Naturtheater Steinbach-Langenbach

Tribüne

Das Naturtheater Steinbach-Langenbach ist eine Naturbühne in der Gemeinde Schleusegrund in Thüringen. Sie liegt im Waldgebiet zwischen den Ortsteilen Steinbach und Langenbach im Naturpark Thüringer Wald. Das Naturtheater Steinbach-Langenbach bietet etwa 3.000 Sitzplätze und ist Thüringens größte Naturbühne.

Bis Ende der 1980er Jahre war die offizielle Bezeichnung „Naturtheater Deutsch-Sowjetische Freundschaft“; in der Bevölkerung entstand die Bezeichnung „Theater im Grünen“.

Geschichte

Auf einer Einwohnerversammlung in Langenbach 1955 wurde die Errichtung des Naturtheaters beschlossen, um den Bitten der Bürger nach Berücksichtigung der kulturellen Belange der Walddörfer entgegenzukommen.

Der erste Spatenstich zur Errichtung des Naturtheaters fand am 23. Juni 1955 statt. Die ersten Erdarbeiten begannen am 24. Juli 1955. Der Aufbau geschah in Freiwilligenarbeit im Nationalen Aufbauwerk (NAW).

Die Einweihung der Naturbühne fand am 30. Juni 1957 statt. Bei der Einweihungsfeier traten am Nachmittag viele Ensembles auf, darunter die Volkstanzgruppe Eisfeld, die Jodlergruppe Lauscha, das Staatliche Sinfonieorchester Suhl mit Sitz in Hildburghausen und der Volkschor Viernau.

Die erste Aufführung fand am 10. Juli 1957 durch das Meininger Theater mit dem Stück „Die Räuber“ von Friedrich Schiller (Regie Fritz Bennewitz) statt. Anfang August wurde die Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber aufgeführt. In der ersten Spielzeit 1957 wurden bei 18 Vorstellungen zusammen etwa 16.000 Besucher gezählt. Im folgenden Jahr 1958 wurden bei 32 Aufführungen etwa 52.000 Besucher gezählt. Die darauf folgende Saison 1959 war mit 84.678 Besuchern bei 40 Vorstellungen die erfolgreichste der Naturbühne.

35 Spielzeiten lang, von 1957 bis 1991, bespielte das Meininger Theater regelmäßig die Naturbühne. Die über 1200 Aufführungen in dieser Zeit sowie einige Blasmusikfeste und wenige andere Veranstaltungen wie Rockkonzerte wurden insgesamt von knapp 1,9 Millionen Personen besucht.[1]

Seit 1993 wird das Theater durch die in diesem Jahr gegründete Naturtheater Steinbach-Langenbach Betriebs GmbH (Geschäftsführer Dieter Semmelmann) betrieben. Es werden jährlich etwa 40.000 Besucher gezählt.

Literatur

  • 40 Jahre Naturtheater Steinbach-Langenbach. Festschrift, Hrsg. Gemeindeverwaltung Schleusegrund, Druckerei Foerster, Schleusingen 1997.

Weblinks

Commons: Naturbühne Steinbach-Langenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Zahlen und Fakten“ bei www.theater-im-gruenen.de (Memento desOriginals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theater-im-gruenen.de

Koordinaten: 50° 31′ 25″ N, 10° 51′ 6″ O

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Steinbach, Bau am Freilufttheater Zentralbild Gahlbeck Qua-L-4.10.1958 Ein Dorf verändert sein Gesicht-Steinbach, ein kleiner Ort im Kreis Hildburghausen, war bis vor kurzem noch ein Dorf wie jedes andere in dieser Gegend. Speziell von einer kulturellen Betreuung der Bewohner konnte nicht die Rede sein. Das änderte sich grundlegend, seit durch die Initiative der SED und der Nationalen Front die Bevölkerung des Ortes in gemeinsamer freiwilliger Arbeit, unterstützt durch Angehörige der Grenzpolizei und durch sowjetische Soldaten einen der schönsten Naturtheater geschaffen hat. Die Bewohner gaben dieser Bühne den verpflichtenden Namen "Deutsch-Sowjetische freundschaft". Sie bietet 3.000 Besuchern Platz und stellt einen Wert von 700.000 DM dar, von dem 500.000 DM durch freiwillige Arbeit geschaffen wurde. Damit wurde der Ort Republiksieger im Wettbewerb um das schönste Dorf. Auch jetzt, nachdem auf der Bühne bereits gespielt wird, arbeiten die Einwohner des Ortes noch ständig an der Verbesserung und Vervollkommnung der Anlage. Der gemeinsame Bau der Bühne hat aber auch viel im Bewußtsein der Ortseinwohner verändert. Fast alle Bauern haben sich zu einer LPG zusammengeschlossen und auch die Handwerker stehen den Bauern nicht nach: Meister und Arbeiter der Webereien und Strickereien schlossen sich zu einer Handwerker-Produktions-Genossenschaft zusammen. Schon in den ersten Monaten konnte durch bessere Auslastung der Maschinen eine Produktionssteigerung von 20 % erzielt werden. UBz: Auch die Soldaten der Grenzpolizei sind immer wieder bei den Bauarbeiten an der Bühne zu finden.
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Naturbühne Steinbach-Langenbach in Schleusegrund, Thüringer Wald, Tribüne und Bühne
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Steinbach, Bau am Freilufttheater Zentralbild Gahlbeck 9.10.1958 Qua-L-Ein Dorf verändert sein Gesicht-Steinbach, ein kleiner Ort im Kreis Hildburghausen, war bis vor kurzem noch ein Dorf wie jedes andere in dieser Gegend. Speziell von einer kulturellen Betreuung der Bewohner konnte nicht die Rede sein. Das änderte sich grundlegend, seit durch die Initiative der SED und der Nationalen Front die Bevölkerung des Ortes in gemeinsamer freiwilliger Arbeit, unterstützt durch Angehörige der Grenzpolizei und durch sowjetische Soldaten, eines der schönsten Naturtheater geschaffen hat. Die Bewohner haben dieser Bühne den verpflichtenden Namen "Deutsch-Sowjetische Freundschaft". Sie bietet 3000 Besuchern Platz und stellt einen Wert von 700.000 DM dar, von dem 500.000 DM durch freiwillige Arbeit geschaffen wurden. Damit wurde der Ort Republiksieger im Wettbewerb um das schönste Dorf. Auch jetzt, nachdem auf der Bühne bereits gespeilt wird, arbeiten die Einwohner des Ortes noch ständig an der Verbesserung und Vervollkommnung der Anlage. Der gemeinsame Bau der Bühne hat aber auch viel im Bewußtsein der Ortseinwohner verändert. Fast alle Bauern haben sich zu einer LPG zusammengeschlossen und auch die Handwerker stehen den Bauern nicht nach. Meister und Arbeiter der Webereien und Strickereien schlossen sich zu einer Handwerker-Produktions-Genossenschaft zusammen. Schon in den ersten Monaten konnte durch bessere Auslastung der Maschinen eine Produktionssteigerung von 20 % erzielt werden. UBz: Immer noch arbeiten die Einwohner an der Verbesserung der Bühne. Ernst Schmidt und Willy Weltern (mit kariertem Hemd), der Initiator des Baus, bei einem freiwilligen Einsatz