Eskimonebel

Planetarischer Nebel
Eskimonebel
Der Eskimonebel aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop
Der Eskimonebel aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop
AladinLite
SternbildZwillinge
Position
Äquinoktium: J2000.0
Rektaszension07h 29m 10,7s [1]
Deklination+20° 54′ 43″[1]
Erscheinungsbild
Scheinbare Helligkeit (visuell)9,1 mag [2]
Scheinbare Helligkeit (B-Band)9,9 mag [2]
Winkelausdehnung0,9 [2]
Zentralstern
BezeichnungHD 59088 
Scheinbare Helligkeit10,7 mag 
SpektralklasseO6 
Physikalische Daten
Rotverschiebung+0,000281 [3]
Radialgeschwindigkeit+84,2 km/s [3]
Entfernung5980 ± 520 Lj 
Alter9.300 Jahre
Geschichte
EntdeckungWilhelm Herschel
Datum der Entdeckung17. Januar 1787
Katalogbezeichnungen
 NGC 2392 • PK 197+17,1 • GC 1532 • H IV 45 • h 450 •

Der Eskimonebel, NGC 2392, ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Zwillinge. Er hat eine Größe von 0,8' × 0,7' und eine scheinbare Helligkeit von 9,1 mag und ist somit leicht mit kleineren Teleskopen zu beobachten. Der Nebel ist rund 6.000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt mit einer Ausdehnung von 0,7 Lichtjahren.

Der Nebel ist vor etwa 10.000 Jahren entstanden, als der etwa sonnengroße Zentralstern seine äußere Hülle durch eine Eruption abgeworfen hat.
Untersuchungen haben ergeben, dass der Zentralstern von zwei sich unterschiedlich schnell ausdehnenden, konzentrischen Gashüllen umgeben ist. Die Hüllen werden durch die starke Strahlung des sehr heißen Zentralsterns zum Leuchten angeregt.

Beim Zentralstern handelt es sich um einen O8-Zwergstern mit etwa der 40fachen Leuchtkraft der Sonne. Die absolute Helligkeit wird mit etwa +0,7 mag angegeben und die Oberflächentemperatur beträgt etwa 40.000 Kelvin[4].

Vermutlich ist NGC 2392 in Wirklichkeit gar nicht so rund wie er aussieht, sondern bipolar geformt, wobei wir in seine Polachse hineinblicken.

Erscheinungsbild

Zur Beobachtung des Eskimonebels ist ein Teleskop notwendig. In einem guten Fernglas ist er zwar zu sehen, allerdings nur als schwacher Lichtpunkt. Schon in einem kleinen Teleskop von einer Öffnung von rund 10 cm ist der Eskimonebel als kleine Scheibe zu sehen. Es kann hilfreich sein, einen Nebelfilter zu verwenden. Mit größeren Öffnungen lassen sich dann interessante Merkmale sehen, wie die Unterteilung in zwei Schalen und den Bogen, der wie die Kapuze eines Eskimos erscheint. Mit Teleskopöffnungen jenseits von 50 cm, wie sie unter den meisten Amateuren unüblich sind, kann man sich an einer Herausforderung versuchen: Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine dunkle Stelle in einem Gasfragment, die Brücke genannt wird. Zur erfolgreichen Sichtung sind neben einem großen Teleskop perfekte Bedingungen hinsichtlich des Seeings notwendig, wie sie in Mitteleuropa eigentlich nur im Hochgebirge zu finden sind.

Literatur

  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2023): Bildatlas der Sternhaufen & Nebel, Stuttgart: Kosmos, S. 220

Weblinks

Commons: Eskimonebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. NASA/IPAC EXTRAGALACTIC DATABASE
  2. a b SEDS: NGC 2392
  3. SIMBAD-Datenbank
  4. Seligman

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Caldwell Catalogue.jpg
Autor/Urheber: Roberto Mura, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Caldwell Catalogue objects.
Ngc2392.jpg
Eskimo nebula (NGC 2392). In its first glimpse of the heavens following the successful December 1999 servicing mission, NASA's Hubble Space Telescope captured a majestic view of a planetary nebula, the glowing remains of a dying, Sun-like star. This stellar relic, first spied by William Herschel in 1787, is nicknamed the "Eskimo" Nebula (NGC 2392) because, when viewed through ground-based telescopes, it resembles a face surrounded by a fur parka.

In this Hubble telescope image, the "parka" is really a disk of material embellished with a ring of comet-shaped objects, with their tails streaming away from the central, dying star. The Eskimo's "face" also contains some fascinating details. Although this bright central region resembles a ball of twine, it is, in reality, a bubble of material being blown into space by the central star's intense "wind" of high-speed material.

In this photo, one bubble lies in front of the other, obscuring part of the second lobe. Scientists believe that a ring of dense material around the star's equator, ejected during its red giant phase, created the nebula's shape. The bubbles are not smooth like balloons but have filaments of denser matter. Each bubble is about 1 light-year long and about half a light-year wide.

Scientists are still puzzled about the origin of the comet-shaped features in the "parka." One possible explanation is that these objects formed from a collision of slow-and fast-moving gases.

The Eskimo Nebula is more than 2,870 light-years from Earth in the constellation Gemini. The picture was taken Jan. 10 and 11, 2000, with the Wide Field and Planetary Camera 2. The nebula's glowing gases produce the colors in this image: nitrogen (red), hydrogen (green), oxygen (blue), and helium (violet).