Naturpark Mannersdorf-Wüste

Der Naturpark Mannersdorf-Wüste liegt in der Gemeinde Mannersdorf am Leithagebirge im südöstlichen Niederösterreich, ist Teil des Landschaftsschutzgebietes Leithagebirge und stellt ein Naherholungsgebiet am Rande des Wiener Beckens dar. Der Name leitet sich von einer ungenauen Übersetzung des griechischen Wortes „eremos“ als "Einsiedelei, Wüste" ab, die sich im Volksmund durchsetzte.

Lindenallee, Mannersdorf-Wüste

Lage und Landschaft

Der Naturpark wird von Eichen-Hainbuchenwäldern an den Hängen des Leithagebirges geprägt. Sein Hauptbereich befindet sich im Areal des 1783 von Kaiser Joseph II. aufgehobenen Klosters der unbeschuhten Karmeliter „St. Anna in der Wüste“. Das Gebiet ist von einer 4,5 Kilometer langen Mauer umschlossen.

Geschichte

Das Kloster St. Anna wurde 1644 von Eleonora von Mantua gegründet und erlebte später, nach der Zerstörung durch die Türken im Jahre 1683, zur Zeit Maria Theresias eine Blüte. Da es sich bei den Unbeschuhten Karmelitern um einen beschaulichen Orden handelt, wurde das Kloster im Zuge der Klosteraufhebungen von Josef II. am 1. September 1783 aufgelassen.

Natürliche Sehenswürdigkeiten

  • Eichen-Hainbuchenwälder
  • Teiche und Streuobstwiesen im ehemaligen Klosterareal
  • Lindenallee vor der Klosteranlage

Errichtete Sehenswürdigkeiten und Erschließung

Die ehem. Leopoldskapelle; ein Teil der Klosteranlage „St. Anna in der Wüste“
Kalkofen Baxa

1986 wurde das Gebiet als Naturpark eröffnet. 2015 wurde ein Rundweg durch den Park angelegt, der thematisch den Erkenntnissen des römischen Kaisers Mark Aurel gewidmet ist, der hier angeblich Station machte.

Sehenswürdigkeiten
  • Klosteranlage mit Klosterkirche „St. Anna in der Wüste“
  • Reste der Klostermauer um das Areal und Ruinen von Nebengebäuden
  • Ruine Scharfeneck: 1555 bei einem Blitzschlag zerstört
  • Museum in Mannersdorf am Leithagebirge
  • Industriedenkmal „Kalkofen Baxa“
Commons: Naturpark Mannersdorf-Wüste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Mannersdorf-Wueste.jpg
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Naturpark Mannersdorf-Wüste
Mannersdorf am Leithagebirge - Kalkofen.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Westansicht des Kalkofen „BAXA“ in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Mannersdorf am Leithagebirge.
Der Kalkofen wurde 1893 von der 1840 aus Böhmen eingewanderten Familie Baxa errichtet und 1960 stillgelegt. Nachdem es ab 1993 Initiativen gab, die Industrie-Ruine zu sanieren, erfolgte diese ab 1996. Am 28. Juni 1998 fand dann die feierliche Eröffnung statt, die das Industriedenkmal zu einer kulturellen Begegnungsstätte der Region machen sollte, indem man unter anderem im Obergeschoß ein Kalkofen- und Steinabbaumuseum einrichtete. Abgeschlossen wurde das Gesamtprojekt 2012 durch die Sanierung des „Ziegel-Schornstein-Baukörpers“ (Quelle:Folder).
Mannersdorf am Leithagebirge - Leopoldskapelle.JPG
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Die Leopoldskapelle im Naturpark Mannersdorf-Wüste in der niederösterreichischen Stadtgemeinde Mannersdorf am Leithagebirge.
Die Leopoldskapelle war Teil der „Äußeren Toranlage“ der ehem. Karmeliter-Einsiedelei „St. Anna in der Wüste“, die aus der Leopoldskapelle, Eingangstor und Pförtnerhäuschen bestand. Der Name „Wüste“ kommt vom griechischen Wort „eremos“, das „Wüste“ oder „Einsiedelei“ bedeutet.
Das Kloster wurde 1644 von der Witwe Kaiser Ferdinand, Eleonora von Mantua, gestiftet, 1654 fertiggestellt, 1683 von den Türken zerstört, wieder aufgebaut, 1783 von Kaiser Josef II. aufgelöst und verfiel danach. 1982/83 wurde das Gebiet wegen seiner landschaftlichen Schönheit zum Naturschutzpark „Die Wüste Mannersdorf“ erklärt und die Klosteranlage, deren Zentrum die „Klosterkirche St. Anna“ ist, renoviert. Der Naturschutzpark „Die Wüste Mannersdorf“ ist Teil des 803 ha großen „Landschaftsschutzgebietes Leithagebirge“.