Natururanreaktor

Ein Natururanreaktor ist ein Kernreaktor, der mit natürlichem, also nicht angereichertem Uran als Kernbrennstoff arbeitet.

Zeichnung des Chicago Pile 1, des ersten Kernreaktors, mit dem 1942 Kritikalität erreicht wurde

Verwendung

Die ersten experimentellen Versuchsreaktoren aus den 1940er und 1950er Jahren, aber auch einige kommerzielle Leistungsreaktoren, vor allem in Großbritannien, Frankreich, Kanada und Indien, verwendeten Natururan. In Deutschland wurden der Forschungsreaktor 2, das Kernkraftwerk Niederaichbach und der Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe mit Natururan betrieben. Heute (2020) wird natürliches Uran zur Energiegewinnung noch in etwa 50 Reaktoren vom CANDU-Typ eingesetzt.

Physikalischer Hintergrund

In natürlichem Uran liegt der Anteil des leicht spaltbaren Uran-Isotops 235U bei etwa 0,7 %. In einem Reaktor mit Natururanbrennstoff lässt sich Kritikalität, also eine selbsterhaltende Kernspaltungs-Kettenreaktion, nicht mit jeder, sondern nur mit bestimmten Moderatorsubstanzen erreichen; mit dem wirtschaftlichsten Moderator und Kühlmittel, gewöhnlichem Wasser (Leichtwasser), gelingt es nicht, weil darin zu viele Neutronen durch Absorption verloren gehen. Alle Natururanreaktoren sind daher entweder Schwerwasserreaktoren oder graphitmoderierte Reaktoren. Theoretisch wäre auch Beryllium als Moderator denkbar, ist jedoch aufgrund seines hohen Preises bisher nie zu nennenswertem Einsatz in dieser Rolle gekommen. Als Brennstoff kommt entweder reines Uranmetall (U) oder Urandioxid (UO2) zum Einsatz.[1]

Die meisten heutigen Kernkraftwerke verwenden angereichertes Uran mit einem 235U-Anteil von 0,7 % bis 2 %, bei einigen Reaktortypen bis zu 20 %. Hochangereichertes Uran (20 % bis 93 % 235U) wird in wenigen Forschungsreaktoren in Reaktorschiffen und in Kernwaffen eingesetzt.[2] In „abgebrannten“ Brennelementen, wie sie aus einem Leichtwasserreaktor entnommen werden, nachdem sie dort keine ökonomisch und sicherheitstechnisch vertretbare Kettenreaktion mehr aufrechterhalten können, befindet sich ein höherer Anteil spaltbares Material als in Natururan. Dies ist in erster Linie Plutonium-239, welches jedoch aufgrund des geringeren Anteils an verzögerten Neutronen besondere Handhabung verlangt. Allerdings ist auch der Anteil an 235U auch im „abgebrannten“ Brennstoff noch höher als in natürlichem Uran. Der „klassische“ Weg, diese potentielle Energiequelle zu „recyclen“ ist die Herstellung von MOX-Brennelementen, welche sowohl Plutonium als auch Uran enthalten. Denkbar – und in Versuchen bereits praktiziert – ist aber auch die Verwendung des „repozessierten Urans“ (der Urananteil des „abgebrannten“ Brennstoffes nach chemischer Abtrennung von Spaltprodukten, Plutonium und minoren Actinoiden) oder sogar der – gegebenenfalls geringfügig bearbeiteten oder von Neutronengiften befreiten – abgebrannten Brennelemente als solchen. Da die Voraussetzungen für einen derartigen Brennstoffkreislauf (Vorhandensein großer Mengen abgebrannten Brennstoffs aus Leichtwasserreaktoren und Verfügbarkeit von Natururanreaktoren) global erst nach dem Preisverfall des Urans in den 1970er Jahren aufgetreten ist, wird erst seit den 1990er Jahren verstärkt in diesem Bereich geforscht, da das Problem des Atommülls immer mehr Beachtung findet. Hervor getan hat sich hier vor allem Südkorea, ein Land, welches sowohl Leichtwasserreaktoren als auch Natururanreaktoren betreibt.[3]

