Natalie Sandtorv

Natalie Sandtorv (Moers Festival 2016)

Natalie Toth Sandtorv (* 17. August 1988 in Ålesund) ist eine norwegische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Gesang, auch Harmonium, Elektronik, Songwriting), die auch im Bereich des Avantgarde Pop hervorgetreten ist.[1]

Leben und Wirken

Sandtorv studierte Jazz, Improvisationsmusik und Elektronik an der Norges musikkhøgskole in Oslo und an der Griegakademiet in Bergen. Nach ihrem Studium in Norwegen ging sie für ein knappes Jahr nach Berlin, um seitdem in Kopenhagen zu leben.

Sandtorv gründete 2011 in Bergen zusammen mit dem Noisemusiker John Hegre und Schlagzeuger Thore Warland die Band Polygon Junx,[2] die ein Album vorlegte und 2012 in der Schweiz und in Norwegen auftrat. Im selben Jahr spielten sie auch ein Konzert bei Det Norske Studentersamfunn in Oslo mit Marte Eberson und Kjetil Møster.[3]

Sandtorv wurde dann vor allem als Sängerin der Band Morning Has Occurred bekannt, die 2013 (mit Karl Seglem) auf Tournee ging. Im selben Jahr gab sie auch im Duo Not on the Guest List mit ihrem späteren Ehemann Ole Mofjell erste Konzerte in Norwegen, Polen und Berlin.[1] Mit einem Soloprojekt für Stimme und Elektronik trat sie bei Festspillene i Bergen auf.[4] Beim Julejazz 2013 in Ålesund spielte sie mit den Brüdern Christian Skår Winther und Andreas Skår Winther im Trio.[5] Sandtorv ging 2014 mit Morning Has Occurred mit Marte Eberson in Europa auf Tournee.[6] Die Band nahm auch am Vossajazz und JazzIntro-Wettbewerb teil[7][8] und erhielt gute Kritiken für ihre Auftritte.[7][9] Mit Eberson und Mofjell bildete sie das Trio Coco (The Dance Upon My Grave, 2016).

Auf dem Duo-Album The Jist (2014) mit dem Noise-Gitarristen Torgeir Standal orientierte sich Sandtorv sowohl an der Zusammenarbeit von Sidsel Endresen mit Stian Westerhus als auch der Klangwelt von Maja Ratkje.[10]

2015 veröffentlichte Sandtorv unter ihrem eigenen Namen das Album Pieces of Solitude.[11] Im selben Jahr trat sie weiterhin im Duo mit Steve Beresford beim Blow Out! Festival in Oslo auf.[12] 2017 folgte das Album Freedom Nation, das als eigenständiger und starker Ausdruck Sandtorvs gewertet wurde.[13] Zudem spielte sie in der Gruppe Mimosa (mit Els Vandeweyer und Rieko Okuda) und sang bei den Killing Popes.[14]

Preise und Auszeichnungen

Sandtorv wurde 2016 als Sparebank 1 Jazz Talent bei Moldejazz ausgezeichnet.[15]

Diskographische Hinweise

  • Pieces of Solitude (Va Fongool 2015)[11]
  • Freedom Nation (Øra Fonogram) 2017[16]

Einzelnachweise

  1. a b Not on the Guest List. Die Röhre (Moers), 14. Mai 2016, abgerufen am 9. Februar 2020.
  2. Neste konsert på AVGARDE. In: Avgarde.no. Archiviert vom Original am 21. November 2015; (norwegisch).
  3. Polygonjunx feat. Marte Eberson & Kjetil Møster + The Heat Death. Studentersamfundet.no, abgerufen am 9. Februar 2020 (norwegisch).
  4. Hva skjer, Natalie Sandtorv? JazzINorge.no, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2015; abgerufen am 9. Februar 2020.
  5. Charlotte Karlsen: Se bildene fra julejazz. Sunnmørsposten, 29. Dezember 2013, abgerufen am 9. Februar 2020 (norwegisch).
  6. Willy Haram: Ålesunder på 2014-turnéer i Japan og Europa. In: NyttIUka.no. 29. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2015; abgerufen am 9. Februar 2020 (norwegisch).
  7. a b Bruce Lindsay: Vossa Jazz 2014. All About Jazz, 22. April 2014, abgerufen am 9. Februar 2020 (englisch).
  8. Morning Has Occurred. Momentium.no, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 9. Februar 2020.
  9. Morning Has Occurred m/Ålesund Strykerkvartett. JazzINorge.no, abgerufen am 9. Februar 2020 (norwegisch).
  10. Eyal Hareuveni: The Jist (2014). In: All About Jazz. 2. Mai 2014, abgerufen am 9. Februar 2020.
  11. a b Natalie Sandtorv. Allmusic, abgerufen am 9. Februar 2020.
  12. Jazz In Oslo: BLOW OUT! FESTIVAL 2015 – MATINÉ. JazzInOslo.no, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2018; abgerufen am 9. Februar 2020.
  13. Besprechung (Nordische Musik)
  14. The Killing Popes: Ego Kills. In: Jazz thing. 23. September 2021, abgerufen am 25. September 2021.
  15. Camilla Slaattun Brauer: Sparebank 1 Jazztalent til Natalie Sandtorv. In: JazzINorge.no. 20. Juli 2016, archiviert vom Original am 8. März 2017; abgerufen am 21. Juli 2016 (norwegisch).
  16. Natalie Sandtorv med releasekonset på Terminalen. Momentium.no, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Dezember 2018; abgerufen am 9. Februar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/momentium.no

Auf dieser Seite verwendete Medien

Natalie Sandtorv -7927.jpg
Autor/Urheber: Harald Krichel, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die norwegische Jazzmusikerin Natalie Sandtorv beim Moers Festival 2016