Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen

Schlupkothen <C>

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen

Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen

LageWülfrath, Kreis Mettmann, NRW
Fläche30 ha
KennungME-012
WDPA-ID165430
Geographische Lage51° 17′ N, 7° 4′ O
Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhevon 160 m bis 240 m (ø 200 m)
Einrichtungsdatum1984
VerwaltungUntere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann
RechtsgrundlageLandschaftsplan, rechtskräftig
Blick in den westl. Kessel

Das Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen befindet sich auf dem Gebiet der Stadt Wülfrath im Kreis Mettmann. Es liegt nördlich des Ortsteils Schlupkothen im Bereich des ehemaligen Steinbruchs Schlupkothen in dem von 1898 bis 1960 mehr als 45 Mio. Tonnen Kalkstein abgebaut wurden. Die Autobahn A 535 (Wuppertal-Sonnborn – Velbert) und der Fluss Düssel tangieren das Naturschutzgebiet im Osten.[1]

Beschreibung

Das Naturschutzgebiet ist ein

„ein seit längerer Zeit aufgegebener und sich selbst überlassener Steinbruch mit wassergefüllter Sohle. Das Abgrabungsgewässer deckt ca. 40 % des Schutzgebietes und wird durch eine steilwandige Halbinsel zweigeteilt. Die Wände des Steinbruches fallen – von Bermen unterbrochen – zu allen Seiten steil und oft senkrecht zur Sohle ab (bis ca. 40 m tief), so dass das Gewässer kaum zugänglich ist. Die Steilwände des Steinbruches sind vorwiegend vegetationsfrei. Gebüsche und Wald finden sich oberhalb der Steilwände und auf den Bermen. Die Gehölze bestehen aus lockerem Birkenwald oder gemischten Waldgesellschaften mit Erle, Esche und Ahorn. Kraut- und Strauchschicht sind meist gut entwickelt (Hartriegel, Vogelbeere, Wurmfarn, Gundermann u. a.). Kleinere Flächen am oberen Rand des Steinbruches im Süden sind offengeblieben und mit Kalk-Halbtrockenrasen (Wirbeldost, Eberwurz u. a.) bewachsen. Sie unterliegen der Verbuschung und sollten durch Maßnahmen weiter offengehalten werden. Das ausgedehnte Gewässer am Grund scheint kaum belastet, zeigt aber auch beinahe keine eigene Vegetation. Es ist jedoch neben Amphibien für einige Wasservögel ein wichtiger Rückzugsbiotop. Eine gewisse Störung findet allenfalls am Rande des gut eingezäunten Steinbruches statt“. „Der Steinbruch Schlupkothen hat eine besondere Bedeutung als Amphibien- und Reptilienbiotop und ist aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit und Besonderheit erhaltenswert. Zur Sicherung der Reptilienvorkommen und für den Erhalt der Kalk-Halbtrockenrasen sollten entsprechende Teilflächen offengehalten werden.“

Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW[2]

Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum für eine erstaunlich große Zahl von seltenen und bedrohten Arten. Bei den Pflanzenarten seien hervorgehoben: Rasen-Steinbrech (Rote Liste Stufe 1 (RL 1)), Kleines Wintergrün (RL 3), Gelbes Sonnenröschen (RL 3), Echtes und Zierliches Tausendgüldenkraut (Vorwarnung bzw. RL 2). Bei den Tierarten sind u. a. zu nennen: Kammmolch (RL 1), Geburtshelferkröte (RL 3), Feuersalamander (aktuell gefährdet d. Hautpilz), Kreuzkröte (RL 2), Ringelnatter (RL 3), Schlingnatter (RL 3), Teichfrosch (RL 1), Zauneidechse (RL 1) und als Brutvögel: Haubentaucher und Sperber.[3]

Wanderwege

Rund um das Naturschutzgebiet läuft ein Wanderweg – eine „Entdeckerschleife“ des Neanderlandsteiges – mit einer Aussichtsplattform oberhalb der Abbruchkante des Steinbruchs.[4]

Siehe auch

Commons: Naturschutzgebiet Schlupkothen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karte Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen auf openstreetmap.org
  2. Naturschutzgebiet „Steinbruch Schlupkothen“ (ME-012) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen
  3. [1]| Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, lanuk.nrw.de
  4. [2]| Entdeckerschleife Neanderlandsteig Steinbruch Schlupkothen

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Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
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Naturschutzgebietsschild in Teilen Deutschlands
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Blick auf den See im Naturschutzgebiet Steinbruch Schlupkothen.
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Blick aus der Nähe der Aussichtsplattform am ehemaligen Steinbruch Schlupkothen
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Im ehemaligen Steinbruch in Schlupkothen, einem Stadtteil von Wülfrath, wurde von 1898 bis 1960 Kalkstein abgebaut. Der mit Wasser gefüllte Steinbruch ist seit 1984 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
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Saxifraga rosacea im Botanischen Garten Dresden
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Blick von der Aussichtsplattform am ehemaligen Steinbruch Schlupkothen
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Der Kammmolch (Triturus cristatus); hier ein Männchen in Wassertracht in einem Aquarium.
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Blick von der Aussichtsplattform am ehemaligen Steinbruch Schlupkothen
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