Im Naturreaktor Oklo und weiteren Uranlagerstätten in Gabun fanden bereits vor etwa zwei Milliarden Jahren kritische Kernspaltungs-Kettenreaktionen mit Natururan statt. Damals lag der Anteil von 235U in natürlichem Uran bei etwa 3 %, so dass die Kritikalität auch bei Moderation mit normalem Wasser zustande kommen konnte.[4]

Kommerzielle Leistungsreaktoren

Die folgenden Kernkraftwerke wurden bzw. werden mit Natururan betrieben. Bei Kernkraftwerken mit mehreren Blöcken wird unter „Betriebsbeginn“ derjenige des ersten Blocks und unter „Betriebsende“ derjenige des letzten Blocks angegeben, unter „Leistung“ diejenige des leistungsstärksten Blocks.

Magnox-Reaktoren

Schema eines Magnox-Reaktors

Magnox-Reaktoren (engl. Magnesium Alloy Graphite Moderated Gas Cooled Uranium Oxide Reactor) sind graphit-moderierte Kernreaktoren, die mit Kohlenstoffdioxid (CO2) gekühlt werden. Die Brennelemente bestehen aus Natururan in metallischer Form, das mit einer Magnesium-Aluminium-Legierung umhüllt ist.[5]

Magnox-Reaktoren wurden in Großbritannien entwickelt und gehören zu den ersten kommerziell genutzten Kernreaktoren der Welt. Das Design wurde in 26 britischen Reaktoren sowie in zwei Kernkraftwerken in Italien und Japan verwirklicht. Heute ist kein Magnox-Reaktor mehr in Betrieb, der letzte verbleibende Reaktor wurde am Kernkraftwerk Wylfa am 30. Dezember 2015 abgeschaltet. Nordkorea hat einen Reaktor, der auf dem Magnox-Design basiert, für sein Kernwaffenprogramm zur Produktion von waffenfähigem Plutonium verwendet.[6][7]

Als Nachfolgemodell für den Magnox-Reaktor wurde in Großbritannien in den 1960er Jahren der Advanced Gas-cooled Reactor entwickelt, der jedoch auf etwa 3 % angereichertes Urandioxid als Kernbrennstoff verwendet.

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
Calder Hall 1–4Großbritannien50 MWAug. 1956März 2003erstes kommerziell zur Stromerzeugung genutztes Kernkraftwerk, wurde auch zur Erzeugung von Plutonium eingesetzt
Chapelcross 1–4Großbritannien50 MWFeb. 1959Juni 2004wurde parallel zu Calder Hall gebaut und genutzt
Berkeley 1–2Großbritannien138 MWJuni 1962März 1989erstes Kernkraftwerk in Großbritannien, das ausschließlich für kommerzielle Zwecke gebaut wurde
Bradwell 1–2Großbritannien123 MWJuli 1962März 2002
LatinaItalien153 MWMai 1963Dez. 1987wurde im Zug des Atomausstiegs Italiens stillgelegt
Hunterston A1–A2Großbritannien150 MWFeb. 1964März 1990
Trawsfynydd 1–2Großbritannien159 MWJan. 1965Feb. 1991
Hinkley Point A1–A2Großbritannien235 MWFeb. 1965Mai 2000
Dungeness A1–A2Großbritannien225 MWJuli 1965Dez. 2006
TōkaiJapan159 MWNov. 1965März 1998
Sizewell A1–A2Großbritannien210 MWJan. 1966Dez. 2006
Oldbury A1–A2Großbritannien217 MWNov. 1967Feb. 2012
Wylfa 1–2Großbritannien490 MWJan. 1971Dez 2015

