Durch das Dorf fließt der Bach Jüchse.

Geschichte

Niunsbrunnen wurde im Jahr 857 erstmals urkundlich erwähnt. 1231 wurde die Neubrunner Kirche erbaut. Die Kirche liegt mitten im Ort und der wehrhafte Charakter ist jetzt noch zu sehen. Im Westen ist die hohe Kirchhofsmauer und an der westlichen Nordseite sind eine Pforte sowie auf der Nordseite noch Gaden vorhanden. Die Keller erinnern an Burgkeller. Man nimmt an, dass dieser Standort früher ein Burgbezirk war.[3] Neubrunn entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Haufendorf.

Der Ort gehörte ursprünglich zur Zent Themar der Grafschaft Henneberg. Bei der Hennebergischen Hauptteilung im Jahr 1274 kamen aus der Zent Themar die beiden Orte Jüchsen und Neubrunn an die Linie Henneberg-Schleusingen und wurden der Vogtei Henneberg zugeordnet, aus der sich später das Amt Maßfeld formte. 1680 kam der Ort zum Herzogtum Sachsen-Meiningen. Zwischen 1366 und 1496 hatten die Herren von Bibra Besitzungen im Ort.

Neubrunn war 1602–1680 von Hexenverfolgungen betroffen: 18 Frauen und zwei Männer gerieten in Hexenprozesse, 14 wurden verbrannt, vier enthauptet. Das letzte Opfer war Magdalena, Sigmund Hennebergers Frau.[4]

Im Jahr 1639 wurde Neubrunn von der Pest entvölkert. 1829 kam Neubrunn in den Besitz des Herzogtums Sachsen-Meiningen[5] und mit diesem später zum Freistaat Thüringen.

Die Gemeinde beging im Jahr 2007 ihr 1150-jähriges Bestehen.

Sehenswürdigkeiten

Zu den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden des Dorfes gehören die Kirche und zwei Fachwerkhäuser.

Verkehr

Verkehrsinfrastruktur

Der Ort liegt an der L1131. Sie verbindet Meiningen (ca. 10 km nordwestlich) mit Römhild (ca. 15 km südöstlich) und Bad Königshofen im Grabfeld (ca. 30 km südlich). Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle 22 „Meiningen-Süd“ der A 71 (ca. 6 km entfernt). Unweit vom Ort entfernt verläuft über der Landstraße die Talbrücke Jüchsen unmittelbar beim Südportal des Tunnel Eichelbergs.

Öffentlicher Personennahverkehr

Neubrunn wird montags-freitags mehrmals täglich von der Buslinie 404 Meiningen <> Römhild angefahren. Die Linie 404 wird von der Meininger Busbetriebs GmbH betrieben. Samstags, sonntags und an Feiertagen wird Neubrunn nicht vom Öffentlichen Personennahverkehr angefahren.[6]

Im Nachbardorf Wölfershausen befindet sich ein Bahnhaltepunkt, der im Takt von RB-Zügen der Erfurter Bahn (Unterfranken-Shuttle) angefahren wird.[7]

Politik

Gemeinderatswahl in Neubrunn 2019
 %
50
40
30
20
10
0
41,9 %
(+3,1 %p)
28,8 %
(+0,7 %p)
29,3 %
(−3,8 %p)
Freie Wähler / SVc


Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freie Wählergemeinschaft / Sportverein
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Bei der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 erreichte die CDU 41,9 % (4 Sitze), DIE LINKE erreichte 28,8 % (2 Sitze) und Freie Wählergemeinschaft/SV erreichte 29,3 % (2 Sitze). Die Wahlbeteiligung betrug 71,3 %.[8] Für DIE LINKE sitzt allerdings nur ein Bewerber im Gemeinderat.[9]

Bei der Bürgermeisterwahl am 12. Juni 2022 erreichte Arno Schimpf (CDU) 62,7 % und ist seitdem Bürgermeister. Die einzige Gegenkandidatin Katja Gutmann erreichte 37,3 %. Die Wahlbeteiligung betrug 74,1 %.[10]

Zuvor war von 1999 bis 2022 Martin Schellenberger (CDU) Bürgermeister.[11]

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2022 in Thüringen, Neubrunn. Abgerufen am 7. September 2022.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 187–188.
  4. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 244 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Neubrunn, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
  5. VG „Dolmar-Salzbrücke“ - Gemeinde Neubrunn (Thüringen). Abgerufen am 8. Januar 2024.
  6. Linienverkehr | MBB Meininger Busbetriebs GmbH. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  7. Bahnhof Wölfershausen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  8. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  9. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  10. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
  11. Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.

Weblinks

Commons: Neubrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wappen Landkreis Schmalkalden-Meiningen (with Saxony at lower right)

„Das Wappen ist geviertet und zeigt in Feld 1 in Gold auf einem grünen Dreiberg eine schwarze Henne mit rotem Kamm und roten Lappen, in Feld 2 in Blau einen siebenmal von Silber über Rot geteilten, golden gekrönten Löwen mit goldener Bewehrung, in Feld 3 in Blau eine schrägrechte goldene Lanze mit einer rot-weiß gevierteten Fahne, deren linker Rand in jedem Feld eine halbkreisförmige Einbuchtung zeigt; Feld 4 ist neunmal von Schwarz über Gold geteilt und mit einem schrägrechten grünen Rautenkranz belegt.“
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Luftbild aus Richtung Dietrichsberg