NFL 2011

NFL-Saison 2011
Regular Season
Saison8. September 2011 – 1. Januar 2012
Play-offs
Datum7. Januar 2012 – 5. Februar 2012
AFC ChampionsNew England Patriots
NFC ChampionsNew York Giants
Super Bowl XLVI
Datum5. Februar 2012
SpielortLucas Oil Stadium, Indianapolis, Indiana
NFL ChampionNew York Giants
Pro Bowl
Datum29. Januar 2012
SpielortAloha Stadium, Honolulu, Hawaii
NFL Saison
 < 20102012 > 

Die NFL-Saison 2011 war die 92. Saison im American Football in der National Football League (NFL). Die Austragung war aufgrund des Lockouts lange Zeit ungewiss und konnte erst Mitte Juli bestätigt werden. Die Regular Season begann am 8. September 2011 und endete am 1. Januar 2012. Die Play-offs begannen am 7. Januar und endeten mit dem Super Bowl XLVI am 5. Februar.

Lockout

Aufgrund des am 3. März 2011 ausgelaufenen „Collective Bargaining Agreement“ war die Durchführung der kommenden Saison lange ungewiss. Die Verhandlungen für einen neuen Vertrag zogen sich bis zum 11. März, scheiterten allerdings. Daraufhin reichten zehn aktive, darunter Tom Brady und Drew Brees und einige inaktive Spieler einen Misstrauensantrag gegen die NFL ein. Die Liga reagierte mit einem sogenannten Lockout. Am 25. April wurde der Lockout für fünf Tage aufgehoben und die Liga zu Gesprächen aufgefordert. In diese Zeit fiel auch der NFL Draft, der ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Aufgrund der unklaren Situation konnten die Rookies aber noch nicht verpflichtet werden. Am 30. April trat der Lockout wieder in Kraft. Am 3. Juni erfolgte eine Gerichtsverhandlung, in der beide Parteien angehört wurden. Die Entscheidung wurde auf Ende Juni angesetzt, wurde aber durch die Gesprächsbereitschaft beider Seiten vorübergehend ausgesetzt. Bereits am Vortag der Verhandlung traf sich die Liga mit der Gegenpartei, der NFLPA (NFL Players Association), um in Gesprächen zu einer Lösung zu kommen.[1]

Streitpunkt war die Einnahmenverteilung des neuen Vertrages. Bislang verdienten die Teambesitzer die festgelegte Summe von einer Milliarde US-Dollar, die restlichen Einnahmen gingen zu 60 Prozent an Spieler, der Rest an die Besitzer. Mit dem neuen Vertrag forderten die Teameigner nun, die festgelegte Summe auf zwei Milliarden US-Dollar zu erhöhen.[2]

Mitte Juli 2011 einigten sich beide Parteien auf einen neuen Tarifvertrag für die nächsten zehn Jahre. Die Saison fand wie geplant statt.[3]

Regeländerungen

Die Regeln wurden im März 2011 beim jährlichen Eigentümertreffen beschlossen.

  • Die Kickoff-Regeln wurden erneuert. Der Kickoff wurde um fünf Yards, von der 30-Yard-Linie, an die 35-Yard-Linie verlegt. Das Receiving-Team steht nur mehr als fünf Yards vom Kickoff-Team entfernt, wodurch die Geschwindigkeit beim Aufprall der Teams geringer und die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen kleiner wird. Weitere Regeln wurden abgelehnt, da man befürchtet, sie könnten eine negative Auswirkung auf die Anzahl der Kickoff-Returns haben.[4]
  • Alle Spielzüge mit Punktegewinn werden von den offiziellen Spielbeobachtern kontrolliert und bestätigt oder angezweifelt. Dies war bislang nur in den letzten zwei Minuten der beiden Hälften möglich.[4]
  • Das Spielfeld muss ab der kommenden Saison grün sein. Ausschlaggebend für diese Regelung waren die vermehrten Anfragen von Sponsoren, den Rasen in ihre Farben zu ändern, wie es bereits im Bronco Stadium, dem Stadion der Boise State University, der Fall war. Die NFL kann jedoch Ausnahmen gewähren.[4]

NFL Draft

Cam Newton wurde als erster Spieler im NFL Draft 2011 ausgewählt.

Der NFL Draft 2011 fand vom 28. bis 30. April in der Radio City Music Hall in New York statt.[5] Der Draft lief über sieben Runden, in denen 254 Spieler ausgewählt wurden.[6] Da die Carolina Panthers in der abgelaufenen Saison 2010 den schlechtesten Record aufwiesen, hatten sie das Recht, den ersten Spieler im Draft auswählen. Mit dem Erstrunden-Pick wählten sie den Quarterback und Gewinner der Heisman Trophy Cam Newton von der Auburn University. Mit Mark Ingram junior wurde von den New Orleans Saints an 28. Stelle ein weiterer Heisman Trophy Gewinner ausgewählt. Obwohl es insgesamt schon 11 mal vor kam, dass zwei Gewinner der Heisman Trophy in einem Draft ausgewählt wurden, war es das erste Mal, dass dies in zwei aufeinanderfolgenden Drafts geschah (im Draft 2010 wurden Sam Bradford und Tim Tebow ausgewählt). Zusammen mit Von Miller, der an zweiter Stelle von den Denver Broncos gedraftet wurde, ging wie im Vorjahr die Auszeichnung des Offensive- bzw. Defensive Rookie of the Year an die beiden zuerst gedrafteten Spieler.

