NGC 3590
Aufnahme mit dem MPG/ESO-2,2-m-Teleskop | |
AladinLite | |
Sternbild | Kiel des Schiffs |
Position Äquinoktium: J2000.0 | |
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Rektaszension | 11h 12m 59,0s [1] |
Deklination | -60° 47′ 21″ [1] |
Erscheinungsbild | |
Klassifikation | II1p [2] |
Helligkeit (visuell) | 8,2 mag [2] |
Winkelausdehnung | 2,0' [2] |
Physikalische Daten | |
Zugehörigkeit | Milchstraße |
Entfernung [3] | 5400 Lj (1651 pc) |
Geschichte | |
Entdeckt von | John Herschel |
Entdeckungszeit | 4. Februar 1835 |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 3590 • C 1110-605 • OCl 852 • Cr 242 • Lund 581 • ESO 129-SC14 • GC 2345 • h 3332 • |
NGC 3590 ist ein galaktischer Offener Sternhaufen im Sternbild Carina, der im Jahr 1835 von John Herschel mit einem 18,7-Zoll-Teleskop entdeckt wurde.[4] Das Alter von NGC 3590 wird auf rund 30 Millionen Jahre geschätzt.[5] Er ist nur 5′,8 und damit wenige Parsec entfernt vom Offenen Sternhaufen Hogg 12.
Einzelnachweise
- ↑ NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
- ↑ a b c SEDS: NGC 3590
- ↑ WEBDA-Seite zu NGC 3590
- ↑ Seligman
- ↑ Piatti et al.: Hogg 12 and NGC 3590: A New Open Cluster Binary System Candidate, Publ. Astron. Soc. Pac. 122 (2010), bibcode:2010PASP..122..516P
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Autor/Urheber: ESO, Lizenz: CC BY 4.0
Ein Sternhaufen im Kielwasser von Carina
Diese farbenfrohe neue Aufnahme des MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskops am La Silla-Observatorium der ESO in Chile zeigt den Sternhaufen NGC 3590. Diese Sterne leuchten hell vor einem beeindruckenden Hintergrund aus dunklen Flecken von Staub und intensiv gefärbten Wolken aus leuchtendem Gas. Diese kleine Ansammlung von Sternen gibt Astronomen sowohl Hinweise darauf, wie diese Sterne entstanden sind und sich entwickeln, als auch darauf, wie die Struktur der Arme unserer Spiralgalaxie beschaffen ist.
NGC 3590 ist ein kleiner offener Sternhaufen, der sich ungefähr 7500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Carina (der Schiffskiel) befindet. Er besteht aus einer Ansammlung von Dutzenden von Sternen, die durch ihre Eigengravitation schwach gebunden und etwa 35 Millionen Jahre alt ist.
Dieser Sternhaufen ist nicht nur schön, er ist auch sehr nützlich für Astronomen. Durch Untersuchungen dieses und anderer nahegelegener Sternhaufen können Astronomen die Eigenschaften der Spiralscheibe unserer Galaxie, der Milchstraße, erforschen. NGC 3590 befindet sich im größten einzelnen Segment eines Spiralarms, der von unserer Position in der Galaxis aus gesehen werden kann: die Spiralstruktur um das Sternbild Carina.
Die Milchstraße besitzt mehrere Spiralarme, lange geschwungene Ströme aus Gas und Sternen, die sich vom Zentrum der Galaxis aus erstrecken. Diese Arme, zwei mit Sternen gefüllte Hauptarme und zwei weniger bevölkerte Nebenarme, sind alle nach den Sternbildern benannt, durch die sie hauptsächlich verlaufen [1]. Die Spiralstruktur um das Sternbild Carina wird von der Erde aus als ein Teil des Himmels, der stark mit Sternen bevölkert ist, gesehen. Er liegt im Carina-Sagittarius-Nebenarm.
Der Name dieses Armes - Carina, oder auch der Schiffskiel - ist durchaus angemessen. Diese Spiralarme sind eigentlich Wellen von aufgetürmtem Gas und Sternen, die durch die Milchstraßenebene rauschen und dabei schillernde Ausbrüche von Sternentstehung verursachen, die Sternhaufen wie NGC 3590 zurücklassen. Durch das Aufsuchen und Beobachten junger Sterne, wie jene in NGC 3590, ist es möglich die Entfernung der unterschiedlichen Teile des Spiralarms zu bestimmen und so mehr über dessen Struktur zu erfahren.
Typische offene Sternhaufen beherbergen jegliche Anzahl zwischen einigen zehn bis mehreren tausenden von Sternen und liefern Astronomen Hinweise auf die Entwicklung von Sternen. Die Sterne in einem Sternhaufen wie NGC 3590 werden ungefähr zur gleichen Zeit aus derselben Gaswolke gebildet, wodurch diese Gebiete zum perfekten Versuchsort für die Überprüfung von Theorien zur Sternentstehung und Entwicklung werden.
Diese Aufnahme des Wide Field Imager (WFI) am MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium zeigt den Sternhaufen und die Gaswolken, die ihn umgeben. Durch die Strahlung von nahen heißen Sternen leuchten die Wolken orange und rot. Das große Sichtfeld des WFI fängt außerdem eine riesige Anzahl von Hintergrundsternen ein.
Für diese Aufnahme wurden mehrere Beobachtungen mit verschiedenen Filtern durchgeführt, um die verschiedenen Farben der Szenerie einzufangen. Das Bild wurde mittels Kombination mehrerer Einzelaufnahmen angefertigt, die im sichtbaren und infraroten Spektralbereich aufgenommen wurden sowie mit einem speziellen Filter, der nur die Strahlung von leuchtendem Wasserstoff sammelt. Endnoten
[1] Diese vier Arme tragen die Namen Carina-Sagittarius, Norma, Scutum-Centaurus und Perseus.