Neale Fraser

Neale Fraser Tennisspieler
Neale Fraser
Neale Fraser 1972 bei den Dutch Open in Hilversum
Nation:Australien Australien
Geburtstag:3. Oktober 1933
Spielhand:links
Einzel
Karrierebilanz:13:19
Höchste Platzierung:188 (20. Dezember 1974)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz:19:15
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Neale Fraser AO (* 3. Oktober 1933 in Melbourne) ist ein ehemaliger australischer Tennisspieler.

Karriere

Sein erstes Finale bei den Australian Championships erreichte Fraser 1954 mit Clive Wilderspin, das sie gegen ihre Landsleute Rex Hartwig und Mervyn Rose verloren. Im Folgejahr unterlag er gemeinsam mit Ken Rosewall im Wimbledon-Finale Rex Hartwig und Lew Hoad. Seinen ersten Grand-Slam-Titel gewann Fraser 1956 im Mixed-Wettbewerb der Australian Championships Beryl Penrose. In den folgenden Jahren gewann er elf Doppel- und vier weitere Mixed-Titel bei den Grand-Slam-Turnieren. Außerdem gewann er im Doppel alle vier Grand-Slam-Turniere mit drei verschiedenen Partnern: Ashley Cooper, Lew Hoad und Roy Emerson. Damit war er der sechste Mann, der in seiner Karriere jeden Doppelwettbewerb eines Grand Slams gewinnen konnte.

Er gewann 1960 das Herreneinzel in Wimbledon und die U. S. Championships 1959 und 1960. In den beiden Jahren gelang ihm bei den U. S. Championships neben dem Einzel auch der Gewinn im Doppel und im Mixed.[1] Keinem anderen männlichen Tennisspieler gelang es in zwei aufeinanderfolgenden Jahren alle Titel eines Grand-Slam-Turniers zu gewinnen.[2]

In den Jahren 1959 und 1960 war Fraser auf Platz 1 der Amateur-Weltrangliste und zwischen 1956 und 1962 war er durchgehend unter den zehn besten Spielern der Welt.[3]

Nachdem Fraser bereits aus der australischen Davis-Cup-Mannschaft zurückgetreten und wieder zurückgekehrt war, erklärte er Ende 1963 im Alter von 30 Jahren das Ende seiner Davis-Cup-Karriere als aktiver Spieler.[4][5] Zwischen 1958 und 1963 wurde er in elf Begegnungen eingesetzt und konnte 18 seiner 21 Matches gewinnen. Er gewann mit der australischen Mannschaft zwischen 1959 und 1962 viermal in Folge den Davis Cup.

Im März 1980 trat Fraser bei einem Senioren-Turnier in Hong Kong an, bei dem auch andere ehemalige Tennisspieler wie Nicola Pietrangeli, Mal Anderson und Frank Sedgman spielten. Beim Match gegen den Schweden Sven Davidson hatte er im ersten Satz Probleme mit der Atmung und wurde mit Herzproblemen im Krankenhaus aufgenommen, wovon er sich erholte.[6]

Von 1971 bis 1993 war er Teamkapitän des australischen Davis-Cup-Teams und damit Nachfolger von Harry Hopman.[7] Unter seiner Leitung gewann Australien viermal den Davis Cup. Seine Nachfolge traten 1994 Tony Roche und John Newcombe an.[8]

Ehrungen

Im Jahr 1974 wurde ihm der Order of the British Empire (MBE) verliehen. 1988 folgte die Verleihung des Order of Australia.[9]

Im Jahr 1984 wurde Neale Fraser in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen. Zehn Jahr später folgte die Aufnahme in die Australian Tennis Hall of Fame. Er wurde 2008 mit dem Philippe Chatrier Award, der von der International Tennis Federation verliehen wird, ausgezeichnet.[10]

Persönliches

Neale Fraser wurde im australischen Melbourne geboren und wuchs dort auf.[11] Sein Vater war der Politiker Archibald McDonald Fraser, der von 1940 bis 1954 im Parlament des australischen Bundesstaats Victoria saß.[12]

Im Februar 1961 heiratete Fraser Wendy McIvor in Melbourne.[13]

Erfolge

Einzel

Turniersiege

Nr.DatumTurnierBelagFinalgegnerErgebnis
1.13. September 1959Vereinigte Staaten U.S. Championships (1)RasenVereinigte Staaten Alex Olmedo6:3, 5:7, 6:2, 6:4
2.1. Juli 1960Vereinigtes Konigreich Wimbledon ChampionshipsRasenAustralien Rod Laver6:4, 3:6, 9:7, 7:5
3.13. September 1960Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Championships (2)RasenAustralienAustralien Rod Laver6:4, 6:4, 10:8

