Nanchang Q-5

NAMC Q-5
NAMC Q-5 „Fantan“
NAMC Q-5 „Fantan“
TypJagdbomber
Entwurfsland

China Volksrepublik Volksrepublik China

HerstellerNAMC (Nanchang)
Erstflug4. Juni 1965
Indienststellung1970
Stückzahlca. 1000

Die Nanchang Q-5 bzw. A-5 (NATO-Codename: „Fantan“) ist ein in China gebauter einsitziger leichter Jagdbomber in Mitteldeckerauslegung.

Beschreibung

Der Jagdbomber entstand 1958 als Nachfolger der in China als Shenyang J-6 gebauten Lizenzversion der sowjetischen Mikojan-Gurewitsch MiG-19. Die komplett überarbeitete J-6 wirkt auf den ersten Blick wie eine Neukonstruktion. Der zentrale Lufteinlauf der J-6 wurde vor die Flügelwurzeln beidseits des Cockpits verschoben, was der Maschine die zumindest theoretische Option gab, ein Bordradar zu installieren.

Das Projekt wurde 1961 vorerst gestoppt und 1963 wieder gestartet, so dass der erste Prototyp seinen Erstflug am 4. Juni 1965 in Nanchang starten konnte. Bis 1992 wurde die Maschine hergestellt und befindet sich noch heute im Einsatz, so nahmen 2017 chinesische Maschinen an einer Übung teil.[1] Die Flugrevue zählte für China zu Beginn 2019 noch 148 Flugzeuge des Typs und nannte auch Ägypten als Betreiber.[2] Exportiert wurde die Q-5 (die Exportversion heißt A-5) in verschiedene Länder. Die Exportversion für Pakistan und Bangladesch (A-5C) erhielt ein moderneres Avioniksystem und Mk-10A-Schleudersitze von Martin-Baker.

Versionen

NAMC Q-5 im Chinesischen Luftfahrtmuseum
  • Q-5A – Kernwaffenträger
  • Q-5I – Version mit vergrößerter Reichweite
  • Q-5IA – verbesserte Version der Q-5I mit erhöhter Kampfkraft
  • Q-5II – Version der Q-5IA mit Radarwarnempfänger
  • Q-5III (A-5C) – Exportversion auf Basis der Q-5I
  • A-5K Kong Yun – parallel zur A-5M laufendes Modernisierungsprogramm der Q-5III (A-5C)
  • A-5M – parallel zur A-5K Kong Yun laufenden Modernisierungsprogramm der Q-5III (A-5C)
  • Q-5B – Torpedoträger für die chinesischen Marineflieger PLANAF, nur Prototyp
  • Q-5D – Allwetterversion
  • Q-5E – modernisierte Q-5II
  • Q-5F – modernisierte Q-5II
  • Q-5D – EloKa – Version
  • Q-5J – zweisitziger Trainer

Einsatz

Exportversion A-5 der Luftstreitkräfte Bangladeschs im Landeanflug

Die Q-5 wurde bis 2017[3] sowohl bei der chinesischen Luftwaffe PLAAF als auch bei den chinesischen Marinefliegern PLANAF eingesetzt. Mit der Bezeichnung A-5 (Attack-5) wurde die Nanchang Q-5 auch exportiert. Abnehmer dafür waren:

Insgesamt wurden bis 2012 etwa 1000 Maschinen hergestellt.

Technische Daten

Schattenriss
KenngrößeQ-5III / Q-5D
Besatzung1
Länge16,74 m (Q-5III) 15,65 m (Q-5D)
Spannweite9,68 m
Höhe4,33 m
Flügelfläche27,95 m²
Flügelstreckung3,35
Tragflächenbelastung
  • minimal (Leermasse): 228 kg/m²
  • nominal (normale Startmasse): 339 kg/m²
  • maximal (max. Startmasse): 423 kg/m²
Leermasse6.375 kg
normale Startmasse9.486 kg
max. Startmasse11.830 kg
Höchstgeschwindigkeit
  • 1190 km/h (auf 10.975 m Flughöhe)
  • 1210 km/h (auf Meereshöhe)
Dienstgipfelhöhe:15.450 m (Q-5III) ca. 16.500 m (Q-5D)
max. Steigrate103 m/s
Einsatzradius
  • hi-lo-hi-Profil: 600 km
  • lo-lo-lo-Profil: 400 km
Reichweiteca. 2000 km (mit Zusatztanks)
Triebwerke2 × Wopen WP-6-Strahltriebwerke
Schubkraft
  • mit Nachbrenner: 2 × 36,78 kN
  • ohne Nachbrenner: 2 × 29,42 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis
  • maximal (Leermasse): 1,18
  • nominal (normale Startmasse): 0,79
  • minimal (max. Startmasse): 0,63

Bewaffnung

Festinstallierte Bewaffnung im Bug

Waffenzuladung von 2000 kg an 10 Außenlaststationen (vier Rumpf + sechs Flügelstationen)

  • 2 × PL-2 – Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen
  • 2 × PL-5 – Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen
  • 2 × PL-7 – Kurzstrecken-Luft-Luft-Raketen

Ungelenkte Luft-Boden-Raketen

  • 4 × Raketen-Startbehälter (je 4 ungelenkte Luft-Boden-Raketen Kaliber 130 mm)
  • 6 × Raketen-Startbehälter (je 16 ungelenkte Luft-Boden-Raketen Kaliber 90 mm)
  • 6 × Raketen-Startbehälter (je 8 ungelenkte Luft-Boden-Raketen Kaliber 57 mm)
  • 4 × HF-16B-Raketen-Rohrstartbehälter (je 12 Luft-Boden-Raketen Kaliber 57 mm)

Freifallende Bomben

  • 4 × 500-kg-Freifallbombe
  • 8 × 150-kg-Freifallbombe
  • 8 × 100-kg-Freifallbombe
  • 8 × 50-kg-Freifallbombe
  • 4 × BL755 Streubombe
  • 4 × Matra Durandal Anti-Pisten-Bombe

Literatur

  • Thomas Bättig: Moderne Kampfflugzeuge: Bewaffnung, Einsatz, Erkennungsmerkmale 2. Aufl. Hamburg; Berlin; Bonn: Mittler, 2000, ISBN 3-8132-0717-X, S. 105
Commons: Nanchang Q-5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elizabeth Shim: China deploys fighter jets in drills near North Korea. In: upi.com. 20. April 2017, abgerufen am 26. Januar 2021 (englisch).
  2. Patrick Hoeveler, Fabian Steinmann, Patrick Zwerger: Top 10 - Die größten Luftmächte der Welt. In: flugrevue.de. 11. Januar 2019, abgerufen am 26. Januar 2021.
  3. https://www.nationalinterest.org/Blog/reboot/chinese-q-5-fighter-Pläne-wont-quit-189950
  4. https://www.milavia.net/aircraft/q-5/q-5_his.htm

Auf dieser Seite verwendete Medien

906 Nanchang A-5 Landing (8138183528).jpg
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906 Nanchang A-5 Landing
Q5 parked.png
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photo of a q5 attacker
Nanchang Q-5I silhouette.png
Silhouette top view of the Nanchang Q-5I "Fantan", a Chinese attack aircraft derived from the MiG-19.
Q-5-0064(w).jpg
Autor/Urheber: Der ursprünglich hochladende Benutzer war Sotka in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Nanchang Q-5, s/n 0064, im Luftfahrtmuseum Datang Shan nördlich von Beijing. Bild aufgenommen von Olaf Bichel am 18.Juli 2002. Dieses Bild entspricht den GNU - Richtlinien und ist frei von Rechten Dritter.