Neuberg (Hessen)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 12′ N, 8° 59′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Darmstadt
Landkreis:Main-Kinzig-Kreis
Höhe:161 m ü. NHN
Fläche:10,55 km2
Einwohner:5389 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:511 Einwohner je km2
Postleitzahl:63543
Vorwahlen:06183 (Ravolzhausen) 06185 (Rüdigheim)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel:06 4 35 020
Gemeindegliederung:2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
In den Gräben 15
63543 Neuberg
Website:neuberg.eu
Bürgermeister:Jörn Schachtner (SPD)
Lage der Gemeinde Neuberg im Main-Kinzig-Kreis
NiederdorfeldenSchöneck (Hessen)NidderauMaintalHanauGroßkrotzenburgRodenbach (bei Hanau)ErlenseeBruchköbelHammersbachNeuberg (Hessen)Ronneburg (Hessen)LangenselboldHasselrothFreigericht (Hessen)GründauGelnhausenLinsengericht (Hessen)BiebergemündFlörsbachtalJossgrundBad OrbWächtersbachBrachttalSchlüchternBirsteinSinntalBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartSteinau an der StraßeSteinau an der StraßeBad Soden-SalmünsterBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartBayernLandkreis OffenbachOffenbach am MainFrankfurt am MainLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreisKarte
Über dieses Bild

Neuberg ist eine Gemeinde im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Sie entstand 1971 im Rahmen der Gebietsreform in Hessen aus den ehemaligen Gemeinden Ravolzhausen und Rüdigheim.

Geografie

Neuberg liegt im Osten des Ballungsgebiets Rhein-Main. Im Norden grenzt Neuberg an die Ausläufer des Vogelsberges. Die Höhenlage der Gemeinde liegt zwischen 122 m NN im Süden und 196 m NN im Norden. Hanau liegt etwa 10 km entfernt, nach Frankfurt am Main sind es etwa 30 km.

Neuberg grenzt im Norden an die Gemeinde Hammersbach, im Nordosten an die Gemeinde Ronneburg, im Osten an die Stadt Langenselbold, im Süden an die Stadt Erlensee sowie im Westen an die Stadt Bruchköbel.

Geschichte

Gemeindebildung

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. April 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ravolzhausen und Rüdigheim freiwillig zur neuen Gemeinde Neuberg.[2][3] In den beiden heutigen Ortsteilen gibt es, an der gemeinsamen Grenze liegend, die Flurbezeichnungen „Am Neuen Berg“ (auf Gemarkung Rüdigheim) und „Im Neueberg“ (auf Gemarkung Ravolzhausen). Nach diesen beiden Flurbezeichnungen hat man als künftige Ortsbezeichnung ab dem Zusammenschluss 1971 den Ortsnamen „Neuberg“ gewählt.[4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.

Aktuell ist eine Fusion Neuberg mit Erlensee in Planung.

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Neuberg 5198 Einwohner. Darunter waren 302 (5,8 %) Ausländer, von denen 158 aus dem EU-Ausland, 100 aus anderen europäischen Ländern und 44 aus anderen Staaten kamen.[5] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 9,1 %.[6]) Nach dem Lebensalter waren 801 Einwohner unter 18 Jahren, 2125 zwischen 18 und 49, 1172 zwischen 50 und 64 und 1095 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 2345 Haushalten. Davon waren 673 Singlehaushalte, 710 Paare ohne Kinder und 725 Paare mit Kindern, sowie 200 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften.[8] In 448 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1574 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

Neuberg: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr  Einwohner
1970
  
3.525
1973
  
4.353
1975
  
4.527
1980
  
4.877
1985
  
4.789
1990
  
4.894
1995
  
5.419
2000
  
5.311
2005
  
5.231
2010
  
5.169
2011
  
5.198
2015
  
5.346
2020
  
5.404
Quellen: [10]; Hessisches Statistisches Informationssystem[6]; Zensus 2011[5]

Religion

Die Gemeinde ist überwiegend evangelisch und in beiden Ortsteilen steht jeweils eine evangelische Kirche. Besonders die evangelische Kirche in Rüdigheim ist historisch interessant, da sie als eine ehemalige Kirche der Johanniter zu den ältesten Kirchen im Main-Kinzig-Kreis zählt.

