Naturschutzgebiet Buddenhagener Moor
Koordinaten: 54° 0′ 13,4″ N, 13° 42′ 54,5″ O
Das Naturschutzgebiet Buddenhagener Moor ist ein 111 Hektar großes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern einen Kilometer östlich von Buddenhagen. Die Unterschutzstellung erfolgte am 5. November 1990. Das Schutzgebiet umfasst eine Wald- und Moorlandschaft, die aufgrund der abgeschiedenen Lage und Störungsarmut einen wertvollen Lebensraum für seltene Arten darstellt. Es ist Teil eines FFH-Gebietes, welches die Flächen auch nach EU-Recht unter Schutz stellt.
Der aktuelle Gebietszustand wird als unbefriedigend eingeschätzt, da der Wasserhaushalt der Flächen gestört ist. Im Moor herrscht Wassermangel, wobei die genauen Ursachen nicht geklärt sind und sowohl in der Entwässerung angrenzender Wiesen als auch in der in den 1960er Jahren durch das Moor verlegten Erdgasleitung begründet sein können. Seit dem Jahr 1998 liegt der südliche Teil des Schutzgebiets in privater Hand und wird naturschutzgerecht entwickelt.[1] Im Jahr 2008 wurden dort die Flächen am Scheidegraben renaturiert.[2][3] Die umliegenden Nadelholzkulturen wurden durch eine Pflanzaktion mit Laubbäumen untersetzt.[4] Die Restmoorfläche im Naturschutzgebiet hat sich nach den Staumaßnahmen und dem Zurückdrängen der Kiefern auf mehr als das Doppelte wieder ausgedehnt.
Mehrere öffentliche Wege ermöglichen ein Betreten der Flächen. Vor Ort werden regelmäßig Führungen angeboten.
Geschichte
Die Schutzgebietsfläche liegen eingebettet in eine Endmoränenlandschaft – die Eisrandlage der Velgaster Staffel. Unmittelbar in Richtung Westen schließt ein Sander an, der beim Abtauen des Eises auch die Endmoräne überschüttete. Eine Nutzung der Flächen in der Vergangenheit ist nur wenig belegt. Einzelne Torfstiche wurden von der ansässigen Bevölkerung angelegt. Heute werden Teile des Schutzgebietes intensiv forstwirtschaftlich genutzt.
Pflanzen- und Tierwelt
In den flachen Torfstichen der Kesselmoore sind noch Torfmoosrasen mit Wollgras, Sonnentau, Seggen, Binsen, Schnabelried, Sumpfporst sowie Birken und Kiefern zu finden.[5] Hervorhebenswerte Vogelarten im Gebiet sind Kranich, Mittelspecht, Trauerschnäpper und Fichtenkreuzschnabel.
Literatur
- Buddenhagener Moor 244. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 222 f.
Weblinks
- Umfangreiche Angaben zum Naturschutzgebiet als Teil des "Spechtwaldes"
- Angaben zum FFH-Gebiet mit geplanten Maßnahmen
- Kartenportal Umwelt M-V mit Geodaten (Schutzgebietsgrenze, Biotopkartierung etc.)
Einzelnachweise
- ↑ Renaturierung rettet seltene Pflanzen (PDF; 1,1 MB) - Artikel in der Ostseezeitung (2003)
- ↑ Moorlandschaft Buggenhagen (PDF; 297 kB)
- ↑ Mehr Wasser für Wiesen am Spechtwald (PDF; 881 kB) Artikel in der Ostseezeitung vom 25. Juni 2008
- ↑ Mit WikiWoods Bäume pflanzen. (PDF; 527 kB) - Artikel in der Ostseezeitung vom 27. Oktober 2008
- ↑ Biotopbogen Südwestliches Buddenhagener Moor (PDF; 20 kB)
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: B.Lezius, Lizenz: CC BY 3.0
Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) im NSG Buddenhagener Moor, Mecklenburg-Vorpommern.
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Positionskarte von Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Sumpfporst (Ledum palustre) im NSG Buddenhagener Moor, Mecklenburg-Vorpommern.
Naturschutzgebietsschild in Teilen Deutschlands
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Wollgrasblüte im NSG Buddenhagener Moor, Mecklenburg-Vorpommern.