Nelkenwurzen
Nelkenwurzen | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Geum | ||||||||||||
L. |
Die Nelkenwurzen (Geum) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Nelkenwurz-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Nelkenwurz-Arten besitzen eine Grundblattrosette aus unpaarig fiederschnittigen Blättern, deren endständiger Lappen ebenso wie die beiden obersten Lappen vergrößert sind. Der aufrechte Blütenstandsschaft wächst aus den Achseln der Rosettenblätter und ist belaubt, die stängelbürtigen Blätter sind weniger stark eingeschnitten als die der Rosette.
Generative Merkmale
Der Blütenstand ist endständig, sympodial und zumeist wenigblütig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch. Der Blütenbecher ist schalen- bis tassenförmig oder verkehrt-kegelförmig, ein Außenkelch ist vorhanden (Ausnahme: Geum vernum), seine Lappen sind kleiner als die eigentlichen Kelchblätter, diese liegen bündig aneinander oder überdecken einander leicht. Die Farben der Kronblätter sind häufig gelb, auch weiß, rot rosa- oder purpurfarben kommen vor.
Gelegentlich findet sich ein (nie hervorragender) Diskus zwischen den zahlreichen Staubblättern (20 bis viele). Auch die Griffel sind zahlreich und wachsen ab dem Grund des Blütenbechers oder von einem kegelartigen bis zylindrischen Ring aus, dessen unterer Teil bei manchen Arten zu einem Gynophor ausgebildet ist. An ihrem Ende teilen sie sich in Griffeläste, deren unterer Teil sich nach der Blüte verlängert, bleibend und hakenförmig ist, der obere Teil hingegen fällt ab. Die Narben sind punktförmig.
Als Früchte bilden sich Achänen. Die Samen haben eine häutige Schale.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7. Bei der Mehrzahl aller Arten liegt Hexaploidie vor; die Chromosomenzahl beträgt meist 2n = 42, aber auch 28, 56, 70 und 84 kommen vor.
Standorte
Nelkenwurz-Arten finden sich in offenen Vegetationen und Wäldern, gelegentlich auch als „Unkräuter“.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Geum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 500 aufgestellt. Synonyme für GeumL. sind: AcomastylisGreene, ErythrocomaGreene, NeosieversiaBolle, NovosieversiaF.Bolle, Oncostylus(Schltdl.) F.Bolle, StylypusRaf., ParageumNakai & H.Hara.
Die Gattung Geum gehört zur Tribus Colurieae in der Unterfamilie Rosoideae innerhalb der Familie Rosaceae. Der Umfang der Gattung Geum wird kontrovers diskutiert. In diesem Artikel wird die Gattung Geum ohne Eingliederung der Gattung Waldsteinia dargestellt.
Die Geum-Arten sind in Eurasien, Nord- und Südamerika sowie mit einer Art in Südafrika weitverbreitet.[1]
Je nach Autor gibt es etwa 30 Geum-Arten (Auswahl):
In Mitteleuropa vorkommende Arten:
- Berg-Nelkenwurz (Geum montanumL.)
- Kriech-Nelkenwurz (Geum reptansL.)
- Bach-Nelkenwurz (Geum rivaleL.): Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet.[1]
- Echte Nelkenwurz (Geum urbanumL.): Sie ist in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet. In Australien und Neuseeland ist sie ein Neophyt.[1]
Weitere Arten (Auswahl):
- Geum aleppicumJacq.: Sie kommt in Polen, Ungarn, Rumänien, in der Slowakei, in Asien und in Nordamerika vor und ist in Neuseeland ein Neophyt.[1]
- Geum bulgaricumPančić
- Geum calthifoliumMenzies ex Sm.: Sie kommt in Japan, in Kamtschatka, auf den Kurilen, in Alaska und British Columbia vor.[1]
- Geum canadenseJacq.: Sie kommt in den kanadischen Provinzen Quebec, Nova Scotia, Ontario, New Brunswick und in den östlichen bis zentralen Vereinigten Staaten vor.[1]
- Geum capenseThunb.: Es ist die einzige in Südafrika vorkommende Art.
- Rote Nelkenwurz (Geum coccineumSibth. & Sm.): Sie kommt auf der Balkanhalbinsel und in der Türkei vor.[1]
- Geum elatumWall. ex G.Don
- Geum heterocarpumBoiss.
- Geumm involucratumJuss. ex Pers. (Syn.: Geum parviflorumComm. ex Sm.)