UNGG-Reaktoren

Die UNGG-Reaktoren (französisch Uranium Naturel Graphite Gaz), die in den 1950er und 1960er Jahren in Frankreich entwickelt wurden, waren vom Design her ähnlich aufgebaut wie die Magnox-Reaktoren und wurden mit Graphit moderiert sowie mit Kohlenstoffdioxid gekühlt. Die Brennelemente in UNGG-Reaktoren bestanden ebenfalls aus Natururan, sie wurden hier allerdings mit einer Magnesium-Zirkonium-Legierung umhüllt. UNGG-Reaktoren wurden in acht französischen Kernreaktoren und in dem spanischen Kernkraftwerk Vandellòs eingesetzt, keiner der Reaktoren ist mittlerweile mehr in Betrieb.[8]

Das UNGG-Design wurde in Frankreich durch Druckwasserreaktoren abgelöst, die alle mit angereichertem Uran betrieben werden.

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
Marcoule G1–G3Frankreich40 MWSep. 1956Juni 1984
Chinon A1–A3Frankreich360 MWJuni 1963Juni 1990
Saint-Laurent A1–A2Frankreich515 MWMärz 1969Mai 1992Störfall (INES 4)
Bugey 1Frankreich540 MWApr. 1972Mai 1994
Vandellòs 1Spanien480 MWMai 1972Juli 1990wurde nach einem Feuer im Oktober 1989 permanent abgeschaltet

CANDU-Reaktoren

Das Kernkraftwerk Pickering mit acht CANDU-Reaktoren

Siehe auch: Liste der CANDU-Reaktoren

Der CANDU-Reaktor wurde in Kanada entwickelt. Hauptgrund für die Entwicklung dieses Reaktortyps war, dass Kanada nicht in der Lage war, Uran anzureichern, und die USA (als Land des Manhattan Projects) bei dieser Dual Use Technologie seinerzeit nicht zum Technologietransfer bereit waren. CANDU-Reaktoren nutzen schweres Wasser als Moderator und auch (in einem getrennten Kreislauf mit Überdruck) als Kühlmittel. Als Kernbrennstoff kann Natururan, abgebrannter Brennstoff aus einem Leichtwasserreaktor[9] oder leicht angereichertes Uran verwendet werden.[10]

Der Reaktortyp wird in vielen Ländern eingesetzt, vor allem in Kanada, aber auch in Argentinien, China, Pakistan, Rumänien und Südkorea. 34 der insgesamt 36 CANDU-Reaktoren sind heute noch in Betrieb.

Der Advanced CANDU Reactor ist eine Weiterentwicklung des CANDU-Designs, der leicht angereichertes Uran verwendet.

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
RolphtonKanada22 MWJuni 1962Aug. 1987Prototyp für CANDU-Reaktoren
Douglas PointKanada206 MWJan. 1967Mai 1984erstes kommerziell betriebenes Kernkraftwerk Kanadas
Pickering 1–8Kanada516 MWApr. 1971
Gentilly 1–2Kanada635 MWApr. 1971Block 1 war ein Prototyp für den Siedeschwerwasserreaktor
Rajasthan 1Indien90 MWNov. 1972
KaratschiPakistan125 MWDez. 1972
Bruce 1–8Kanada822 MWSep. 1976
Wolsong 1–4Südkorea685 MWDez. 1982
Point LepreauKanada635 MWFeb. 1983
EmbalseArgentinien600 MWApr. 1983
Darlington 1–4Kanada878 MWJan. 1990
Cernavodă 1–2Rumänien650 MWJuni 1996einziges Kernkraftwerk in Rumänien
Qinshan 3–1,3–2China650 MWNov. 2002

Weitere Schwerwasser-Druckreaktoren

(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078667-0007 / Storz / CC-BY-SA 3.0

