Natriumbromid

Kristallstruktur
Struktur von Natriumbromid
(c) Goran tek-en, CC BY-SA 4.0
_ Na+ 0 _ Br
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Koordinationszahlen

Na[6], Br[6]

Allgemeines
NameNatriumbromid
VerhältnisformelNaBr
Kurzbeschreibung

farblose Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer7647-15-6
EG-Nummer231-599-9
ECHA-InfoCard100.028.727
PubChem253881
WikidataQ15768
Eigenschaften
Molare Masse102,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
Schmelzpunkt

755 °C[2]

Siedepunkt

1393 °C[2]

Dampfdruck

1,3 hPa (806 °C)[1]

Löslichkeit
  • 905 g·l−1 (20 °C) in Wasser[2]
  • 25 g·l−1 (20 °C) in Ethanol[4]
Brechungsindex

1,642[5]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[6]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 373​‐​336​‐​361
P: 305+351+338​‐​304+340​‐​260​‐​280​‐​308​‐​313​‐​501[6]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Natriumbromid ist das Natriumsalz des Bromwasserstoffs. Es ist ein farbloser Feststoff mit der Formel NaBr.

Darstellung und Gewinnung

Natriumbromid kann durch Reaktion von Natriumhydroxid und Bromwasserstoff hergestellt werden:

Eigenschaften

Natriumbromid kristallisiert in der Natriumchlorid-Struktur.[7] Die wässrige Lösung reagiert schwach sauer. So besitzt eine Lösung von 50 g Natriumbromid pro Liter Wasser bei 20 °C einen pH-Wert von 5,4.[1] Unterhalb von 50,7 °C kristallisiert aus wässriger Lösung ein Dihydrat.[3]

Die Standardbildungsenthalpie von Natriumbromid beträgt ΔHf0 = −360 kJ/mol.[7]

Das Salz ist sehr gut löslich in Wasser. Die Löslichkeit steigt mit steigender Temperatur.[8]

Löslichkeit in Wasser[8]
Temperaturin °C−20020406080100120
Löslichkeitin g/100 g H2O71,879,590,5106118118,3121.2125,3

Verwendung

Natriumbromid kann zur Herstellung elementaren Broms im Labormaßstab dienen. Hierzu wird Chlorgas in eine wässrige Lösung von Natriumbromid geleitet. Diese Reaktion kann allgemein zum Nachweis löslicher Bromide herangezogen werden.[9]

Aus Natriumbromid kann im Labormaßstab Bromwasserstoff hergestellt werden. Hierzu wird konzentrierte Phosphorsäure bei schwach erhöhter Temperatur auf den Feststoff getropft.

Es können hierzu auch andere Säuren, zum Beispiel verdünnte Schwefelsäure, verwendet werden, doch ist hierbei die Reaktion oft zu wenig kontrollierbar, um einen konstanten Gasstrom zu erzeugen.

Medizin

Natriumbromid wurde insbesondere im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als Sedativum genutzt. Heute findet es keine Anwendung mehr, da es zu Bromismus führen kann.

Einzelnachweise

  1. a b c d Datenblatt Natriumbromid bei Merck, abgerufen am 18. Januar 2011.
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Natriumbromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  3. a b Brockhaus ABC Chemie, F.A. Brockhaus Verlag Leipzig 1971, S. 920.
  4. Simao P.Pinho und Eugenia A. Macedo: Solubility of NaCl, NaBr, and KCl in Water, Methanol, Ethanol, and Their Mixed Solvents. Hrsg.: American Chemical Society. Portugal 2005, S. 30.
  5. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-247.
  6. a b Registration Dossier - ECHA. Abgerufen am 2. Februar 2023 (deutsch).
  7. a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1170.
  8. a b Yoffe, D.; Frim, R.; Ukeles, S.D.; Dagani, M.J.; Barda, H.J.; Benya, T.J.; Sanders, D.C.: Bromine Compounds, in: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie, Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 2013; doi:10.1002/14356007.a04_405.pub2.
  9. Jander, Blasius, Strähle: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum, S. 281, 14. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-7776-0672-9.

Auf dieser Seite verwendete Medien

NaCl polyhedra.svg
(c) Goran tek-en, CC BY-SA 4.0
Crystal structure of NaCl with coordination polyhedra
GHS-pictogram-silhouete.svg
Globales Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) Piktogramm für gesundheitsgefährdende Stoffe.