Neuapostolische Kirche in Nord- und Ostdeutschland

Neuapostolische Kirche in Nord- und Ostdeutschland
KirchenpräsidentBezirksapostel Rüdiger Krause[1]
weitere Apostel
  • Uli Falk
  • Jens Korbien
  • Helge Mutschler
  • Dirk Schulz
  • Jörg Steinbrenner
  • Ralph Wittich[1]
gegründet1863 (in jetziger Form seit 2017)
Mitglieder89.310 (1. Januar 2015)[2]
Gemeinden458 (1. Januar 2015)[2]
Anschrift

Neuapostolische Kirche
Hamburg K.d.ö.R.
Curschmannstraße 25
20659 Hamburg

Website

www.nak-nordost.de

Die Neuapostolische Kirche in Nord- und Ostdeutschland ist eine Gebietskirche der Neuapostolischen Kirche, das die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie einen kleinen Teil Brandenburgs umfasst. Ihr Sitz ist in Hamburg. Sie hat in den jeweiligen Bundesländern den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.[3] Von Mitteldeutschland aus werden die neuapostolischen Christen und Gemeinden in Dänemark, Estland, Island, Norwegen, Polen, Schweden, Großbritannien und Irland betreut.[4]

Geschichte

Die Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland entstand durch die Fusion der ehemaligen Gebietskirchen Mittel- und Norddeutschland. Aufgrund der altersbedingten Ruhesetzung von Bezirksapostel Wilfried Klingler (Neuapostolische Kirche Mitteldeutschland) im Rahmen eines Festgottesdienstes am 19. Juni 2016 in Hannover wurde die Gebietskirche Mitteldeutschland mit der Gebietskirche Norddeutschland zusammengelegt. Betreut wird diese seit dem von Bezirksapostel Rüdiger Krause aus Norddeutschland.[5] Für den neuen Bereich wurden Kirchenmitglieder aufgerufen bis Ende August 2015 Vorschläge für einen neuen Namen dieser Gebietskirche einzureichen.[6] Als neuer Name wurde "Neuapostolische Kirche Nord- und Ostdeutschland" im Herbst 2015 von der zukünftigen Kirchenleitung vorgestellt. Dieser passe zur entstehenden Gebietskirche und wurde in den Umfrageergebnissen der Kirchenmitglieder vermehrt vorgeschlagen.[7]

Mit Wirkung vom 1. Januar 2017 schlossen sich die sieben rechtlich selbständigen Gebietskirchen Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen/Thüringen und Schleswig-Holstein zur Neuapostolischen Kirche in Nord- und Ostdeutschland mit Sitz in Hamburg zusammen.[8][3][9][10]

Geschichte im ehemaligen Mitteldeutschland

Erste Gemeindegründungen nach der Trennung von den katholisch-apostolischen Gemeinden gab es in Mitteldeutschland 1864 in Schladen (Niedersachsen), 1865 in Ilsenburg (Sachsen-Anhalt) und 1888 in Ranis bei Pößneck (Sachsen/Thüringen).

Ein frühes Zentrum der neuapostolischen Bewegung lag seit 1864 im Gebiet des Harzes. Dort entstanden in den 1860er Jahren zahlreiche Gemeinden. Bekannte Mittelpunkte der Bewegung waren Schladen und Osterode am Fallstein. Die Gemeinde Schladen wurde 1864 von Hamburg aus gegründet. In Osterode am Fallstein fanden zahlreiche sogenannte Missionsfeste statt. Kurze Zeit später entwickelten sich Wolfenbüttel und Braunschweig zu Zentren der neuapostolischen Bewegung.

Die Gemeinden in Niedersachsen wurden zunächst mit denen in Sachsen-Anhalt zusammen betreut. Dies geschah durch die Gebietskirche Apostelbezirk Braunschweig. In den 1940er Jahren wurde die Gebietskirche in Apostelbezirk Hannover umbenannt (nach 1985 Apostelbezirk Niedersachsen). Durch den Eisernen Vorhang bedingt wurden nach 1945 die Gemeinden in Sachsen-Anhalt selbständig zur Gebietskirche Apostelbezirk Magdeburg (später Apostelbezirk Sachsen-Anhalt) erhoben. Seit 1997 werden beide Gebietskirchen wieder zusammen betreut.

Geschichte im ehemaligen Norddeutschland

Die Gebietskirche Norddeutschland war nach ihrem Selbstverständnis die älteste in Deutschland. Hier entstand 1863 die erste Gemeinde der Allgemeinen christlichen apostolischen Mission.

Nach dem Tod des Apostels Preuß und der Spaltung 1878 bildete die verbliebene Restgemeinde den Grundstock zur Entwicklung der apostolischen, später neuapostolischen Gemeinden im Raum Norddeutschland. Diese Gemeinde bildete den Grundstock aller neuapostolischen Gemeinden. Heute besteht sie als neuapostolische Kirchengemeinde Hamburg-Borgfelde fort.

