Nationalpark Biebrza
Nationalpark Biebrza | ||
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Lage: | Podlachien, Polen | |
Besonderheit: | Ramsar-Konventionsliste | |
Nächste Stadt: | Osowiec-Twierdza | |
Fläche: | 59.223 ha | |
Gründung: | 1993 | |
Adresse: | Webseiten des Nationalparks Osowiec-Twierdza 8 PL-19-110 Goniądz |
Der Nationalpark Biebrza (poln.: Biebrzański Park Narodowy) ist ein Nationalpark in Polen, der 1993 gegründet wurde. Die zentrale Direktion des Parks befindet sich im Dorf Osowiec-Twierdza. Der Nationalpark liegt im nordöstlichen Teil Polens in der Woiwodschaft Podlachien.
Geschichte
Bereits in der Zwischenkriegszeit existierten zwei Naturreservate im Gebiet des heutigen Nationalparks: Czerwone Bagno und Grzędy. Er ist der größte Nationalpark Polens mit einer Fläche von 592,23 km². Davon entfallen 155,47 km² auf Wälder, 181,82 km² auf Wälder und Wiesen und 254,94 km² auf die Marsch des Flusses Biebrza. Die in Europa einzigartigen Sumpf- und Torfgebiete sowie eine besonders artenreiche Fauna mit einer außergewöhnlich reichen Vogelwelt waren der Grund dafür, dass der Park 1995 auf die Ramsar-Konventionsliste der geschützten Gebiete gesetzt wurde.
Geographie
Eine große Niederung, das Biebrza-Tal, mit einer Länge von über 100 Kilometern bildet den Hauptteil des Nationalparks. Dieses Tal ist von einer mehrere Meter dicken Torfschicht ausgefüllt. Mit einer Fläche ca. 90 km² ist es das größte und ursprünglichste Torfmoor-Gebiet in Mitteleuropa. Der Fluss Biebrza mit 152,5 Kilometer Länge innerhalb des Parks ist das zentrale Element des Nationalparks. Die Biebrza ist geprägt von typischem Flachlandcharakter und schlängelt frei durch den Nationalpark. Zahlreiche Mäander und Altwasser bilden den Lauf des Flusses. Die Breite des Flussbettes der Biebrza schwankt von einigen Metern im Nordbecken bis zu mehreren Dutzend Metern im unteren Flussverlauf. Das bedeutendste Naturdenkmal des Parks ist der Rote Sumpf (polnisch: Czerwone Bagno), der unter strengstem Schutz steht.
Flora
Die Pflanzenwelt des Nationalparks besitzt einen äußerst großen Artenreichtum. Zudem zeichnet sie sich durch einen hohen Grad an Ursprünglichkeit und durch das Vorkommen vieler seltener Arten aus. Insbesondere Pflanzen nördlichen Ursprungs sowie Glazialflora finden dort ideale Bedingungen. Bisher wurden im Biebrza-Tal über 920 Arten von Gefäßpflanzen nachgewiesen. 67 von ihnen stehen unter polnischem Artenschutzrecht und 45 auf der Roten Liste der gefährdeten Gefäßpflanzen in Polen (unter anderem die Blattlose Schwertlilie, die Schachbrettblume, das Moor-Veilchen, das Alpen-Wollgras und die Heidelbeer-Weide).
Fauna
Auch die Tierwelt bietet eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Insbesondere Wasser- und Sumpfvögel haben dort ein in Europa einzigartiges Domizil. Bisher konnten 271 Vogelarten, darunter 181, die dort brüten, beobachtet werden. Von den 56 in Polen als aussterbend oder vom Aussterben bedroht erklärten Arten nisten 17 im Nationalpark Biebrza, wie beispielsweise die Doppelschnepfe, der Seggenrohrsänger, die Trauerseeschwalbe, die Zwergseeschwalbe und der Schelladler. Außerdem konnten im Parkgebiet 48 Säugetierarten, darunter 10 Fledermausarten, 12 Amphibienarten, 5 Reptilienarten und 37 Fischarten nachgewiesen werden. Ein charakteristischer Vogel des Nationalparks ist der Kampfläufer, der auch im Wappen des Parks abgebildet ist. Die Population der dort lebenden Elche überlebte selbst die Kämpfe im Zweiten Weltkrieg im Parkgebiet.
Verkehrsanbindung
Durch den Bau der geplanten Straße Droga ekspresowa S16 als Teil der Via Carpathia von Ełk nach Knyszyn wird sich die Straßenverkehrsanbindung verbessern.[1]
Siehe auch
- Liste der Nationalparks in Polen
Literatur
- Florian Bibelriether: Die Biebrza-Sümpfe. Geschichten von damals und heute. In: Nationalpark. Nr. 122, 2003, S. 28–33.
Weblinks
- Offizielle Seite des Nationalparks Biebrza (poln./engl.)
- Nationalpark Biebrza in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
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Positionskarte von Polen
Autor/Urheber: Henryk Borawski, Lizenz: CC BY 3.0
Osowiec-Twierdza 8. Die Baubehörde Nationalpark Biebrza-Flusstal
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