Nadya Luer
Nadya Luer (* 1968[1] in Berlin) ist eine deutsche Nachrichtensprecherin und Redakteurin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie ist persönliche Referentin der Intendantin des RBB, Patricia Schlesinger.[2] Vorher war sie in den Fernsehnachrichten von RBB Aktuell und der Berliner Abendschau zu sehen.
Leben
Nadya Luer wurde als Tochter eines türkischen Gastarbeiterpaars in Berlin geboren. In der Grundschule und auf dem Gottfried-Keller-Gymnasium erfuhr sie von einzelnen Lehrern Förderung und Unterstützung.[3] Sie studierte Politikwissenschaften und Germanistik an der TU Berlin und wurde im Anschluss mit ihrer Arbeit zu Erich Fried promoviert.[4] Sie erhielt dafür ab 1997 ein Doktorandenstipendium von der Friedrich-Ebert-Stiftung.[5] Luer war mehrere Semester Dozentin für politische Rhetorik und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie der TU Berlin, zuletzt im WS 2012/13 an der FU.[6]
Nadya Luer arbeitete ab 2002[7] beim ORB und Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als redaktionelle Mitarbeiterin und Sprecherin in verschiedenen Redaktionen, unter anderem für Kontraste, Klartext, Brandenburg aktuell, zibb – zuhause in berlin & brandenburg und Täter, Opfer, Polizei. Seit 2004[7] ist sie Nachrichtenredakteurin und Sprecherin beim rbb-Kulturradio. Sie gehört zum Moderatorenteam von rbb aktuell und ist Nachrichtenmoderatorin und Redakteurin bei der Berliner Abendschau (rbb). Seit 2010 spricht sie zusätzlich im Deutschlandradio Kultur Beiträge, Features, Kulturnachrichten sowie Trailer. Von 2014 an arbeitet sie beim Deutschlandradio Kultur auch als Redakteurin.
Luer moderiert Veranstaltungen, so die Abschlussveranstaltung Europa wird 50 der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007, eine Veranstaltung des Grünen Punktes im Technik Museum 2008, die 10. Türkische Filmwoche 2012 und die 11. Türkische Filmwoche 2013, die Fachtagung Eco Rail Innovation im Auftrag des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums und andere. Im Juni 2016 moderierte Luer die Podiumsdiskussion Kultur als Mediator und Motor der Gesellschaft bei der Veranstaltung Kultursalon unter der Kuppel im Bundestag. Am 22. November 2016 moderierte sie die Veranstaltung Deutscher Sozialpreis, bei der sie Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt interviewte.
Für den WDR produzierte Luer 2010 ein Feature für Neugier genügt. Sie gehörte zu den drei Autoren und Regisseuren des Dokumentarfilms Döner oder Bulette? (2010), der von den Schwierigkeiten des Zusammenlebens von Deutschen und Einwanderern in Berlin handelt.[8] Eine weitere Fernsehdokumentation war Ware Mädchen – Prostitution unter Zwang (mit Jo Goll, 2014) über Menschenhandel zum Zwecke sexueller Ausbeutung.[9] Für diese Dokumentation wurde sie mit dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet und für den Prix Europa 2016 nominiert. 2016 produzierte sie gemeinsam mit André Hörmann eine Dokumentation über die Filmemacher der Berliner Schule (Die Berliner Nouvelle Vague) für Arte. Ihre jüngste Reportage drehte sie für den rbb: Zwischen zwei Welten – Deutsch-Türken in Berlin. Sie wurde am 15. Juli 2017 anlässlich des ersten Jahrestages des Putsches in der Türkei ausgestrahlt.
Ihre Kindheitserinnerungen wurden in dem Sammelband Kindheitsspuren (2013) veröffentlicht, der Kindheitsgeschichten aus Berlin und Brandenburg von Prominenten wie Heinrich von Kleist, Loriot und Ulrich Matthes enthält. Sie bietet daraus Lesungen bei unterschiedlichen Veranstaltungen an.
