Nahe-Express

RE 3: Nahe-Express
Ein VT 622 als RE 3 nach Saarbrücken bei Walhausen (Saar).
Kursbuchstrecke (DB):471, 645.8, 645.9, 680
Streckenlänge:213 km
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Verkehrsunternehmen:vlexx
Länder:Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
0Saarbrücken Hbf
20Neunkirchen (Saar) Hbf
25Ottweiler (Saar)
34St. Wendel
49Türkismühle
Landesgrenze SaarlandRheinland-Pfalz
55Neubrücke (Nahe)
73Idar-Oberstein
88Kirn
103Bad Sobernheim
106Staudernheim
121Bad Münster am Stein
125Bad Kreuznach
131Gensingen-Horrweiler
148Ingelheim
166Mainz Hbf (zweistündlich Endstation)
Landesgrenze Rheinland-PfalzHessen
178Rüsselsheim (zweistündlich)
202Frankfurt (Main) Flughafen Regionalbf (zweistündlich)
213Frankfurt (Main) Hbf (zweistündlich)
LINT-Triebwagen 622 914 des heutigen Betreibers vlexx als RE3 nach Saarbrücken in Frankfurt (Main) Hbf

Der Nahe-Express ist ein Regional-Express (RE 3), der größtenteils auf der Nahetalbahn und der Bahnstrecke Gau Algesheim–Bad Kreuznach sowie teilweise auf der linken Rheinstrecke und der Mainbahn von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof beziehungsweise Mainz Hauptbahnhof nach Saarbrücken Hauptbahnhof verkehrt.

Betreiber der RE-Verbindung ist die Firma vlexx, ein Unternehmen der Länderbahn.

Einsatz

Auf der Strecke wurden als Regional-Express-Züge bis Dezember 2014 nur Triebwagen der Baureihe 612 eingesetzt. Früher verkehrten zumindest einzelne, zuvor alle Züge mit Baureihe 218 und n-Wagen. Seltener wurde auch die Baureihe 218 mit Doppelstockwagen eingesetzt. Der zwischenzeitliche Einsatz von Zügen der Baureihe 611 („Pendolino“) wurde aufgrund der Probleme mit der Neigetechnik wieder eingestellt. Aufgrund von Fahrzeugmangel wurden zeitweise auch Züge der Baureihen 628 und 643 eingesetzt.

Ab Dezember 2014 übernahm die Regentalbahn mit ihrem Tochterunternehmen vlexx GmbH den Betrieb des Nahe-Express und setzt seitdem Triebfahrzeuge des Typs LINT 81 und 54 ein.[1]

218 425 mit Doppelstockwagen als RE 3 nach Mainz in Walhausen (Saar). Die Garnitur fuhr als Ersatzleistung für eine Doppeltraktion 612.

Takt

Die Züge verkehren zwischen Saarbrücken und Mainz stündlich. Jede zweite Stunde sind die Züge von und nach Frankfurt (Main) Hauptbahnhof durchgebunden. Durch die wochentags zweistündlich zwischen Koblenz und Frankfurt verkehrenden Regional-Express-Züge des SÜWEX (RE 2) ergibt sich ein Stundentakt von und nach Frankfurt mit einem Umstieg in Ingelheim beziehungsweise Mainz. Mit dem Fahrplanwechsel 2009/2010 verkehrte erstmals ein Regional-Express am Freitagabend von Mainz über Saarbrücken hinaus nach Trier Hauptbahnhof. Im Jahr 2012 wurde dieser Zug wieder eingestellt.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 wird in der Hauptverkehrszeit im Stundentakt von und bis Frankfurt gefahren. Zudem verkehren alle Regional-Express-Züge auch am Wochenende. Die erste Fahrt startet täglich um 3:46 Uhr in Saarbrücken nach Frankfurt. Die letzte Fahrt aus Frankfurt kommt täglich um 1:12 Uhr in Saarbrücken an.

Neu ist auch ein Regional-Express um 21:12 Uhr ab Saarbrücken, der einen Anschluss vom letzten ICE/TGV aus Paris ermöglicht. Somit ist die Fahrzeit ParisNahe so gering wie nie zuvor. Von Paris nach Neubrücke benötigt man 2:53 Stunden, nach Idar-Oberstein 3:07 Stunden und nach Kirn 3:17 Stunden.

Seit August 2004 verlängerten sich aufgrund einer Abschaltung der Neigetechnik an den Fahrzeugen der Baureihe 612 die Fahrzeiten um rund 15 Minuten. Dadurch wurde der Taktknoten in Saarbrücken zur vollen Stunde verpasst, was negative Auswirkungen für zahlreiche Umsteigeverbindungen hatte. Während die Züge im Jahresfahrplan 2004 in Saarbrücken zur Minuten 56 aus Richtung Mainz ankamen und zur Minute 02 nach Mainz abfuhren,[2] kamen diese dann zur Minute 11 bzw. 13 an und fuhren zur Minute 49 bzw. 51 ab.[3]

Seit der Übernahme der Strecke durch Vlexx ab 2015 wird mit Fahrzeugen vom Typ LINT 54 und LINT 81 gefahren, die ohnehin keine Neigetechnik-Fähigkeit mehr besitzen.

