Naturschutzgebiet Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten
NSG Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten | ||
 Binnendünen bei Offenstetten | ||
| Lage | Abensberg, Siegenburg, Landkreis Kelheim, Bayern | |
| Fläche | 25,14 ha | |
| Kennung | NSG-00221.01 | |
| WDPA-ID | 162422 | |
| Natura-2000-ID | 7236-301 | |
| Geographische Lage | 48° 45′ N, 11° 50′ O | |
| ||
| Einrichtungsdatum | 1984 | |
Die Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten sind ein Naturschutzgebiet und Fauna-Flora-Habitat (FFH) in Abensberg und Siegenburg im niederbayerischen Landkreis Kelheim in Bayern.
Lage
Das Naturschutzgebiet (NSG) ist in zwei Teile aufgeteilt. Das kleinere (9 ha) NSG befindet sich etwa 4,2 Kilometer östlich von Abensberg[1] und der größere Teil (18 ha) befindet sich etwa 1,2 Kilometer westlich von Siegenburg[2]. Der Anteil bei Siegenburg ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes Landschaftsschutzgebiet Dürnbucher Forst im Altlandkreis Kelheim[3] und beide Teile sind Bestandteil des deckungsgleichen FFH-Gebiets Naturschutzgebiet ‚Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten‘.[4][5]
Beschreibung
Das etwa 25 ha große Areal ist ein Flugsand-, Decksand- und Terrassensandvorkommen in Bayern. Nach der letzten Eiszeit war der Boden in Mitteleuropa wegen des nur schütteren Bewuchses unzureichend vor Erosion geschützt. Leichtgewichtige Sandkörner wurden ausgeblasen und hier zu mächtigen, noch heute bis zehn Meter hohen Längsdünen auf dem Weißjura-Untergrund aufgehäuft. Bis zur Bewaldung der Dünen waren sie ständig in Bewegung. Heute ist der größte Teil der Sanddünen von Kiefernwäldern bedeckt, in denen einige stark bedrohte Pflanzen wachsen. Die frühere Nutzung der Wälder, das Herausrechen von Einstreu für die Viehställe, trug dabei wesentlich zur Nährstoffarmut des Standortes bei. Besonders augenfällig sind die Lebensbedingungen des Sand-Standortes auf den baumfreien, offenen Bereichen mit Silbergrasfluren und Flechtenteppichen. Hier finden sich Frühlings-Spark, Sandstrohblume und Blauflügelige Sandschrecke[6]. Charakteristisch für das Gebiet sind auch Vorkommen von Flachbärlappen und Wintergrün-Arten. Gebietsspezifische FFH-Lebensraumtypen sind Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis und Kiefernwälder der sarmatischen Steppe.[7] Als Arten gemäß Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie sind im Gebiet laut Standarddatenbogen der Ziegenmelker, der Neuntöter sowie die Heidelerche gemeldet.
Geotop
Die Dünen sind vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als bedeutende Geotope Dünen W von Siegenburg (273R012[8]) und Dünen im Seeholz NW von Offenstetten ( 273R011[9]) ausgewiesen. Ein Großteil der Dünen sind hier als Strichdünen ausgebildet, die sich parallel zur herrschenden Windrichtung in West-Ost-Richtung ausgebildet haben. Es sind aber auch Quer- und Sicheldünen zu finden.
Das Naturschutzgebiet wurde am 1. Dezember 1984 ausgewiesen.[10]
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Kelheim
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Kelheim
- Liste der Geotope im Landkreis Kelheim
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Kelheim
Bildergalerie
Weblinks
- Standarddatenbogen des FFH-Gebiets
- Lage und Ausdehnung des Naturschutzgebietes in OpenStreetMap
- Naturschutzgebiet Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Lage des Naturschutzgebietes im Bayernatlas (Abgerufen am 17. März 2017).
- ↑ Lage des Naturschutzgebietes im Bayernatlas (Abgerufen am 17. März 2017).
- ↑ LSG Landschaftsschutzgebiet Dürnbucher Forst im Altlandkreis Kelheim in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ 7236301 Naturschutzgebiet 'Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten. (FFH-Gebiet) Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 17. März 2017.
- ↑ Naturschutzgebiet 'Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten' in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ www.regierung.niederbayern.bayern.de, Faltblatt zum Naturschutzgebiet
- ↑ BayNat2000V: Anlage 1 Liste der FFH-Gebiete mit den jeweils gebietsspezifischen Lebensraumtypen nach Anhang I (sortiert nach EU-Code) bzw. Arten nach Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG (alphabetisch sortiert) - Bürgerservice. Abgerufen am 3. April 2021.
