Natalie Maag

Natalie Maag

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
NationSchweiz Schweiz
Geburtstag29. November 1997 (26 Jahre)
GeburtsortWetzikon
Grösse174 cm
BerufKauffrau
Karriere
DisziplinEinsitzer
Statusaktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
U-23-WM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Rennrodel-Weltmeisterschaften
Silber2024 AltenbergSprint
Rennrodel-U-23-WMVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze2019 WinterbergFrauen-Einsitzer
Platzierungen im Rennrodel-Weltcup
 Debüt im WeltcupJanuar 2015
 Gesamtweltcup ES10. (2022/23)
 Nationencup ES4. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einsitzer001
letzte Änderung: Saisonende 2022/2023

Natalie Maag (* 29. November 1997 in Wetzikon) ist eine Schweizer Rennrodlerin.

Ausbildung und Training

Natalie Maag schloss 2017 ihre schulische Ausbildung an der United School of Sports ab.[1] Die Kauffrau lebt in Wernetshausen.[2] Sie begann im Alter von neun Jahren mit dem Rodelsport und ist damit eine der wenigen Frauen, die diese Sportart in der Schweiz betreiben. Zunächst betrieben auch ihr zwei Jahre älterer Bruder Reto und, bis 2018 zunächst als Rodler, am Ende als Bobsportler auch auf internationaler Ebene, der vier Jahre ältere Bruder Christian den Sport.[3] Maag trainiert in traditioneller schweizerisch-deutscher Verbundenheit im Rennrodelsport mit der deutschen Nationalmannschaft, zu der zudem auch die polnischen und argentinischen Vertreter der Sportart gehören. Sie trainiert in einer Trainingsgruppe mit Julia Taubitz am Stützpunkt Oberhof.[4]

Juniorinnen

Maags erste internationale Meisterschaften wurden die Junioreneuropameisterschaften 2012 in Winterberg, wo sie, obwohl nicht im Einzelrennen zum Einsatz gekommen, an der Seite von Yannick Hunziker sowie dem Doppel, gebildet aus Luca Hunziker und ihrem Bruder Christian, Achte im Mannschaftswettbewerb wurde. In der Folgezeit bestritt sie Rennen im Junioren-Weltcup. Nächste internationale Meisterschaft wurden die Juniorenweltmeisterschaften 2014 in Igls, bei denen sie den 15. von mehr als 50 Plätzen belegte.

Maag im Ziel bei ihrem zweiten Weltcuprennen, Altenberg 2015

Die Saison 2014/15 bestritt Maag zumeist bei den Juniorinnen. Zum Auftakt wurde sie bei zwei Rennen in Whistler jeweils Fünfte, anschliessend in Park City Siebte. Nach dem Jahreswechsel durfte sie am Königssee im Weltcup debütieren und qualifizierte sich sogleich für das Hauptrennen, in dem sie 23. wurde. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2015 in Lillehammer wurde sie 24. Danach kam sie erst einmal wieder zu Einsätzen bei den Juniorinnen und belegte in Oberhof den siebten Platz, zugleich waren dies die Junioreneuropameisterschaften 2015, in deren Rahmen sie dieselbe Platzierung erreichte. Zum Saisonabschluss wurde Maag in Igls Elfte und belegte in der Gesamtwertung des Junioren-Weltcups der Saison den sechsten Platz. Zum Saisonabschluss durfte sie in Altenberg ihr zweites Weltcuprennen bei den Frauen bestreiten und wurde 18. Mit 41 Punkten wurde sie am Ende 34. der Gesamtwertung.

Auch die Saison 2015/16 bestritt Maag weitestgehend bei den Juniorinnen. Auf einen fünften Platz zu Saisonbeginn in Lillehammer folgten ein siebter Rang in Sigulda und erneut ein fünfter Platz auf ihrer Lieblingsbahn am Königssee. Nach einem neunten Platz in Igls folgte ein weiterer neunter Platz in Altenberg, zugleich die Junioreneuropameisterschaften 2016, auch in deren Rahmen sie Neunte wurde. Nach einem siebten Platz in Oberhof wurde Maag für die Rennen am Königssee erstmals für die Weltmeisterschaften berufen und wurde dort 31. Bei den Juniorenweltmeisterschaften eine Woche später in Winterberg fuhr sie auf den 13. Platz. In der Gesamtweltcupwertung verpasste sie das Podium als Viertplatzierte nur um einen Rang. In Winterberg wurde sie noch einmal für den Weltcup berufen und belegte dort Rang 24; in der Gesamtwertung des Weltcups wurde sie mit 33 Punkten 36.

