Neptunium(IV)-fluorid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Neptunium(IV)-fluorid
_ Np4+ 0 _ F
Kristallsystem

monoklin[1]

Raumgruppe

C2/c (Nr. 15)Vorlage:Raumgruppe/15[1]

Gitterparameter

a = 1264 pm
b = 1070 pm
c = 836 pm
β = 126,4°[1]

Allgemeines
NameNeptunium(IV)-fluorid
Andere Namen

Neptuniumtetrafluorid

VerhältnisformelNpF4
Kurzbeschreibung

grüner Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer14529-88-5
WikidataQ1977882
Eigenschaften
Molare Masse313,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,8 g·cm−3[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Neptunium(IV)-fluorid ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Neptunium und Fluor. Es besitzt die Formel NpF4 und gehört zur Stoffklasse der Fluoride.

Darstellung

Neptunium(IV)-fluorid entsteht durch Umsetzung von Neptunium(IV)-oxid (NpO2) mit Fluorwasserstoff (HF) im O2-Strom bei 500 °C. Der Sauerstoff hat hier den wesentlichen Zweck, eine Reduktion des Produkts durch geringe Mengen Wasserstoff zu vermeiden, die sich zumeist im HF-Gas befinden.[5]

Eine weitere Darstellungsmethode ist die Oxidation von Neptunium(III)-fluorid (NpF3) mit einem Sauerstoff-Fluorwasserstoff-Gemisch.[6]

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Neptunium(IV)-fluorid ist ein grüner Feststoff und kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 1264 pm, b = 1070 pm, c = 836 pm und β = 126,4°.[1]

Chemische Eigenschaften

Neptunium(IV)-fluorid wird im H2-Strom zu Neptunium(III)-fluorid (NpF3) reduziert:[5]

Neptunium(IV)-fluorid wird im Fluorgasstrom bei 500 °C zum flüchtigen Neptuniumhexafluorid (NpF6) umgesetzt:[7]

Sicherheitshinweise

Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise

  1. a b c d C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 69.
  2. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
  3. Neptunium(IV)-fluorid bei www.webelements.com.
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 67.
  6. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu „Neptuniumverbindungen“ im Lexikon der Chemie, abgerufen am 7. April 2010.
  7. John G. Malm, Bernard Weinstock, E. Eugene Weaver: The Preparation and Properties of NpF6; a Comparison with PuF6, in: J. Phys. Chem., 1958, 62 (12), S. 1506–1508 (doi:10.1021/j150570a009).

Literatur

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kristallstruktur Uran(IV)-fluorid.png
Autor/Urheber: Orci, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kristallstruktur von Uran(IV)-fluorid
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