- Geum japonicumThunb.: Sie kommt in Japan, Korea, China und auf den Kurilen vor.[1]
- Geum leiospermumPetrie
- Geum macrophyllumWilld.: Sie kommt in Japan, auf den Kurilen, in Sachalin, in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor. In Europa ist sie ein Neophyt.[1]
- Geum molleVis. & Pančić: Sie kommt in Italien und auf der Balkanhalbinsel vor.[1]
- Geum peckiiPursh: Sie kommt in New Hampshire, in Vermont und im kanadischen Nova Scotia vor.[1]
- Geum pentapetalum(L.) Makino: Sie kommt in Alaska, in Japan, auf den Kurilen, in Sachalin und in Kamtschatka vor.[1]
- Geum pyrenaicumMill.
- Geum quellyonSweet (Syn.: Geum chiloense hort.): Sie kommt in Chile vor.[1]
- Geum rhodopeumStoj. & Stef.
- Geum rossii(R.Br.) Ser.: Sie kommt in Kanada, in den Vereinigten Staaten, in Kamtschatka und in Oblast Magadan vor.[1] Mit der Varietät:
- Geum rossii var. turbinatum(Rydb.) C.L.Hitchc. (Syn.: Geum turbinatumRydb.)
- Geum sikkimensePrain
- Geum sylvaticumPourret
- Geum triflorumPursh: Sie kommt in den kanadischen Provinzen Alberta sowie British Columbia und in den westlichen Vereinigten Staaten vor.[1]
- Geum uniflorumBuchanan
- Geum vernum(Raf.) Torr. & A.Gray
- Virginia-Nelkenwurz (Geum virginianumL.): Sie kommt in der kanadischen Provinz Ontario und in den östlichen bis zentralen Vereinigten Staaten vor.[1]
Quellen
Literatur
- Cornelis Kalkman: Rosaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. Band 6. Springer Science & Business Media, 2004, ISBN 3-540-06512-1, S. 367 (Geum in der Google-Buchsuche). (Abschnitte Beschreibung und Standorte)
- J. E. E. Smedmark, T. Eriksson: Phylogenetic relationships of Geum (Rosaceae) and relatives inferred from the nrITS and trnL-trnF regions. Syst. Bot., Volume 27, 2002, S. 303–317.
- J. E. E. Smedmark: Recircumscription of Geum (Colurieae: Rosaceae). In: Bot. Jahrb. Syst., Volume 126, 2006, S. 409–417.
- Li Chaoluan (Li Chao-luang), Hiroshi Ikeda, Hideaki Ohba: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 9: Pittosporaceae through Connaraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-14-8. Geum Linnaeus S. 291–323 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p Geum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. April 2017.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Geum vernum (Raf.) Torr. & A. Gray - spring avens
Geum triflorum
Autor/Urheber: Meehan, Thomas, 1826-1901, Lizenz: No restrictions
Geum triflorum, Three-flowered Avens
Identifier: nativeflowersfer01meeh (find matches)
Title: The native flowers and ferns of the United States in their botanical, horticultural and popular aspects
Year: 1878 (1870s)
Authors: Meehan, Thomas, 1826-1901
Subjects: Wild flowers -- United States Ferns -- United States
Publisher: Boston : L. Prang and Co.
Contributing Library: MBLWHOI Library
Digitizing Sponsor: MBLWHOI Library
View Book Page: Book Viewer
About This Book: Catalog Entry
View All Images: All Images From Book
Click here to view book online to see this illustration in context in a browseable online version of this book.
Text Appearing Before Image:
the best border plants we have. It is inflower most of the month of May. 4 TRADESCANTIA VIRGINICA. SPIDERWORT. The western boundary for the Spiderwort seems to be formedby the Rocky Mountains. The writer has found it on the foot-hills near Pikes Peak, and it is reported to have been met within higher elevations. Its chief home appears to be from Floridanorthwestward, not favoring much the New England States.It varies very much in its choice of location. In the East, weusually find it in low meadows, — even some that are quitewet, — among the grass. On the prairies, it is found in muchdrier places as a rule; while, in Colorado, I have found it in drysand, and one would almost class it there with plants which lovearidity. It is rare that we find such a happy disposition amongvegetable beings. Explanation of the Plate. — i. The most common form found in Kansas.—2. Smoothform (leaf from a flower stem). — 3. Varieties of color. — 4. Base of the plant, withfibrous roots. .Plate
Text Appearing After Image:
TPPIIM.
Note About Images