Negelein (Adelsgeschlecht)


Negelein ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
Die ursprünglich Nürnberger Gastgeber- und Weinschenkenfamilie beginnt ihre Stammreihe mit Jörg Negelein, der 1537 in St. Lorenz (Nürnberg) heiratet.
Der 1694 nach Königsberg in Preußen übergesiedelte Christoph Aegidius von Negelein (1668–1746) preußische Geheime Kommerzienrat und Erbherr auf Weßlienen, wurde in Berlin am 19. August 1724 in den preußischen Adelsstand erhoben.[1] Die Familie besaß in Ostpreußen zahlreiche Landgüter.[2]
An die Oldenburgischen Linie erging in Wien am 28. Januar 1752 für Carl Friedrich Negelein, nachmaliger holsteinischer Oberstleutnant, die Hebung in den Reichsadelsstand mit Wappenbestätigung.[3]
Angehörige
- Christoph Aegidius von Negelein (1668–1746), Oberbürgermeister von Königsberg
- Julius Aegidius von Negelein (1706–1772), preußischer Hofgerichtsvizepräsident
- Johann Hieronymus von Negelein (1673–1744), preußischer Verwaltungsjurist[4]
- Peter Ludwig Carl Friedrich von Negelein (1783–1826), Amtmann von Westerstede, Besitzer von Schloss Fikensolt[5]
- Friedrich von Negelein (1792–1873), preußischer Landrat im Kreis Labiau
- Maximilian von Negelein (1852–1911), preußischer Verwaltungsjurist
- Julius von Negelein (1872–1932), deutscher Orientalist, Religionswissenschaftler, Kulturwissenschaftler und Volkskundler[6]
- Waltraud von Negelein († nach 1938), deutsche Schauspielerin[7]
Wappen
Blasonierung des Redenden Wappens von 1724: Geviert. Felder 1 und 4 in Silber ein schwarzer Adler, 2 und 3 in Rot eine gestielte silberne Nelke (Näglein = ältere Form für Nelke). Auf dem Helm mit rechts schwarz-silbernen, links rot-silbernen Decken der Adler zwischen Büffelhörnern, das rechte von Silber und Schwarz, das linke von Rot und Silber fünfmal geteilt.[8]
Blasonierung des ebenfalls Redenden Wappens von 1752: Gespalten, rechts in Gold ein dreiblättriges rotes Kleeblatt mit rotem Laub am Stiel, links in Blau eine in ein silbernes Tuch gehüllte Gestalt, in der Linken eine silberne Nelke am Stiel haltend. Auf dem Helm mit rechts rot-golden, links blau-silbernen Decken die Schildgestalt wachsend zwischen Büffelhörnern, das rechte von Rot und Gold, das linke von Blau und Silber geteilt.[9]
Literatur
- Wolfgang Büsing: Die Familie Negelein aus Nürnberg. In: Nordwest-Heimat 11, 1974.
- Genealogisches Handbuch des Adels, C. A. Starke, Limburg an der Lahn
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 6, Friedrich Voigt’s Buchhandlung, Leipzig 1865, S. 458.
- Carl Joachim von Negelein: Die Familie Negelein aus Nürnberg. Kiel 1969.
Einzelnachweise
- ↑ Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Mitscher & Roestell, Berlin 1874, S. 19.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 2, Berlin 1856, S. 140.
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv: Adel RAA 290.42 Negelein, Karl Friedrich, Sohn des herzoglich holstein-gottorpischen geheimen Rates, Adelsstand, „von“, privilegium denominandi, Wappenbestätigung, Lehenberechtigung.
- ↑ Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte. 31. Band, Kiel 1901, S. 139.
- ↑ Oldenburgischer Staatskalender, 1824, S. 93.
- ↑ Julius von Negelein. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
- ↑ Waltraud von Negelein. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag).
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M - Z, Nürnberg 1878, S. 277, Tfl. 329.
- ↑ Maximilian Gritzner, Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3, 5. Abt.: Der Adel des Großherzogthums Oldenburg, Nürnberg 1872, S. S. 9, Tfl. 7.
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Wappen derer von Negelein
Wappen derer von Negelein (1724)