Die meisten Kernreaktoren in Indien sind Schwerwasser-Druckreaktoren (engl. Pressurized Heavy-Water Reactor), die mit Natururan betrieben werden und auf dem CANDU-Design basieren. Alle 16 Reaktoren sind noch in Betrieb.[11]

Ebenfalls mit Natururan betrieben wurden in Deutschland das Kernkraftwerk Niederaichbach, ein schwerwasser-moderierter Druckröhrenreaktor mit CO2-Gaskühlung, und der Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe, ein mit schwerem Wasser moderierter und gekühlter Druckröhrenreaktor. Beide Anlagen sind mittlerweile stillgelegt.[12] Der Mehrzweckforschungsreaktor diente als Prototyp für das argentinische Kernkraftwerk Atucha 1, das heute noch in Betrieb ist und mittlerweile aus Effizienzgründen leicht (zu 0,85 %) angereichertes Uran verwendet.

Der Reaktor R3 im Kernkraftwerk Ågesta in Schweden war ein Druckkesselreaktor, der als Teil der sogenannten „schwedischen Linie“ entwickelt wurde, die eine Unabhängigkeit vom Ausland durch Verwendung einheimischer, nicht angereicherter Uranbrennelemente zum Ziel hatte; die späteren schwedischen Kernkraftwerke waren jedoch Leichtwasserreaktoren, die mit angereichertem Uran betrieben wurden. Der Reaktor A1 im tschechoslowakischen Kernkraftwerk Bohunice war ein gasgekühlter Prototyp-Druckröhrenreaktor, der gemeinsam mit Russland entwickelt und ebenfalls mit Natururan betrieben wurde. Diese beiden Reaktoren sind ebenfalls mittlerweile stillgelegt.

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
ÅgestaSchweden10 MWMai 1964Juni 1974erstes schwedisches Kernkraftwerk
MZFR KarlsruheDeutschland52 MWSep. 1965Mai 1984wurde auch als Forschungsreaktor genutzt
Bohunice A1Tschechoslowakei93 MWDez. 1972Mai 1979erstes tschechoslowakisches Kernkraftwerk
NiederaichbachDeutschland100 MWJan. 1973Juli 1974war nur 18 Monate in Betrieb
Atucha 1Argentinien100 MWMärz 1974verwendet heute leicht (zu 0,85 %) angereichertes Uran
Rajasthan 2–6Indien202 MWNov. 1980
Madras 1–2Indien202 MWJuli 1983
Narora 1–2Indien202 MWJuli 1989
Kakrapar 1–2Indien202 MWNov. 1992
Kaiga 1–4Indien202 MWDez. 1999
Tarapur 3–4Indien490 MWMärz 2000

Versuchs- und Forschungsreaktoren

Beispiele für Versuchs- und Forschungsreaktoren, die mit Natururan betrieben wurden bzw. werden, sind:

Graphit-moderierte Reaktoren

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
Chicago Pile 1USA0,5 WFeb. 1942März 1943erster Kernreaktor, in dem eine kontrollierte kritische nukleare Kettenreaktion stattfand[13]
Chicago Pile 2USA2 WMärz 19431954Der Chicago Pile 1 wurde in den Red Gate Woods (erstes Argonne National Laboratory) als Chicago Pile 2 wieder aufgebaut.[14]
F-1Russland24 WDez. 1946wurde sowohl mit Natururan als auch mit zu 2 % angereichertem Uran betrieben[15]
GLEEPGroßbritannien50 WAug. 1947Sep. 1990erster Kernreaktor in Westeuropa[16]
BR-1Belgien4 MWMai 1956[17]
MariusFrankreich400 W1960Apr. 1983[18]
BEPOGroßbritannien6,5 MW19621968[19]
CesarFrankreich10 WDez. 1964Aug. 1977[18]

