Navigationsteleskop
Das Navigationsteleskop ist ein Instrument zur Überwachung und Steuerung von photogrammetrischen Bildflügen. Das etwa 50 cm lange Teleskop wurde bis etwa 1990 (dem Aufkommen von GPS) in Vermessungsflugzeugen verwendet und neben der Reihenbildkamera senkrecht nach unten montiert. An dem im Gesichtsfeld vorbeiziehenden Gelände konnte der Operator mittels Strichmarken und Zeitabständen die richtigen Abstände der aufgenommenen Luftbilder kontrollieren und durch Schwenken der Kamera die vom Seitenwind verursachte Abdrift ausgleichen.
Ein damit zu koppelndes Gerät war der Überdeckungsregler zur Einhaltung der üblichen Längsüberdeckung der Luftbilder (meist 60 Prozent). Denn nur mit den jeweils doppelt fotografierten Geländebereichen kann eine räumliche Auswertung erfolgen (Stereophotogrammetrie).
In der bemannten Raumfahrt
Ähnlich dem Navigationsteleskop funktionierte das Scanning Telescope der bemannten Raumfahrt, siehe auch Space Sextant. Es diente in den Gemini- und Apollo-Raumschiffen zur visuellen Messung der Flugrichtung über der Erdoberfläche oder dem Mond.
Vergleichbare, aber automatisierte Messinstrumente gibt es auch für die Interplanetare Navigation.
Siehe auch
Auf dieser Seite verwendete Medien
Production of national map, aerial photographs: Surveying aircraft in Dübendorf, camera and navigation telescope. Left: the Wild RC8 camera rotatably mounted on a plate, pictures are taken through an opening in the aircraft floor, black and white aerial films of 23 cm width and up to 100 m length were used. Top left: control unit; right: navigation telescope opens the view vertically downwards and allows to follow and control the flight line by means of elements marked on the map (houses, road crossings, forest corners, etc.). Mission: NZZ)