Religionsstatistik

• 1987:3005 evangelische (= 64,1 %), 624 katholische (= 19,7 %), 760 sonstige (= 16,2 %) Einwohner[11]
• 2011:2320 evangelische (= 44,7 %), 975 katholische (= 18,7 %), 1903 sonstige (= 36,6 %) Einwohner[11]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes vorläufiges Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands46,41144,71045,61045,61154,413
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands27,7630,0729,7730,6725,46
GRÜNEBündnis 90/Die Grünen14,538,8213,536,41
NLNeuberger Liste11,5316,4411,1310,72
FWGFreie Wählergemeinschaft13,1313,83
gesamt100,023100,023100,023100,023100,023
Wahlbeteiligung in %60,452,552,354,058,2

Bürgermeister

Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[16]

Seit 1996 ist Iris Schröder (SPD) Bürgermeisterin in Neuberg.[16] Sie wurde am 2. November 2014 mit 82,6 % der Stimmen wiedergewählt.[17]

Wappen und Flagge

Banner Neuberg (Hessen).svg

Wappen

Wappen Neuberg (Hessen).svg

Blasonierung: „Von Gold und Rot geteilt, oben drei rote Dachziegel (1:2), unten ein silbernes Johanniterkreuz.“[18]

Das Wappen wurde der Gemeinde Hanau im damaligen Landkreis Hanau am 8. September 1972 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Die Dachziegel im Wappen stammen aus dem Wappen der ehemaligen Gemeinde Ravolzhausen und symbolisieren die dortige von 1688 bis 1986 betriebene Ziegelei. Das Johanniterkreuz verweist auf die ehemalige Johanniterkommende in Rüdinghausen.

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 23. Juli 1979 durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Zwischen roten Seitenstreifen, die je einen schmalen goldenen Streifen einfassen, eine breite weiße Mittelbahn, im oberen Drittel belegt mit dem Gemeindewappen.“[19]

Bauwerke

  • Der Obergermanisch-raetische Limes führt direkt durch Neuberg hindurch.
  • Gotische Kirche in Rüdigheim.[20]
  • Johanniter-Kommende in Rüdigheim
  • Erich-Simdorn-Schule (erste „Mittelpunktschule“ Hessens d. h. zwischen zwei Ortsteilen.).

Vereine

  • Turn- und Sportgemeinschaft Neuberg 1963 e.V.
  • Tischtennisclub Neuberg e. V.
  • Fußballverein FSV 08 Neuberg e. V.
  • Angelsportverein Ravolzhausen
  • Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Neuberg
  • Neuberger Dorffeste e.V.
  • Schachfreunde Neuberg (Mannschaft Neuberg 1, Saison 2022/23: 2. Bundesliga)

Jährliche Veranstaltungen

  • Neuberger Friedenstaubenduathlon

Literatur

Weblinks

Commons: Neuberg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 31. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 16, S. 680, Punkt 673 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 366.
  4. H&S Schultheis (Hrsg.): Gemeinde Neuberg (Ortskarte). Hanau.
  5. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen):  Neuberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  6. a b statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  7. Bevölkerung nach fünf Altersklassen:  Neuberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  8. Haushalte nach Familien:  Neuberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  9. Haushalte nach Seniorenstatus:  Neuberg. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  10. Neuberg, Gemeinde, Main-Kinzig-Kreis}. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  11. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 106, archiviert vom Original am 11. Juli 2021;.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  16. a b Bürgermeister-Direktwahlen in Neuberg. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
  17. Bürgermeisterwahl. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 25. März 2021.
  18. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Neuberg, Landkreis Hanau vom 8. September 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 39, S. 1644, Punkt 1190 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,8 MB]).
  19. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Neuberg, Main-Kinzig-Kreis vom 23. Juli 1979. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1979 Nr. 32, S. 1611, Punkt 871 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,5 MB]).
  20. Gotische Kirche in Rüdigheim (Memento vom 9. August 2007 im Internet Archive)

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