Schwerwasser-moderierte Reaktoren

NameLandLeistungBetriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
Chicago Pile 3USA300 WMai 19441954erster Schwerwasserreaktor
HaigerlochDeutschland(Mrz. 1945)(April 1945)erreichte keine Kritikalität[20]
ZEEPKanada10 WSep. 1945Okt. 1970erster funktionsfähiger Kernreaktor außerhalb der Vereinigten Staaten[21]
NRXKanada25 MWJuli 1947März 1993einige Jahre lang der leistungsstärkste Kernreaktor der Welt[22]
ZOÉFrankreich0,1 MWDez. 19481974[23]
EL-2Frankreich2 MW19521965[24]
R1Schweden0,6 MWJuli 19541970[25]
AquilonFrankreich18 MW1956?[24]
NRUKanada200 MWSep. 1957wurde 1964 auf hoch angereichertes und 1991 auf schwach angereichertes Uran umgestellt[26]
RBSerbien0 WApr. 1958wurde später auf hochangereichertes Uran umgestellt
CIRUSIndien40 MWJuli 1960[11]
ZED-2Kanada200 WSep. 1960[27]
DioritSchweiz30 MWOkt. 19601977[28]
FR 2Deutschland12 MWMärz 1961Dez. 1981erster Kernreaktor in Deutschland, der nach eigenem Konzept gebaut wurde; wurde 1966 auf schwach angereichertes Uran umgestellt[29]
JRR-3Japan10 MW19621983[30]
ESSOREuropäische Union43 MWMärz 1967Juni 1983Standort war Ispra, Italien
TRRTaiwan40 MWJan. 19731988[31]
DhruvaIndien100 MWAug. 1985[11]

Militärische kerntechnische Anlagen

Der B-Reaktor in Hanford

Alle heutigen Atommächte (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und die Volksrepublik China, ferner Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea) verwendeten zunächst Natururanreaktoren zur Produktion von waffenfähigem Plutonium. Die Infrastruktur zur Herstellung von Kernwaffen wurde in teils großangelegten Atomprogrammen geschaffen (siehe z. B. Manhattan-Projekt, Force de dissuasion nucléaire française, Sowjetisches Atombombenprojekt, Chinas erste Forschungsstation für Atomwaffen und Nordkoreanisches Kernwaffenprogramm). Die ersten dieser Reaktoren aus den 1940er und 1950er Jahren sind mittlerweile stillgelegt.

In den folgenden militärischen kerntechnischen Anlagen wurden Natururanreaktoren zur Herstellung von Plutonium eingesetzt.

NameLandAnzahl
Reaktoren
Gesamt-
leistung
Betriebs-
beginn
Betriebs-
ende
Anmerkungen
Hanford SiteUSA3750 MWJuni 1943Juni 1965Das produzierte Plutonium wurde für die Atombombe Fat Man verwendet, die am 9. August 1945 über der japanischen Stadt Nagasaki abgeworfen wurde.[32]
MajakRussland763 MWJuni 19481990Am 29. September 1957 ereignete sich dort einer der drei bisher schwersten Nuklearunfälle der Geschichte.
SellafieldGroßbritannien2360 MWOkt. 1950Okt. 1957Die Reaktoren Pile Nr. 1 und Pile Nr. 2 wurden nach dem Windscale-Brand im Oktober 1957 stillgelegt.
TomskRussland545 MW1955Juni 2008Einer der drei Reaktoren (ADE-5) diente auch zur Strom- und Fernwärmeversorgung.
MarcouleFrankreich380 MWSep. 1956Juni 1984Die drei Reaktoren G1 bis G3 (s. o.) dienten auch der Stromversorgung.[33]
SchelesnogorskRussland327 MWAug. 1958Apr. 2010Einer der drei Reaktoren (ADE-2) diente auch zur Strom- und Fernwärmeversorgung.
BhabhaIndien2140 MWJuli 1960Die beiden Reaktoren CIRUS und Dhruva (s. o.) sind offiziell als Forschungsreaktoren deklariert.
DimonaIsrael124 MW1964Wurde mit französischer Hilfe baugleich zum Reaktor G1 errichtet. Die israelische Regierung hat bislang weder bestätigt noch dementiert, dass es sich dabei um eine militärische Anlage zur Herstellung von Plutonium handelt.[34]
JiuquanChina1250 MWOkt. 1966Der Reaktor wurde mit sowjetischer Hilfe errichtet.[35]
NyŏngbyŏnNordkorea125 MWAug. 1985Der Experimental Power Reactor wurde ohne britische Unterstützung basierend auf den freigegebenen Bauplänen der Magnox-Reaktoren des Kernkraftwerks Calder Hall gebaut, er wurde auch zur Stromerzeugung (etwa 5 MWe) eingesetzt.[36]
KhushabPakistan150 MWApr. 1998Der Reaktor wurde unabhängig entwickelt, Saudi-Arabien finanzierte das Vorhaben mit (siehe Atomprogramm Saudi-Arabiens).[37]

