Neil Malik Abdullah

Neil Malik Abdullah (2017)

Neil Malik Abdullah (* 1977 in Schwaz, Tirol[1][2]) ist ein österreichischer Schauspieler.

Leben

Neil Malik Abdullah hat arabische, türkische und griechische Vorfahren. Er wurde als Sohn griechisch-orthodoxer Eltern mit syrischen Wurzeln, die aus der Türkei nach Österreich ausgewandert waren, geboren.[3] Er wuchs in Deutschland auf. Von 2002 bis 2005 absolvierte Abdullah seine Schauspielausbildung an der Schule für Schauspiel Hamburg.[4] Außerdem besuchte er Meisterklassen am HB Studio (Herbert Berghof Studio) in New York City sowie am Sanford Meisner Center und am Meisner Studio in Los Angeles.

Abdullah ist seit 2003 als Darsteller in Kinofilmen, Fernsehfilmen und Fernsehserien aktiv. Er verkörperte dabei aufgrund seines mediterranen Aussehens insbesondere orientalische Charaktere aus der Türkei, dem Nahen Osten, dem Mittleren Osten, aber auch Figuren aus Südeuropa. Er wirkte in mehreren internationalen Kino- und Filmprojekten mit, u. a. in dem britischen Fernsehfilm The Hamburg Cell (2004). In diesem Film verkörperte er den radikalen Islamisten Ahmed al-Haznawi, einen der Entführer des United-Airlines-Fluges 93 bei den Terroranschlägen am 11. September 2001. Im Kinofilm Chiko (2008), der von Fatih Akins Produktionsfirma Corazón International produziert wurde, erhielt Abdullah die Rolle des Samir, die eigens für ihn noch in das Drehbuch hineingeschrieben wurde.[2] In dem Kinofilm Kaddisch für einen Freund (2012), der 2013 den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Bester programmfüllender Kinderfilm“ erhielt, spielte Abdullah die Rolle des Walid, einen in Deutschland geduldeten Palästinenser.

Im Bremer Tatort-Krimi Schwelbrand war er 2007 in einer Nebenrolle zu sehen. Er spielte den Plakatkleber Ahmed Aksu, der aufgrund seines ausländischen Aussehens von Bremer Neo-Nazis im Vorfeld eines Rockkonzerts lebensgefährlich verletzt wird. 2010 hatte er eine Nebenrolle in dem Fernsehfilm Die Akte Golgatha; er spielte den Bösewicht Nabot.[5] Abdullah hatte Episodenrollen u. a. in den Serien GSG 9 – Ihr Einsatz ist ihr Leben (2009), Lasko – Die Faust Gottes (2009; als Perser Jaffar), SOKO Leipzig (2010; als Coman al-Zayed, erstgeborener Sohn eines saudi-arabischen Familienclans), Der Kriminalist (2011; als Türsteher Erdogan), Unser Charly (2012; als Sekretär Omar), Die Pfefferkörner (2012; als Drogendealer Dragan), Großstadtrevier (2013; als Florim Tahani, Schutzgelderpresser und „Kronprinz“ der kriminellen Tahani-Familie), In aller Freundschaft (2013; als Deutsch-Araber Hassan Teyar-Schmidt) und Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (2014; als Türke Ali Öger).

Im März 2015 war er in der ZDF-Fernsehreihe „Herzkino“ in dem Fernsehfilm Nele in Berlin zu sehen. Er spielte, an der Seite von Katharina Müller-Elmau, den iranischen Taxifahrer und Ex-Studenten Ajmal. Im Januar 2016 war er in der ZDF-Serie SOKO Stuttgart in einer Episodenrolle zu sehen; er spielte Antonio Schmidt, den ehemaligen Assistenten und Ex-Lover einer erfolgreichen Krimiautorin (Sunnyi Melles). In der RTL-Comedyserie Magda macht das schon! (2017) verkörpert er den arabischen Busfahrer Nadir. In der ARD-Fernsehreihe Der Zürich-Krimi (Februar 2019) spielte er in einer Schlüsselrolle den aus Syrien stammenden Imam Sheik Ibrahim Al-Khatib.[6][7] In der vom SWR für das Medienangebot funk produzierten Dramedy-Serie Patchwork Gangsta (2019) von Christian Karsch und Eric Hordes spielt Abdullah neben Katy Karrenbauer den Part des Bösewichts. Seit Januar 2020 ist er als libanesischstämmiger Leiter der Mordkommission Sami Malouf in der ZDF-Krimiserie Blutige Anfänger zu sehen.

Im Oktober 2021 beteiligte er sich an der YouTube-Videoaktion Alles auf den Tisch gegen Freiheitsbeschränkungen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland.[8]

Abdullah besitzt neben der österreichischen Staatsangehörigkeit auch die türkische Staatsbürgerschaft.[2] Zu seinen Hobbys gehören Boxen und (Japanischer Stockkampf).[2] Er lebt in Hamburg-Lurup und in Berlin.[1][9]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Commons: Neil Malik Abdullah – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Neil Malik Abdullah. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 1. März 2015.
  2. a b c d Neil Malik Abdullah Profil bei castforward.de. Abgerufen am 1. März 2015
  3. Neil Malik Abdullah (Memento vom 10. Mai 2021 im Internet Archive). SPR. Public Relations für Schauspieler Berlin.
  4. Neil Malik Abdullah bei castforward.de, abgerufen am 15. Dezember 2021
  5. Auf Dan Browns Spuren (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive). In: Heilbronner Stimme; mit einem Szenenfoto von Neil Malik Abdullah. Abgerufen am 1. März 2015
  6. Der Zürich-Krimi: Borchert und die mörderische Gier. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 15. März 2019.
  7. „Zürich-Krimi“: Kohlund spielt einen Anwalt unter Islamisten. In: Berliner Morgenpost vom 28. Februar 2019.
  8. Michael Maier: Grundrechte: „Niemand von uns ist hergekommen, um Untertan zu werden“, berliner-zeitung.de, 18. Oktober 2021
  9. Neil Malik Abdullah (38) Hamburgs fittester Fiesling. In: Hamburger Morgenpost vom 5. Mai 2016. Abgerufen am 1. August 2017.

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Neil Malik Abdullah, 2017.