Naturschutzgebiet Burhagen

Naturschutzgebiet Burhagen vor dem Steinbruch und der Wald rechts am Steinbruch von Westen
Steinbruch Burhagen und NSG Burhagen (links vom Bruch und dahinter) von Westen
Im Frühjahr 2017 gerodeter Bereich im NSG oberhalb des Steinbruchs (bräunlicher Bereich)
Mäharbeiten 2015 in einem 2017 zerstörter NSG-Bereich
Im Frühjahr 2017 zerstörter NSG-Bereich
Naturschutzgebiet Burhagen von Osten

Das Naturschutzgebiet Burhagen mit einer Größe von 15,13 ha liegt südwestlich von Brilon. Das Gebiet wurde 2008 mit dem Landschaftsplan Briloner Hochfläche durch den Hochsauerlandkreis als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen. Es ist eines von 31 Naturschutzgebieten in Brilon, welche zur Gruppe der Kalkkuppen mit speziellen Verboten gehören. Das NSG ist Teil des 203 ha großen FFH-Gebietes Kalkkuppen bei Brilon (DE 4617-303).

Gebietsbeschreibung

Beim NSG handelt es sich um beweidetes Grünland und einen Rotbuchenwald am Berg Burhagen. Der Untergrund des Berges besteht aus Kalk. An südlich exponierten Hängen in der Südostecke des NSG befinden sich gut ausgeprägte beweidete Kalkmagerrasen. Strukturreiche, teils magere Rinderweiden am Osthang verbinden diesen Teil mit einem Buchenwaldbestand auf dem Rücken und dem Nordwesthang des Burhagen. Er besteht aus überwiegend starkem Baumholz und ist von einzelnen Fichten- und Vorwaldbeständen mit Salweide durchsetzt. Im Westen ist auf nordwestlich geneigtem Hang eine Magerweide angeschlossen, die auf ausgehagerten Terrassenkanten schutzbedürftige Arten der frischeren Kalkmagerrasen aufweist. Das Gebiet ist größtenteils Bestandteil des FFH-Gebietes. Die Kalkmagerrasen sind weitgehend Gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG).

Die NSG-Ausweisung der Nordwestecke des NSG ist mit einer Befristung belegt, da dieser Bereich im Regionalplan als „Bereich für die oberirdische Gewinnung von Bodenschätzen“ festgelegt wurde. Ein Gesteinsabbau kann erst nach einem Verfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BimSchG) durchgeführt werden.

Im Frühjahr 2017 wurden praktisch alle Gehölze im „Bereich für die oberirdische Gewinnung von Bodenschätzen“ abgesägt. Nur an der Steinbruchkante bliebe einige wenige Gehölze belassen. In den geplanten Abbaubereich wurde Wege geschoben und mit Splitt befestigt.

Schutzzweck

Das NSG wurde zur Erhaltung und Optimierung eines artenreichen Biotopmosaiks aus überwiegend extensiv genutztem Magergrünland und einem Kalkbuchenwald und als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen. Wie bei allen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen, dass das Gebiet „wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes“ zum Naturschutzgebiet wurde.

Verbote

Zu den normalen Verboten in Naturschutzgebieten kommen beim NSG Burhagen wie bei den anderen 30 Kalkkuppen zusätzliche Verbote hinzu. Es ist verboten, die Kalkkuppen zu düngen, zu walzen und zu schleppen. Es dürfen nicht mehr als zwei Großvieheinheiten pro Hektar gleichzeitig weiden. Ferner darf erst ab dem 1. Juli eines Jahres gemäht werden.[1]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Burhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. Hochsauerlandkreis – Untere Landschaftsbehörde, Landschaftsplan Briloner Hochfläche, Meschede 2008, S. 60.

Koordinaten: 51° 22′ 58″ N, 8° 33′ 6″ O

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Naturschutzgebiet altes Schild.svg
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Brilon, NSG Burhagen HSK-503 (7).JPG
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Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer
Brilon Steinbruch Sauerland-Ost 320.jpg
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Fotoflug Sauerland-Ost - Steinbruch südwestlich von Brilon, dahinter Burhagen und Brilon

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Gerodeter Gehölzbereich im Naturschutzgebiet Burhagen. Im Frühjahr 2017 wurden praktisch alle Gehölze im „Bereich für die oberirdische Gewinnung von Bodenschätzen“ abgesägt. Dieser Bereich war bei NSG-Ausweisung mit einer Befristung bis zum Abbaubeginn versehen worden. Nur an der Steinbruchkante bliebe einige wenige Gehölze belassen. In den geplanten Abbaubereich wurde Wege geschoben und mit Splitt befestigt.
Brilon Steinbruch Burhagen Sauerland Ost 644 pk.jpg
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Fotoflug Sauerland-Ost - Steinbruch Burhagen, südwestlich von Brilon, hinten rechts Altenbüren

NSG Burhagen.JPG
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Oberhalb des Steinbruchs ist ein gerodeter Gehölzbereich im Naturschutzgebiet Burhagen zu sehen. Im Frühjahr 2017 wurden praktisch alle Gehölze im „Bereich für die oberirdische Gewinnung von Bodenschätzen“ abgesägt. Dieser Bereich war bei NSG-Ausweisung mit einer Befristung bis zum Abbaubeginn versehen worden. Nur an der Steinbruchkante bliebe einige wenige Gehölze belassen. In den geplanten Abbaubereich wurde Wege geschoben und mit Splitt befestigt.
NSG Burhagen 2015.JPG
Autor/Urheber: Martin Lindner, Lizenz: CC BY 3.0
Vom Landschaftspflegetrupp der Biologischen Station Hochsauerlandkreis gemähter Bereich am Nordwestrand des NSG Burhagen. Der Bereich, auch ein gesetzlich geschütztes Biotop und teil des FFH-Gebietes, wurde im Frühjahr 2017 bei Steinbrucherweiterung, mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde HSK, zerstört.