- ↑ www.lfu.bayern.de, Steckbrief des Geotops Dünen W von Siegenburg (Abgerufen am 7. März 2017).
- ↑ www.lfu.bayern.de, Steckbrief des Geotops Dünen im Seeholz NW von Offenstetten (Abgerufen am 7. März 2017).
- ↑ www.regierung.oberpfalz.bayern.de, Verordnung des Naturschutzgebietes (Abgerufen am 17. März 2017)
Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten | Donaudurchbruch bei Weltenburg | Ehemaliger NATO-Übungsplatz Siegenburg | Goldau | Hirschberg und Altmühlleiten | Klamm und Kastlhäng | Ludwigshain | Mattinger Hänge | Niedermoor südlich Niederleierndorf | Sandharlander Heide | Schloss Prunn | Schulerloch | Sippenauer Moor
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Autor/Urheber: Egon W. Kreutzer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten“ (NSG-00221.01, Niederbayern). Blick entlang des Dünenkamms. – Die Dünen bei Siegenburg und Offenstetten in Niederbayern enstanden aus Flugsand. Nach der letzten Eiszeit war der Boden aufgrund von spärlichem Bewuchs nicht ausreichend vor Erosion geschützt. Leichte Sandkörner wurden aus den Donauniederungen angeweht. Die bis zu zehn Meter hohen Sanddünen existieren bis heute. Bis zur Bewaldung der Dünen nach der Eiszeit waren die Dünen in ständiger Bewegung. Heute sind die Sanddünen großteils von Kiefernwäldern bedeckt. In den Dünen leben seltene, gefährdete und hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen. Nährstoffarmut, Wassermangel und der sandige Untergrund forderten sie seit jeher und führten zu enormen Spezialisierungen.
Autor/Urheber: Egon W. Kreutzer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten“ (NSG-00221.01, Niederbayern). Steile Dünenkante, durch Befahren/Begehen angegriffen. – Die Dünen bei Siegenburg und Offenstetten in Niederbayern enstanden aus Flugsand. Nach der letzten Eiszeit war der Boden aufgrund von spärlichem Bewuchs nicht ausreichend vor Erosion geschützt. Leichte Sandkörner wurden aus den Donauniederungen angeweht. Die bis zu zehn Meter hohen Sanddünen existieren bis heute. Bis zur Bewaldung der Dünen nach der Eiszeit waren die Dünen in ständiger Bewegung. Heute sind die Sanddünen großteils von Kiefernwäldern bedeckt. In den Dünen leben seltene, gefährdete und hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen. Nährstoffarmut, Wassermangel und der sandige Untergrund forderten sie seit jeher und führten zu enormen Spezialisierungen.
Autor/Urheber: Egon W. Kreutzer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten“ (NSG-00221.01, Niederbayern). Sandige Hügel zwischen Kiefern. – Die Dünen bei Siegenburg und Offenstetten in Niederbayern enstanden aus Flugsand. Nach der letzten Eiszeit war der Boden aufgrund von spärlichem Bewuchs nicht ausreichend vor Erosion geschützt. Leichte Sandkörner wurden aus den Donauniederungen angeweht. Die bis zu zehn Meter hohen Sanddünen existieren bis heute. Bis zur Bewaldung der Dünen nach der Eiszeit waren die Dünen in ständiger Bewegung. Heute sind die Sanddünen großteils von Kiefernwäldern bedeckt. In den Dünen leben seltene, gefährdete und hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen. Nährstoffarmut, Wassermangel und der sandige Untergrund forderten sie seit jeher und führten zu enormen Spezialisierungen.
Autor/Urheber: Egon W. Kreutzer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naturschutzgebiet „Binnendünen bei Siegenburg und Offenstetten“ (NSG-00221.01, Niederbayern). Die meisten Dünen sind von spärlicher Vegetation bedeckt, nur wo eine in Bewegung gerät, zeigt sich der Sand. – Die Dünen bei Siegenburg und Offenstetten in Niederbayern enstanden aus Flugsand. Nach der letzten Eiszeit war der Boden aufgrund von spärlichem Bewuchs nicht ausreichend vor Erosion geschützt. Leichte Sandkörner wurden aus den Donauniederungen angeweht. Die bis zu zehn Meter hohen Sanddünen existieren bis heute. Bis zur Bewaldung der Dünen nach der Eiszeit waren die Dünen in ständiger Bewegung. Heute sind die Sanddünen großteils von Kiefernwäldern bedeckt. In den Dünen leben seltene, gefährdete und hoch spezialisierte Tiere und Pflanzen. Nährstoffarmut, Wassermangel und der sandige Untergrund forderten sie seit jeher und führten zu enormen Spezialisierungen.