Finalteilnahmen

Nr.DatumTurnierBelagFinalgegnerErgebnis
1.28. Januar 1957Australien Australian Championships (1)RasenAustralien Ashley Cooper3:6, 11:9, 4:6, 2:6
2.4. Juli 1958Vereinigtes Konigreich Wimbledon ChampionshipsRasenAustralienAustralien Ashley Cooper6:3, 3:6, 4:6, 11:13
3.26. Januar 1959AustralienAustralien Australian Championships (2)RasenVereinigte Staaten Alex Olmedo1:6, 2:6, 6:3, 3:6
4.1. Februar 1960AustralienAustralien Australian Championships (3)RasenAustralien Rod Laver7:5, 6:3, 3:6, 6:8, 6:8

Doppel

Turniersiege

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.28. Januar 1957Australien Australian Championships (1)RasenAustralien Lew HoadAustralien Mal Anderson
Australien Ashley Cooper
6:3, 8:6, 6:4
2.8. September 1957Vereinigte Staaten U.S. Championships (1)RasenAustralienAustralien Ashley CooperVereinigte Staaten Gardnar Mulloy
Vereinigte Staaten Budge Patty
4:6, 6:3, 9:7, 6:3
3.27. Januar 1958AustralienAustralien Australian Championships (2)RasenAustralienAustralien Ashley CooperAustralien Roy Emerson
Australien Bob Mark
7:5, 6:8, 3:6, 6:3, 7:5
4.1. Juni 1958Frankreich Internationale französische Meisterschaften (1)SandAustralienAustralien Ashley CooperAustralien Robert Howe
Sudafrika 1928 Abe Segal
3:6, 8:6, 6:3, 7:5
5.3. Juli 1959Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships (1)RasenAustralienAustralien Roy EmersonAustralien Rod Laver
AustralienAustralien Bob Mark
8:6, 6:3, 14:16, 9:7
6.13. September 1959Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Championships (2)RasenAustralienAustralien Roy EmersonVereinigte Staaten Earl Buchholz
Vereinigte Staaten Alex Olmedo
3:6, 6:3, 5:7, 6:4, 7:5
7.29. Mai 1960FrankreichFrankreich Internationale französische Meisterschaften (2)SandAustralienAustralien Roy EmersonSpanien 1945 José Luis Arilla
Spanien 1945 Andrés Gimeno
6:2, 8:10, 7:5, 6:4
8.17. September 1960Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Championships (3)RasenAustralienAustralien Roy EmersonAustralienAustralienRod Laver
AustralienAustralien Bob Mark
9:7, 6:2, 6:4
9.1. Juli 1961Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wimbledon Championships (2)RasenAustralienAustralien Roy EmersonAustralien Bob Hewitt
Australien Fred Stolle
6:4, 6:8, 6:4, 6:8, 8:6
10.15. Januar 1962AustralienAustralien Australian Championships (3)RasenAustralienAustralien Roy EmersonAustralienAustralien Bob Hewitt
AustralienAustralien Fred Stolle
4:6, 4:6, 6:1 6:4, 11:9
11.2. Juni 1962FrankreichFrankreich Internationale französische Meisterschaften (3)SandAustralienAustralien Roy EmersonDeutschland Bundesrepublik Wilhelm Bungert
Deutschland Bundesrepublik Christian Kuhnke
6:3, 6:4, 7:5

Finalteilnahmen

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.1. Februar 1954Australien Australian Championships (1)RasenAustralien Clive WilderspinAustralien Rex Hartwig
Australien Mervyn Rose
3:6, 4:6, 2:6
2.1. Juli 1955Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships (1)RasenAustralien Ken RosewallAustralienAustralien Rex Hartwig
Australien Lew Hoad
5:7, 4:6, 3:6
3.5. Juli 1957Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wimbledon Championships (2)RasenAustralienAustralien Lew HoadVereinigte Staaten Gardnar Mulloy
Vereinigte Staaten Budge Patty
10:8, 4:6, 4:6, 4:6
4.4. Juli 1958Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wimbledon Championships (3)RasenAustralien Ashley CooperSchweden Sven Davidson
Schweden Ulf Schmidt
4:6, 4:6, 6:8
5.31. Mai 1959Frankreich Internationale französische MeisterschaftenSandAustralien Roy EmersonItalien Nicola Pietrangeli
Italien Orlando Sirola
3:6, 2:6, 12:14
6.1. Februar 1960AustralienAustralien Australian Championships (2)RasenAustralienAustralien Roy EmersonAustralien Rod Laver
Australien Bob Mark
6:1, 2:6, 4:6, 4:6
7.7. Juli 1973Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wimbledon Championships (4)RasenAustralien John CooperVereinigte Staaten Jimmy Connors
Rumänien 1965 Ilie Năstase
6:3, 3:6, 4:6, 9:8, 1:6

