Nationalpark Pantanal Matogrossense

Pantanal Matogrossense

IUCN-Kategorie II – National Park

ein Flusslauf des Río Paraguay

ein Flusslauf des Río Paraguay

LageMato Grosso do Sul (Brasilien Brasilien) im Flusslauf des Río Paraguay
Fläche1.360 km²
WDPA-ID2581
Geographische Lage17° 26′ S, 57° 13′ W
Nationalpark Pantanal Matogrossense (Brasilien)
Nationalpark Pantanal Matogrossense (Brasilien)
Einrichtungsdatum24. September 1981

Der Nationalpark Pantanal Matogrossense, auch Nationalpark Pantanal Mato Grosso geschrieben, (Parque Nacional do Pantanal Matogrossense) (port.) ist ein Naturschutzgebiet im westlichen Brasilien, welches im Flusslauf des Río Paraguay liegt, nahe der Grenze Boliviens. Ein zweiter Nationalpark namens Chapada dos Guimaräes dient dem Schutz der den Pantanal umliegenden Hochebene.

Lage

Dieser befindet sich größtenteils im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Die nächste größere Stadt in der Nähe des Nationalparks ist Poconé.

Geschichte

Im 17. Jahrhundert rotteten Sklavenhändler das dort lebende Volk der Indios Guatos aus. Zudem wurde in diesem Gebiet zur damaligen Zeit intensiver Goldabbau betrieben. Im 18. Jahrhundert wurde das riesige Gebiet als Rinderweide verwendet. Er wurde im Jahr 1981 gegründet. In der übrigen Welt war dieses Gebiet bis in die 1980er Jahr kaum bekannt. Größere Bekanntheit erlangte diese Landschaft durch die Ausstrahlung der Seifenoper Pantanal, einer Serie über eine Viehzüchterfamilie in der übrigen Welt. In den 1980er beschlossen die Staaten Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay das Projekt Proyecto Hidrovia eine künstliche Wasserstraße zwischen Zentralsüdamerika und dem Atlantischen Ozean, welcher die Zerstörung des Pantanals bedeutet hatte. Nach großen öffentlichen Aufschrei wurde das Projekt nicht realisiert. Offiziell wurde er im Jahr 1993 zum Nationalpark erklärt. In diesem Gebiet soll die Natur und Landschaft in ihrem jetzigen, ursprünglichem Zustand erhalten werden unter der Einbeziehung und Beachtung der Lebensweise der dort ansässigen lokalen Bevölkerung.

Ökologie und Klima

Im Nationalpark Pantanal Matogrossense befindet ein durch den Flusslauf des sich ein teilweise oder ganzjährig überschwemmter Wald, der Grund hierfür ist eine natürliche Vertiefung der Erdkruste in die viele Flüsse münden. Die Landschaft des Nationalparks umfasst Savannengebiete, Sumpfgebiete und an Rand des Amazonas-Regenwalds. Der Wasserstand der Flüsse des Gebietes unterliegt sehr starken jahreszeitlichen Schwankungen von bis zu 5 Metern Höhe, welche viele Nährstoffe in das Gebiet einbringen. Hierdurch kann sich eine sehr prächtige Vegetation im Gebiet entfalten.

Das Klima in diesem Gebiet ist zwischen April bis September warm und sehr feucht. Die Trockenzeit dauert meist von Oktober bis März. Die Jahresgesamtniederschlagsmenge im Nationalpark Pantanal Mato Grosso beträgt 1.200 mm.

Flora

Folgende Arten sind in diesem Gebiet unter anderem anzutreffen Buriti-Palmen (Mauritia flexuosa), (Erisma uncinatum), Knoblauchbaum (Gallesia integrifolia) Louros (Cordia glabrata), Santa-Cruz-Riesenseerose (Victoria cruziana) und Bäume der Gattung (Handroanthus). Weite Teile der großen Wasserflächen sind mit der Dickstielige Wasserhyazinthe (Pontederia crassipes) bedeckt.

Fauna

In diesem Gebiet sind folgende Säugetierarten vertreten: Großer Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla), Sumpfhirsch (Blastocerus dichotomus), Riesenotter (Pteronura brasiliensis), Jaguar (Panthera onca ), Wasserschwein Dort sind auch folgende Vogerlarten beheimatet: Jabiru (Jabiru mycteria), Waldstorch (Mycteria americana) , Maguaristorch (Ciconia maguari), Hyazinthara (Anodorhynchus hyacinthinus), Rosalöffler (Platalea ajaja) Folgende Reptilienarten sind in diesem Gebiet heimisch: Brillenkaiman (Caiman yacare). Folgende Fischarten sind hier heimisch Piranhas und weitere Arten. Insgesamt wurden über 700 Vogel-, 250 Fisch-, 100 Reptilen-, 90 Säugetier- und 40 Amphibienarten im Gebiet des Nationalparks Pantanal Matogrossense bisher festgestellt. Ein paar kleinere Seen des Park die mit Salzwasser gefüllt sind beherbergen tief im Landesinnern maritime Lebensformen.

Tourismus

Der Park wird durch die staatliche Organisation IBAMA überwacht und Besuche sind im Allgemeinen nur in Begleitung von geeigneten Führern und im Genehmigungen erlaubt. Andere Aktivitäten wie der Fischfang und die Jagd sind ganzjährig im Gebiet des Nationalparks untersagt.

Bedrohungen

Dieses Gebiet ist durch den illegalen Goldabbau, Viehwirtschaft, Waldrodungen und der dadurch ausgelösten Erosion und den Ausbau des Straßennetzes gefährdet.

Sonstiges

Der Dichter Manoel de Barros schriebt über das Pantanal, es sei grenzenlos und mit keinerlei Maß zu messen.[1]

Literatur

  • Luca Borgheaio: Naturparadiese unserer Erde, Die schönsten Nationalparks der Welt Weltbild, Augsburg, ISBN 3-8289-1623-6, S. 296–301.
  • Sammelordner: Das wunderbare Reich der Tiere. Band: 5, Gruppe: 8 Lebensräume Karte 19: Pantanal De-B16-1U-20 MP Meister-Verlag GmbH.

Einzelnachweise

  1. Luca Borgheaio: Naturparadiese unserer Erde, Die schönsten Nationalparks der Welt S. 301.
Commons: Nationalpark Pantanal Matogrossense – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Der Sumpfhirsch ist der größte der südamerikanischen Hirsche und bewohnt sumpfige Gebiete von Südbrasilien bis Argentinien. In Argentinien ist er vom Aussterben bedroht und die Jagd ist verboten.
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