Durch die Inbetriebnahme des neuen Haltepunktes „Gateway Gardens“ im Bereich des Frankfurter Flughafens ab Dezember 2019 musste der Fahrplan des RE 3 umfangreich angepasst werden. Grund hierfür ist die Verschiebung der Fahrpläne der S-Bahn-Linie S 8 im Bereich des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) mit der Konsequenz, dass die S-Bahnen in Richtung Frankfurt in Mainz früher abfahren und aus Richtung Frankfurt später ankommen. Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd stellte in einer Pressemitteilung hierzu fest, dass die umfangreichen Änderungen und auch Nachteile gegenüber dem aktuellen Fahrplan ausschließlich der Einrichtung des neuen Haltepunktes im Bereich des Frankfurter Flughafens und der durch die DB Netz AG festgelegten Verschiebung der Fahrzeiten der S 8 in Richtung Mainz/Wiesbaden geschuldet sind. Diese wiederum haben ihre Ursache in den hohen Auslastungen sowohl der S-Bahn-Strecke durch die Frankfurter Innenstadt als auch der Bahnlinien zwischen Frankfurt, Mainz und Bingen.

Die Linie RE 3 Richtung Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und weiter nach Saarbrücken startet seither bis zu 17 Minuten früher in der Mainmetropole und hält zusätzlich in Mainz Römisches Theater (Zugang zur Mainzer Altstadt), Mainz-Bischofsheim und Frankfurt-Niederrad (Bürostadt Niederrad). Die Weiterfahrt in Richtung Bad Kreuznach erfolgt dann schon zur Minute 53 (vorher 00). Der neu gewonnene Fahrzeitenpuffer an der Nahestrecke soll die Linie pünktlicher und somit auch die Umsteigeverbindungen in das Alsenztal (in Richtung Rockenhausen, Kaiserslautern) und Glantal (in Richtung Meisenheim, Lauterecken) verlässlicher machen.

Auch in der Gegenrichtung werden die Züge angepasst und wenige Minuten später aus dem Nahetal in Mainz ankommen. Nach den auch hier drei neuen Halten (u. a. Mainz Römisches Theater) wird die Ankunft in Frankfurt neu zur Minute 49 sein. Vor allem für den Mainzer Süden ergeben sich dadurch weitere Fahrmöglichkeiten nach Frankfurt.[4]

Auslastung

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage[5] und der begrenzten Fahrzeuganzahl kam es zu Einschränkungen im Bereich der Kapazität. Einige Züge im Berufsverkehr mussten in Vierfachtraktion verkehren, weswegen bei anderen Zugläufen nicht mehr genug Triebwagen zur Verfügung standen. Dies führte teilweise zur Überfüllung von Zügen.[6] Die Platzprobleme wurden mit der Betriebsaufnahme der vlexx GmbH gelöst.[7] In der Ausschreibung wurden für jeden Zug Mindestsitzplatzkapazitäten vorgegeben, so gibt es im RE 3 bis zu 540 Sitzplätze. In der Hauptverkehrszeit wird der RE 3 durch einen neuen Zug der Linie RE 15 zwischen Mainz und Kaiserslautern entlastet.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento vom 22. November 2014 im Internet Archive)
  2. Kursbuch der Deutschen Bahn 2004
  3. http://kursbuch.bahn.de/hafas/kbview.exe/dn?rt=1&mainframe=result&dosearch=1&searchmode=tableplus&controlpattern=F.&table_nr=680&orig=k
  4. LOK Report – Rheinland-Pfalz: Neue S-Bahnstation Gateway Gardens führt zu erheblichen Auswirkungen im rheinland-pfälzischen Regionalverkehr. Abgerufen am 15. Juni 2020 (deutsch).
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 5. September 2014 im Internet Archive) S. 11
  6. Pendler aus Bad Kreuznach klagen über überfüllte Vlexx-Züge, Allgemeine Zeitung Mainz
  7. Vorstellung der Linie auf der Seite von vlexx (hier auch mit der Bezeichnung "Nahe-Express")
  8. http://www.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/1731-16.pdf Kleine Anfrage der Grünen zur Zukunft des SPNV auf der Nahetalbahn

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218 425 mit Doppelstockwagen als RE 3 nach Mainz am 20.8.2013 in Walhausen (Saar).
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622 914 LINT 54 als RE3 Frankfurt -> Saarbrücken in Frankfurt (Main) Hauptbahnhof