Nadya Luer ist verheiratet und hat eine Tochter.[7]
Filme
- Zwischen Zwei Welten in der Reihe Die RBB-Reporter. Erstsendung: 15. Juli 2017
- Die Berliner Nouvelle Vague. Dokumentarfilm, Deutschland, 2016, 51:35 Min., Buch und Regie: André Hörmann und Nadya Luer, Produktion: telekult, rbb, arte, Erstsendung: 11. Januar 2017 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
- Ware Mädchen – Prostitution unter Zwang. Fernsehreportage, Deutschland, 2014, 43:21 Min., Buch und Regie: Nadya Luer und Jo Goll, Produktion: rbb, Reihe: die rbb Reporter, Erstsendung: 16. Dezember 2014 bei rbb, Inhaltsangabe von rbb, online-Video.
- Döner oder Bulette? Ein Integrationstest in Berlin. Dokumentarfilm, Deutschland, 2010, 43:21 Min., Buch und Regie: Stephanie Wätjen, Nadya Luer, Hakan Savas Mican, Produktion: rbb, Reihe: Zusammen leben – Der rbb-Thementag Integration, Erstsendung: 23. November 2010 bei rbb, Inhaltsangabe von ARD, online-video.
Hörspiele
- 2008: Heiner Grenzland: Tsunami über Deutschland – Musik und Regie: Heiner Grenzland
Publikationen
- Nadya Luer, in: Antje Leschonski (Hrsg.), Kindheitsspuren zwischen Havel und Oder. 25 Porträts aus fünf Jahrhunderten, Verlag für Berlin-Brandenburg (vbb), Berlin 2013, ISBN 978-3-942476-69-0, S. 123–127.
- Nadya Luer: Form und Engagement. Untersuchungen zur Dichtung und Ästhetik Erich Frieds. Edition Praesens, Wien 2004, ISBN 978-3-7069-0214-4, Dissertation der Technischen Universität Berlin, 2002, (Inhaltsverzeichnis).
- Nadya Luer-Ebert: Nicht Taub- und Stumpfwerden. Ein Beitrag zu Erich Fried (1921 – 1988), in: Diethelm Class (Hrsg.), Gesellschaft und Individuum. Beiträge anläßlich einer Tagung von Doktorandenstipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn vom 20. – 24. Oktober 1997, Wissenschaftlicher Verlag Berlin (wvb), Berlin 1999, ISBN 978-3-932089-29-9, S. 107–114.
Auszeichnungen
- 2015: Deutscher Sozialpreis [10]
- 2016: Nominierung Prix Europa[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Inhaltsverzeichnis von «Kindheitsspuren zwischen Havel und Oder», S. 3, (PDF; 160,7 kB).
- ↑ https://www.xing.com/profile/Nadya_Luer
- ↑ Monika Melchert: Sehnsuchtsräume vor historischem Hintergrund. In: Neues Deutschland, 23. November 2013, (PDF; 6.864 kB).
- ↑ Form und Engagement: Untersuchungen zur Dichtung und Ästhetik Erich Frieds. In: Dissertationsdatenbank der Universitätsbibliothek TU Berlin.
- ↑ Gesellschaft und Individuum. Beiträge anläßlich einer Tagung von Doktorandenstipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn vom 20.–24. Oktober 1997. Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 1999. ISBN 978-3-932089-29-9, Inhaltsverzeichnis (Memento vom 29. September 2011 im Internet Archive).
- ↑ Vorlesungsverzeichnis: WiSe 12/13: Politische Rhetorik. Peter Kresyler; Nadja Luer. (Memento vom 16. Januar 2017 im Internet Archive). In: FU Berlin, Oktober 2012.
- ↑ a b c rbb-Profilseite: Moderation Nadya Luer. In: rbb, aufgerufen am 16. Januar 2017.
- ↑ Presseinformation: „Zusammen leben“ – Der rbb-Thementag Integration am 23. November 2010. (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: rbb, 17. November 2010.
- ↑ Ware Mädchen – Prostitution unter Zwang. (Memento vom 10. Juni 2016 im Webarchiv archive.today). In: Das Erste, 11. Januar 2016.
- ↑ Deutscher Sozialpreis 2015 an Nadya Luer und Jo Goll vom rbb.In: rbb-online, 9. Oktober 2015, Fernseh-Reportage zur Preisverleihung, 8. Dezember 2015, 2 min.
- ↑ Prix Europa 2016 – vier Nominierungen für den rbb. In: rbb, 15. September 2016.
Personendaten | |
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NAME | Luer, Nadya |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Nachrichtensprecherin und Redakteurin |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | Berlin |
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Nadya Luer auf der Internationale Funkausstellung Berlin (IFA)