Die Saison 2016/17 wurde letzte bei den Juniorinnen. Zunächst startete Maag allerdings bei den Frauen. Zum Saisonauftakt wurde sie 24. in Winterberg. Am Königssee verpasste sie im Nationencup die Qualifikation für das Weltcuprennen, platzierte sich aber im Rahmen der gleichzeitigen Europameisterschaften 2017 als 20. In Sigulda wurde sie anschliessend 19. Es folgte der Junioren-Weltcup einschliesslich der Junioreneuropameisterschaften 2017 in Oberhof. Maag wurde im Rahmen des Weltcups Elfte, im Rahmen der EM Zehnte. Ähnlich die Leistung als 12. bei den Juniorenweltmeisterschaften 2017 in Igls. Beim vorolympischen Weltcup auf der Olympiabahn in Pyeongchang erreichte sie das Weltcuprennen nicht und schied im Nationencup aus. Am Ende war sie sowohl in der Gesamtwertung des Junioren-Weltcups als auch in der Gesamtwertung des Weltcups 34., mit 34 Punkten im Junioren-Weltcup und 53 Punkten im Weltcup.

Erste Saisons bei den Frauen

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Nationencuprennen im November 2017 in Winterberg

Zur vorolympischen Saison 2017/18 rückte Maag endgültig in die Schweizer Nationalmannschaft auf. In Igls und Winterberg verpasste sie als 22. beziehungsweise 20. der Nationencups die Qualifikation für die Weltcuprennen, in Calgary gelang es ihr schliesslich knapp als Zehnte, woraufhin sie 22. des Weltcuprennens wurde. Auch bei den folgenden vier Rennen verpasste sie mit Platzierungen zwischen 13 und 19 in den Nationencups die Qualifikation für die Weltcuprennen. Das gelang ihr erst wieder als 14. in Sigulda. Im Weltcuprennen wurde sie in Lettland anschliessend 19., in der gleichzeitigen Wertung der Europameisterschaften 2018 belegte sie den 13. Platz. Mit 131 Punkten war sie am Ende 26. der Gesamtwertung des Weltcups. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Pyeongchang schaffte sie gegen ihre erfahrene Mannschaftskameradin Martina Kocher jedoch nicht.

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Am Start bei den Weltmeisterschaften 2019

Nach dem Rücktritt von Kocher nach den Olympischen Spielen war Maag einzige verbliebene Schweizerin beim Rennrodeln. Die nacholympische Saison 2018/19 sollte ihr endgültiger Durchbruch werden. Sie trat an allen Weltcuporten der Saison an und konnte jedes Mal das Weltcuprennen bestreiten. Sie begann die Saison noch mit hinteren Rängen, einem 22. Platz in Igls und einem 20. Rang in Whistler. In Calgary konnte sie ihre persönliche Bestplatzierung erstmals in der Saison um einen Rang auf 17 verbessern, bevor sie in Lake Placid 21. wurde. Nach dem Jahreswechsel war sie nie mehr schlechter als Platz 19 klassiert. Zunächst verbesserte sie ihre beste Platzierung am Königssee erneut um einen Rang auf Platz 16., um danach in Sigulda 19. zu werden. Die Weltmeisterschaften 2019 in Winterberg beendete sie auf dem 18. Platz. Hinter Julia Taubitz und Hannah Prock gewann sie in der separaten U-23-Wertung die Bronzemedaille. Es folgte eine erneute persönliche Bestplatzierung als 14. in Altenberg, die sie mit ihrer ersten einstelligen Platzierung als Neunte in Oberhof noch einmal deutlich verbesserte. Es waren zugleich die Europameisterschaften 2019, in deren Rahmen Maag den achten Platz belegte. Zum Saisonfinale in Sotschi qualifizierte sich die Schweizerin als 13. des Weltcuprennens erstmals für ein Sprintrennen, bei dem sie Neunte wurde. Mit 267 Punkten wurde sie 17. der Gesamtwertung, in der Gesamtwertung des Nationencups, wo sie auch alle Rennen bestritten hatte, wurde sie mit 407 Punkten Sechste.[4]

(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
Mit Olessja Michailenko (links) und Raluca Strămăturaru (rechts) als Siegerin des Nationencup-Rennens in Oberhof 2020