Siehe auch

Literatur

  • Kenneth Kok (Hrsg.): Nuclear Engineering Handbook. CRC Press, 2009, ISBN 978-1-4200-5390-6 (englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nuclear Reactor Types. (Nicht mehr online verfügbar.) Institution of Engineering and Technology, Mai 2008, ehemals im Original; abgerufen am 25. Dezember 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.theiet.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Nuclear Power Reactors. (Nicht mehr online verfügbar.) World Nuclear Association, April 2009, archiviert vom Original am 12. Februar 2013; abgerufen am 26. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.world-nuclear.org
  3. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1738573316300420
  4. Alex P. Meshik: Natürliche Kernreaktoren. In: Spektrum der Wissenschaft. Band 2006/06, 2006, S. 84–90 (spektrum.de).
  5. Magnox reactor. European Nuclear Society, abgerufen am 25. Dezember 2009.
  6. https://k1project.columbia.edu/content/how-north-korea-got-seat-nuclear-table
  7. https://www.wsj.com/articles/north-korea-appears-to-have-restarted-yongbyon-nuclear-reactor-11630268905
  8. Mary Byrd Davis: Natural uranium graphite gas reactors (UNGG) (Memento des Originals vom 9. Dezember 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.francenuc.org, Nuclear France: Materials and Sites, WISE-Paris, 2002.
  9. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1738573316300420
  10. CANDU Reactors. (Nicht mehr online verfügbar.) CANDU Owners Group Inc., archiviert vom Original am 25. Februar 2012; abgerufen am 25. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.candu.org
  11. a b c Rodney W. Jones, Mark G. McDonough: Tracking Nuclear Proliferation: A Guide in Maps and Charts, 1998. Carnegie Endowment for International Peace, 1998, 6. India Map and Chart (web.archive.org [PDF; 116 kB; abgerufen am 27. September 2021]).
  12. Kernanlagen Stilllegung September 2009. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesamt für Strahlenschutz, September 2009, ehemals im Original; abgerufen am 25. Dezember 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bfs.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Enrico Fermi: The Development of the first chain reaction pile. In: Proceedings of the American Philosophy Society. Nr. 90, 1946, S. 20–24.
  14. Chicago Pile 2. Argonne National Laboratory, abgerufen am 28. Dezember 2009.
  15. Russia: Kurchatov Institute. Nuclear Threat Initiative, 8. Juli 2004, abgerufen am 28. Dezember 2009 (englisch).
  16. Harwell Achievements. (Nicht mehr online verfügbar.) Research Sites Restoration, archiviert vom Original am 17. Februar 2015; abgerufen am 28. Dezember 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.research-sites.com
  17. BR1 - 50th Anniversary. (Nicht mehr online verfügbar.) SCK•CEN, archiviert vom Original am 13. März 2016; abgerufen am 28. Dezember 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sckcen.be
  18. a b Mary Byrd Davis: Provence-Alpes-Cote-d’Azur (Memento des Originals vom 6. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.francenuc.org, Nuclear France: Materials and Sites, WISE-Paris, 2002.
  19. Curtains for BEPO@1@2Vorlage:Toter Link/www.neimagazine.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Nuclear Engineering International, 20. Februar 2009.
  20. Werner Heisenberg: Über die Arbeiten zur technischen Ausnutzung der Atomkernenergie in Deutschland. In: Naturwissenschaften. Nr. 33, 1946, S. 325–329.
