Nai (Instrument)
Nai (von persisch/arabisch nāy, „Rohr“) ist die Panflöte in Rumänien und der Republik Moldau. Bei der nai sind die heute 20 bis 30, üblicherweise 22 Pfeifen leicht gekrümmt angeordnet. Sie ist die bekannteste der rumänischen Flöten (fluier) und namensverwandt mit der orientalischen Längsflöte nay.
Herkunft
Die nai kam mit den Türken während des Osmanischen Reichs nach Rumänien, die ältesten schriftlichen Quellen stammen aus dem 16. Jahrhundert. Sie hat vor allem dank der rumänischen Roma ihre Existenz durch die Jahrhunderte hindurch bewahrt. Zwischen den beiden Weltkriegen geriet sie als Folklore-Instrument fast in Vergessenheit. Doch das 1949 gegründete Folklore-Institut in Bukarest übertrug dem damals einzigen Panflötisten Fănică Luca (1894–1968) den Auftrag, die nai vor dem Untergang zu retten. Fănică Lucas Schüler, darunter Gheorghe Zamfir, haben die nai in der ganzen Welt verbreitet und Repertoire und Spieltechnik erweitert. Heute wird die nai in allen Musikgenres (von Klassik bis Jazz) gespielt.
Literatur
- Tiberiu Alexandru: Die rumänische Panflöte. In: Gustav Hilleström (Hrsg.): Studia instrumentorum musicae popularis III. Festschrift to Ernst Emsheimer on the occasion of his 70th birthday January 15th 1974. (Musikhistoriska museets skrifter 5) Nordiska Musikförlaget, Stockholm 1975, S. 13–21
- Tiberiu Alexandru: Nai. In: Laurence Libin (Hrsg.): The Grove Dictionary of Musical Instruments. Bd. 3, Oxford University Press, Oxford/New York 2014, S. 566
Weblinks
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Autor/Urheber: Alexander Kerschhofer (alias Multimann), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Two Romanian Panflutes; Behind: "Herkenhoff-Panfloete", Range G1-G4, also called "Soprano-Panflute"; At the front: "Ulitza"-Panfloete, Range C1-C4, also called "Alto-Panflute" or "Tenor-Panflute"
(Both built by Ulrich Herkenhoff)