Von dieser Gemeinde aus wurde der Apostel Friedrich Wilhelm Schwarz nach Amsterdam entsandt. Es entwickelte sich schnell eine Filialgemeinde in Hamburg-Lurup. Auch im Harz entstanden Filialen (ab 1864 in Schladen), die zunächst von Hamburg aus betreut wurden.

1882 wurde, als zweite selbstständige Gemeinde dieser Gebietskirche, die Gemeinde Lüneburg erhoben. In rascher Folge entstanden im Gebiet der Lüneburger Heide mit Schwerpunkten in der Nordheide und um Soltau neuapostolische Gemeinden.

In den 1890er Jahren entstanden von Hamburg aus erste neuapostolische Gemeinden in Skandinavien. Der Bezirk war lange Zeit unter dem Namen seines Sitzes als Apostelbezirk Hamburg bekannt.

Nach 1945 wurden aus ihrem Gebiet heraus die Gebietskirchen Mecklenburg-Vorpommern und Bremen gegründet. Diese wurden nach 1990 wieder mit der Gebietskirche Hamburg zur Gebietskirche Norddeutschland vereinigt.[11]

Leitung der Gebietskirche

  • seit 2016: Bezirksapostel Rüdiger Krause

Ehemaliges Mitteldeutschland

Gebietskirche Niedersachsen

  • 1881–1897: Bezirksapostel Friedrich Krebs
  • 1897–1906: Bezirksapostel Sebastian
  • 1906–1936: Bezirksapostel Otto Steinweg
  • 1936–1968: Bezirksapostel Hermann Knigge
  • 1968–1993: Bezirksapostel Arno Steinweg
  • 1993–2016: Bezirksapostel Wilfried Klingler (seit 1997 zusammen mit Sachsen-Anhalt, 2002 mit Sachsen/Thüringen)

Gebietskirche Sachsen-Anhalt

  • 1957–1972: Bezirksapostel Heinrich Oberländer
  • 1972–1997: Bezirksapostel Siegfried Karnick

Gebietskirche Sachsen/Thüringen

  • 1985–2002: Bezirksapostel Fritz Nehrkorn

Ehemaliges Norddeutschland

  • 12. April 1863 bis 25. Juli 1878: Apostel Louis Preuß
  • 1878–1881: Apostel Menkhoff (Betreuung)
  • 1881–1899: Apostel Fritz Krebs (Betreuung)
  • 22. Mai 1899 bis 28. März 1903: Apostel Friedrich Wachmann
  • 1903–1907: apostellos, kommissarische Leitung unter Bischof Popp
  • 1. April 1907 bis 13. Mai 1922: Apostel Albert Güldenpfennig
  • 25. Februar 1923 bis 4. Oktober 1926: Apostel Edmund Blöcker
  • 4. Oktober 1926 bis 25. August 1946: Apostel Johannes Lembke
  • 25. August 1946–1976: Apostel Karl Weinmann (Hamburg) / Bremen: Apostel Hermann Schumacher
  • 1976 bis 10. Juli 1988: Bezirksapostel Günther Knobloch (Hamburg)
  • … - 1992: betreut von Apostel Gijsbert Pos (Niederlande)
  • 1992–2005: Bezirksapostel Wilhelm Leber
  • 2005–2010: Bezirksapostel Karlheinz Schumacher
  • 2010–2016: Bezirksapostel Rüdiger Krause

Literatur

  • Karl Weinmann: 100 Jahre Neuapostolische Kirche 1863–1963 – Apostelbezirk Hamburg. Bischoff, Frankfurt 1963

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b http://www.nak-nordost.de/kirche/leitung
  2. a b nak.de: [1]
  3. a b Zum Beispiel: Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Rechtsstellung der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland vom 13. Juli 2017 (SächsABl. S. 1064; PDF, 214 KB)
  4. http://www.nak.org/de/nak-weltweit/europa
  5. http://www.nak-nordost.de/db/56291/Nachrichten/Ruediger-Krause-leitet-neuen-Bezirksapostelbereich
  6. http://www.archiv.nak-norddeutschland.de/index/aktuelles/nachrichtendetails/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1516&cHash=4cd8352e1080a3b0dee098e4e22deb16
  7. http://nac.today/de/a/341147
  8. Beschluss in der gemeinsamen Sitzung der Gliedkirchen am 1. Oktober 2016.
  9. http://www.nak-nordost.de/db/66984/Nachrichten/In-greifbare-Naehe-gerueckt-Gebietskoerperschaft-Neuapostolische-Kirche-Nord-und-Ostdeutschland
  10. http://www.nak-nordost.de/db/66984/Nachrichten/In-greifbare-Naehe-gerueckt-Gebietskoerperschaft-Neuapostolische-Kirche-Nord-und-Ostdeutschland
  11. Chronik: Neuapostolische Kirche Norddeutschland. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 11. August 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.archiv.nak-norddeutschland.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

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Emblem der Neuapostolischen Kirche, weiß auf blauem Hintergrund