Nancowry
Nancowry | ||
---|---|---|
Gewässer | Indischer Ozean | |
Inselgruppe | Nikobaren | |
Geographische Lage | 7° 59′ N, 93° 32′ O | |
Länge | 12 km | |
Breite | 7,3 km | |
Fläche | 66,9 km² | |
Höchste Erhebung | 162 m | |
Einwohner | 1111 (2001) 17 Einw./km² | |
Hauptort | Malacca | |
Karte der Nikobaren, Nancowry im Zentrum |
Nancowry (auch Nankauri, Nancowrie, Nangkowry, nicobarisch: Mout[1]) ist eine indische Insel und gehört zu den Nikobaren im Indischen Ozean.
Sie liegt südlich der Nachbarinsel Camorta und östlich von Katchal, und erreicht eine Höhe von 162 Metern.[2] Nach der indischen Volkszählung im Jahr 1991 lebten auf der Insel 941 Menschen, die größten Dörfer waren: Malacca, Tapong, Champin und Hinnunga.[3] Zu dieser Zeit hatte die Insel eine Fläche von 66,9 km².
Zwischen Nancowry und Camorta erstreckt sich ein idealer Naturhafen, der als einer der sichersten Naturhäfen der Welt bezeichnet wurde und den Europäern bereits im 17. Jahrhundert bekannt war. Häufig nutzten auch Piraten diesen Hafen, bis ihn die Engländer 1869 mit einem Stützpunkt sicherten.[4]
1711 versuchten sich französische Jesuiten auf der Insel niederzulassen.[5] Ab 1756 beanspruchten die Dänen die Nikobaren und 1768 landeten mit ihrem Wohlwollen Herrnhuter-Missionare auf Nancowry.[6] 1778 erreichte ein österreichisches Kriegsschiff, die Fregatte Joseph und Maria Theresia unter Kapitän Bennet, die Nikobaren und nahm Nancowry für Österreich in Besitz.[7] Eine Schanze wurde angelegt und mit acht Kanonen bestückt. Nach Bekanntwerden protestierten die Dänen in ihrem Stützpunkt Trankebar gegen dieses Vorgehen. 1785 verließen die Europäer die Inseln wieder.[8] 1869, nachdem die Dänen ihre Ansprüche endgültig aufgegeben hatten, errichteten die Engländer im Hafen von Nancowry eine Siedlung mit ungefähr 350 Einwohnern.[4]
In den großen Flutwellen des Tsunamis als Folge des schweren Seebebens im Indischen Ozean 2004 wurde Nancowry – wie alle Nikobaren – schwer verwüstet.
Literatur
- Franz Theodor Maurer: Die Nikobaren: Colonial-Geschichte und Beschreibung nebst motivirtem Vorschlage zur Colonisation dieser Inseln durch Preussen. Heymann, Berlin 1867, 320 S.
Anmerkungen
- ↑ Seite der Polizei mit den Inselnamen. (Memento des Originals vom 27. März 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- ↑ Bay of Bengal Pilot - Bay of Bengal and the Coasts of India and Siam, Including the Nicobar and Andaman Islands, S. 278: 534 feet
- ↑ Seite der Polizei mit Dorfnamen (Memento des Originals vom 17. Dezember 2004 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- ↑ a b Nicobar Islands. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 19: Mun – Oddfellows. London 1911, S. 660 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- ↑ Maurer, S. 90
- ↑ Maurer, S. 100
- ↑ Maurer, S. 120
- ↑ Maurer, S. 123
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Relief map of teh Andaman and Nicobar Islands, India
"Village of Mala, Point Mayo, Nancowry [Nicobar Islands]," Illustrated London News, 1870; also *"Natives of the Nicobar Islands* Source: ebay, Sept. 2009
Karte der Inselgruppe der Nikobaren im Indischen Ozean