Mixed

Turniersiege

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.30. Januar 1956Australien Australian ChampionshipsRasenAustralien Beryl PenroseAustralien Mary Bevis Hawton
Australien Roy Emerson
6:2, 6:4
2.7. September 1958Vereinigte Staaten U.S. Championships (1)RasenVereinigte Staaten Margaret OsborneBrasilien Maria Bueno
Vereinigte Staaten Alex Olmedo
6:3, 3:6, 9:7
3.13. September 1959Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Championships (2)RasenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Margaret OsborneVereinigte Staaten Janet Hopps
Australien Bob Mark
7:5, 13:15, 6:2
4.13. September 1960Vereinigte StaatenVereinigte Staaten U.S. Championships (3)RasenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Margaret OsborneBrasilien Maria Bueno
Mexiko Antonio Palafox
6:3, 6:2
5.6. Juli 1962Vereinigtes Konigreich Wimbledon ChampionshipsRasenVereinigte StaatenVereinigte Staaten Margaret OsborneVereinigtes Konigreich Ann Haydon-Jones
Vereinigte Staaten Dennis Ralston
2:6, 6:3, 13:11

Finalteilnahmen

Nr.DatumTurnierBelagPartnerFinalgegnerErgebnis
1.5. Juli 1957Vereinigtes Konigreich Wimbledon Championships (1)RasenVereinigte Staaten Althea GibsonVereinigte Staaten Darlene Hard
Australien Mervyn Rose
4:6, 5:7
2.3. Juli 1959Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Wimbledon Championships (2)RasenBrasilien Maria BuenoVereinigte StaatenVereinigte Staaten Darlene Hard
Australien Rod Laver
4:6, 3:6

Weblinks

Commons: Neale Fraser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Megh nadar: Top 10 greatest Australian Tennis Players of All Time. In: sportsunfold.com. Sports Unfold, 5. Januar 2022, abgerufen am 23. April 2022.
  2. Leo Schlink: Neale Fraser’s career honoured at special Australian Open function. In: heraldsun.com.au. Herald Sun, 31. Januar 2015, abgerufen am 23. April 2022.
  3. United States Lawn Tennis Association (Hrsg.): Official Encyclopedia of Tennis. Harper & Row, 1972, S. 427.
  4. Fraser: ‚Form Lags‘. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Canberra Times. Canberra 10. Dezember 1963, S. 32 (gov.au).
  5. Fraser retires. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Canberra Times. Canberra 30. Dezember 1963, S. 16 (gov.au).
  6. Fraser hospitalised. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Canberra Times. Canberra 16. März 1980, S. 20 (gov.au).
  7. John Bailey: Did You Know? In: National Library of Australia (Hrsg.): Victor Harbour Times. 8. Februar 1984, S. 28 (gov.au).
  8. Newk will be ‚busting his guts‘ to bring home the Davis Cup. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Canberra Times. Canberra 24. Januar 1994, S. 24 (gov.au).
  9. John Grasso: Historical Dictionary of Tennis. Scarecrow Press, Toronto 2011, ISBN 978-0-8108-7237-0, S. 107.
  10. Neale Fraser. In: tennisfame.com. Abgerufen am 23. April 2022.
  11. Angela Buxton Silk: Where are Jewish Tennis Player. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Australian Jewish Times. Sydney 18. März 1960, S. 7 (gov.au).
  12. Parliament of Victoria – Remember Database – Archibald McDonald Fraser. In: parliament.vic.gov.au. 1. Mai 2019, abgerufen am 13. April 2022.
  13. Neale Fraser to honeymoon in Honolulu. In: National Library of Australia (Hrsg.): The Canberry Times. Canberry 6. Februar 1961, S. 16 (gov.au).

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Flag of Romania, (21 August 1965 - 22 December 1989/officialy 27 December 1989).

Construction sheet of the Flag of Romania as depicted in Decree nr. 972 from 5 November 1968.

  • l = 2/3 × L
  • C = 1/3 × L
  • S = 2/5 × l
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Australian tennis player Neale Fraser at the 1972 Dutch Open tournament in Hilversum,