Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem

Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem von Osten

Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem von Osten

LageWinterberg, Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche89,39 ha
KennungHSK-415
WDPA-ID389837
Geographische Lage51° 13′ N, 8° 30′ O
Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem
Einrichtungsdatum2008
RahmenplanLandschaftsplan Winterberg
VerwaltungUntere Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreises

Das Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem ist ein ca. 89 ha großes Naturschutzgebiet (NSG) zwischen Silbach und Winterberg. Das Gebiet wurde 2008 mit dem Landschaftsplan Winterberg durch den Hochsauerlandkreis als NSG ausgewiesen. Ein Großteil des NSG ist gleichzeitig als Teilfläche des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Bergwiesen bei Winterberg (FFH-Nr. DE-4717-305; 501 ha) ausgewiesen.

Beschreibung

Die Quelle und der Oberlauf der Namenlose liegt im NSG. Im NSG verlaufen auch die Bäche Büre, Festerbach und Rabenseifen oder zumindest Abschnitte dieser kleinen Namenlose-Zuläufe.

Im NSG und FFH-Gebiet kommen viele seltene Pflanzen und Tiere der Roten Liste vor. Darin gibt es ausgedehnte Feucht- und Nasswiesen, die örtlich von binsen- und seggenreichen Quellsümpfen durchsetzt sind. Die Namenlose und ihre Nebenbäche sind im NSG gänzlich unverbaut. Der Bestand an Fichten wurde dort im Winter 2008/09 auf eine Fichtenparzelle reduziert.

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat seit 1990 39,23 ha im NSG auf Antrag des Vereins für Natur- und Vogelschutz im Hochsauerlandkreis (VNV) angekauft. Die Flächen werden vom VNV betreut.[1]

Die Flächen der Stiftung werden extensiv mit Rindern nach Vorgaben des Kultur-Landschafts-Pflege-Programms des Hochsauerlandkreises beweidet.

Fauna

Eine Besonderheit im Tal, das von bewaldeten Bergflanken gesäumt wird, ist das Vorkommen des Braunkehlchens und des Wiesenpiepers. Der Schwarzstorch, welcher in den südlich angrenzenden Wäldern brütet, ist häufiger Nahrungsgast am Bach. Die bis Anfang der 1990er Jahre als Brutvogel vorkommende Bekassine ist im Naturschutzgebiet Namenlose-Talsystem wie im ganzen Hochsauerlandkreis als Brutvogel ausgestorben. Hingegen kann sie im Herbst und Frühjahr auf dem Durchzug beobachtet werden. Einzelne Bekassinen rasten auch länger Zeit im NSG. Sogar bei hohen Schneelagen wurden Einzelvögel an schneefreien Quellbereiche nachgewiesen.

Sonstiges

Im NSG befindet sich eine namenlose Wüstung westlich der Straßenzufahrt ins Büretal.[2]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege: Jahresbericht 2019. Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, Düsseldorf 2019, S. 62
  2. Rudolf Bergmann: Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes. Hrsg. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt 2015. ISBN 978-3-8053-4934-5, S. 440–441.

Auf dieser Seite verwendete Medien

North Rhine-Westphalia location map 05.svg
Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
Naturschutzgebiet altes Schild.svg
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Namenlosetal.JPG
Autor/Urheber: Martin Lindner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naturschutzgebiet „Namenlose-Talsystem“ vom östlichen Ende gesehen; Winterberg. 110-kV-Freileitung Heringhausen–Winterberg (Bl. 1611).