Die Saison 2019/20 brachte für Maag den Aufstieg in die erweiterte Weltspitze.[5] Nach den guten Ergebnissen zum Ende der Vorsaison gehörte sie nun zu den zunächst 12 gesetzten Starterinnen. Zum Auftakt der Saison in Igls konnte sie das als 21. vorerst nicht bestätigen. Doch schon auf der zweiten Weltcupstation in Lake Placid fand sie zum Erfolg zurück und wurde zunächst Sechste und im anschliessenden Sprintrennen Siebte. In Whistler belegte sie in beiden Rennen 13. Plätze. Nach dem Jahreswechsel startete sie in Altenberg und Lillehammer mit mittleren Ergebnissen, den Plätzen 17 und 14, in das neue Jahr. Die Rennen in Norwegen waren zugleich die Europameisterschaften 2020, in deren Wertung Maag 12., in der separaten U-23-Wertung hinter Madeleine Egle, Jessica Tiebel und Anna Berreiter Vierte wurde. Nach den etwas schwächeren Ergebnissen musste sich Maag in Sigulda erst wieder über den Nationencup für den Weltcup qualifizieren, was ihr hinter Ulla Zirne mit einem zweiten Rang eindrucksvoll gelang. Im Weltcuprennen wurde sie 14. und qualifizierte sich damit zum dritten Mal in der Saison für das Sprintrennen, in dem sie Siebte wurde. In der Gesamtwertung dieses Wettbewerbs wurde sie Achte von nur acht Starterinnen, die in diese Wertung kamen. Beim Nationencup in Oberhof 2020 siegte sie[6][7] und qualifizierte sich damit für das Weltcuprennen, in dem sie Achte wurde.[8] Die Weltmeisterschaften 2020 brachten achtbare, aber keine herausragenden Resultate. Auf der Olympiabahn fuhr sie zunächst auf einen 14. Rang im Sprint und wurde anschliessend 13. des Einzelrennens. In der separaten U-23-Wertung wurde sie Fünfte. Bei Chaosrennen in Winterberg wurde sie Elfte. Im letzten Saisonrennen am Königssee stürzte sie im ersten Lauf. Mit 390 Punkten wurde sie am Ende Elfte der Gesamtweltcupwertung, eine Top-Ten-Platzierung verpasste sie gegen die deutsche Weltcup-Debütantin in der Saison, Cheyenne Rosenthal, aufgrund des Sturzes im letzten Rennen um sechs Punkte.

Zum Auftakt in die durch die COVID-19-Pandemie eingeschränkte Saison 2020/21 startete Maag in Igls im Weltcup und verpasste als 18. das Sprintrennen. Ihre erste Platzierung auf dem Podium erreichte sie mit dem dritten Rang beim letzten Rennen der Saison in St. Moritz. Dies gelang vor ihr noch keiner Schweizer Athletin.[9] Auf ihrer Heimbahn Oberhof musste sie 2022 noch einmal durch die Nationencup-Qualifikation, gewann erneut das Rennen[10] und wurde im Weltcuprennen anschliessend Elfte.[11] Bei den Olympischen Winterspielen 2022 erreichte sie im Einsitzer den neunten Rang.[12]

Statistik

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Prock, Taubitz und Maag mit den U-23-WM-Medaillen 2019

Platzierungen im Gesamtweltcup

SaisonPlatzPunkteSprintweltcupNationencupPunkte
2014/1534.41032.064
2015/1633.36030.062
2016/1734.53025.109
2017/1826.131016.228
2018/1917.267006.407
2019/2011.39008.19.185
2020/2113.30619.04.325
2021/2220.222007.312
2022/2310.42912.00

Weblinks

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Maag mit der Schweizer Flagge bei der Eröffnung der Weltmeisterschaften 2019 in Winterberg
Commons: Natalie Maag – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Rodeln: Natalie Maag hat die Top 10 der Welt im Visier. In: United School of Sports. 26. November 2019, abgerufen am 11. Februar 2024.
  2. Portrait. Schweizer Sporthilfe, abgerufen am 11. Februar 2024.
  3. Der Verein. Website von Natalie Maag, archiviert vom Original am 26. November 2018; abgerufen am 22. September 2020.
  4. a b Natalie Maags eigener Weg nach oben. In: Nau. 23. November 2019, abgerufen am 11. Februar 2024.
  5. Eine Saison mit Höhen und Tiefen für Natalie Maag. In: Südostschweiz. 18. Januar 2020, abgerufen am 22. September 2020.
  6. Natalie Maag, Jonas Müller and Müller-Frauscher Winner of Nationscup. In: fil-luge.org. 2020, abgerufen am 11. Februar 2024.
  7. Nina Reithmayer: Nationencup-Sieg und Bahnrekord für Natalie Maag in Oberhof. Abgerufen am 22. September 2020.
  8. Viessmann Luge World Cup 2019/2020 Oberhof (GER) 31.01.–02.02.2020, Result: 2nd Run/WC Women Oberhof. (PDF; 146 kB) In: bsd-portal.de. Abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  9. Exploit von Natalie Maag beim Weltcup-Finale. In: Engadiner Post. 7. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021.
  10. Natalie Maag, Chris Eissler und Walker / Snith gewinnen Nationencup in Oberhof. In: fil-luge.org. 15. Januar 2022, abgerufen am 11. Februar 2024: «Die 24-jährige Schweizerin Natalie Maag war mit der Bahnrekord-Zeit von 41.901 Sekunden die Schnellste beim FIL-Nationencup in Oberhof.»
  11. Rodeln: Oberhof (F), Einsitzer. In: sport.de. 16. Januar 2022, abgerufen am 11. Februar 2024.
  12. Rodlerin Maag schafft es bei Olympia-Premiere in die Top 10. In: SRF Sport. 8. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2024.

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