  21. ZEEP. (Nicht mehr online verfügbar.) Canadian Nuclear Association, 2008, archiviert vom Original am 13. März 2011; abgerufen am 25. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cna.ca
  22. National Research Experimental. Canadian Nuclear Association, 2008, abgerufen am 25. Dezember 2009.
  23. Mary Byrd Davis: Centre de Fontenay-aux-Roses (Memento vom 25. Februar 2013 im Internet Archive), Nuclear France: Materials and Sites, WISE-Paris, 2002.
  24. a b Mary Byrd Davis: Centre de Saclay (Memento vom 29. April 2007 im Internet Archive), Nuclear France: Materials and Sites, WISE-Paris, 2002.
  25. The development of Swedish nuclear power plants. (PDF) Vattenfall, 15. September 2009, abgerufen am 31. Dezember 2009 (englisch).
  26. National Research Universal. (Nicht mehr online verfügbar.) Canadian Nuclear Association, 2008, archiviert vom Original am 18. Oktober 2009; abgerufen am 25. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cna.ca
  27. AECL’s NRU Reactor. Atomic Energy of Canada
  28. Peter Hug: Atomenergie. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 20. April 2011, abgerufen am 2. Juli 2019.
  29. Geschichte der Kernforschung. (Nicht mehr online verfügbar.) Informationskreis Kernenergie, archiviert vom Original am 28. Dezember 2009; abgerufen am 25. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kernenergie.de
  30. Fusao Nakayama: Japanese Experience with Shipment of Research Reactor Spent Fuel, IAEA/USA Interregional Training Course, 13.–24. Januar 1997.
  31. Chungshan, GlobalSecurity.org
  32. Hanford site history
  33. Mary Byrd Davis: Languedoc-Roussillon (Memento des Originals vom 17. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.francenuc.org, Nuclear France: Materials and Sites, WISE-Paris, 2002.
  34. Israel - Nuclear Weapons, GlobalSecurity.org
  35. David Wright, Lisbeth Gronlund: A History of China’s Plutonium Production. In: Science and Global Security. Nr. 11, 2003 (englisch, ucsusa.org [PDF; 239 kB]).
  36. Nuclear Power in Korea. (Nicht mehr online verfügbar.) World Nuclear Association, 16. Dezember 2009, archiviert vom Original am 11. Mai 2012; abgerufen am 26. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.world-nuclear.org
  37. Pakistan’s Indigenous Nuclear Reactor Starts Up. Islamabad The Nation, 13. April 1998.

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Stagg Field reactor.jpg
The first nuclear reactor was erected in 1942 in the West Stands section of Stagg Field at the University of Chicago. On December 2, 1942 a group of scientists achieved the first self-sustaining chain reaction and thereby initiated the controlled release of nuclear energy. The reactor consisted of uranium and uranium oxide lumps spaced in a cubic lattice embedded in graphite. In 1943 it was dismantled and reassembled at the Palos Park unit of the Argonne National Laboratory.
Magnox reactor schematic DE.svg
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(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F078667-0007 / Storz / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
aufgenommen April 1988
Kernkraftwerk Niederaichbach bei Landshut
ON - AKW Pickering7.jpg
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Kernkraftwerk Pickering, Ontario
A1 A2 saint laurent FK.jpg
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Tranche A1 et A2 de la centrale nucléaire de Saint Laurent des Eaux