Reguläre Saison

Die Regular Season begann am 8. September 2011 im Lambeau Field mit dem Saisoneröffnungsspiel, dem sogenannte „Kickoff“, zwischen dem Titelverteidiger Green Bay Packers und den New Orleans Saints. Das Spiel endete mit einem 42:34-Sieg der Packers. Die Regular Season umfasste 256 Spiele, die in 17 Spielwochen ausgetragen wurden, wobei jedes Team 16 Spiele absolvierte und eine spielfreie Woche (Bye Week) zwischen der vierten und der zwölften Woche hatte. 17 Spiele wurden als Monday Night Game ausgetragen, davon zwei als Doubleheader in der ersten Woche. Es gab ebenfalls 17 Spiele am Donnerstag (Thursday Night), beginnend mit dem Eröffnungsspiel am 10. September und Spielen an Thanksgiving. Am letzten Wochenende fanden alle Spiele am Sonntag statt und alle Mannschaften trafen – wie seit 2010 üblich – auf einen Gegner aus ihrer Division.

In der Saison 2011 fanden die folgenden Divisionspaarungen statt:

IntraconferenceInterconference
AFC EastvsAFC WestAFC EastvsNFC East
AFC NorthvsAFC SouthAFC WestvsNFC North
NFC EastvsNFC WestAFC NorthvsNFC West
NFC NorthvsNFC SouthAFC SouthvsNFC South

Spiel in Europa

Wie bereits in den vergangenen Jahren fand ein Regular-Season-Spiel im Rahmen der NFL International Series in Europa statt. In der 7. Spielwoche trafen die Chicago Bears im Londoner Wembley-Stadion auf die Tampa Bay Buccaneers. Die Bears setzten sich mit 24:18 durch.

Abschlusstabellen

Divisions

AFC East
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
New England Patriots13300,8135133421715–110–28S
New York Jets8800,500377363143–36–63N
Miami Dolphins61000,375329313163–35–71S
Buffalo Bills61000,375372434−621–54–81N
NFC East
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
New York Giants9700,563394400−63–35–72S
Philadelphia Eagles8800,500396328685–16–64S
Dallas Cowboys8800,500369347222–46–62N
Washington Redskins51100,313288367−792–45–72N
AFC North
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
Baltimore Ravens12400,7503782661126–09–32S
Pittsburgh Steelers12400,750325227984–29–32S
Cincinnati Bengals9700,563344323212–46–61N
Cleveland Browns41200,250218307−890–63–96N
NFC North
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
Green Bay Packers15100,9385603592016–012–02S
Detroit Lions10600,625474387873–36–61N
Chicago Bears8800,500353341123–37–51S
Minnesota Vikings31300,188340449−790–63–91N
AFC South
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
Houston Texans10600,6253812781034–28–43N
Tennessee Titans9700,56332531783–37–52S
Jacksonville Jaguars51100,313243329−893–34–81S
Indianapolis Colts21400,125243430−1872–42–101N
NFC South
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
New Orleans Saints13300,8135473392085–19–38S
Atlanta Falcons10600,625402350523–37–51S
Carolina Panthers61000,375406429−232–43–91N
Tampa Bay Buccaneers41200,250287494−2072–43–99N
AFC West
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
Denver Broncos8800,500309390−813–36–63N
San Diego Chargers8800,500406377293–37–51S
Oakland Raiders8800,500359433−743–36–61N
Kansas City Chiefs7900,438212338−1263–34–81S
NFC West
TeamSNUSQP+P−Diff.DIVCONFSerie
San Francisco 49ers13300,8133802291515–110–23S
Arizona Cardinals8800,500312348−364–27–51S
Seattle Seahawks7900,438321315+63–36–62N
St. Louis Rams21400,125193407−2140–61–117N

Conferences

AFC
RangTeamDivisionSNUSQCONF
Division leaders
1New England PatriotsEast13300,81310–2
2Baltimore RavensNorth12400,7509–3
3Houston TexansSouth10600,6258–4
4Denver BroncosWest8800,5006–6
Wild Cards
5Pittsburgh SteelersNorth12400,7509–3
6Cincinnati BengalsNorth9700,5636–6
Ausgeschieden
7Tennessee TitansSouth9700,5637–5
8New York JetsEast8800,5006–6
9San Diego ChargersWest8800,5007–5
10Oakland RaidersWest8800,5006–6
11Kansas City ChiefsWest7900,4384–8
12Miami DolphinsEast61000,3755–7
13Buffalo BillsEast61000,3754–8
14Jacksonville JaguarsSouth51100,3134–8
15Cleveland BrownsNorth41200,2503–9
16Indianapolis ColtsSouth21400,1252–10
NFC
RangTeamDivisionSNUSQCONF
Division leaders
1Green Bay PackersNorth15100,93812–0
2San Francisco 49ersWest13300,81310–2
3New Orleans SaintsSouth13300,8139–3
4New York GiantsEast9700,5635–7
Wild Cards
5Atlanta FalconsSouth10600,6257–5
6Detroit LionsNorth10600,6256–6
Ausgeschieden
7Chicago BearsNorth8800,5007–5
8Arizona CardinalsWest8800,5007–5
9Philadelphia EaglesEast8800,5006–6
10Dallas CowboysEast8800,5006–6
11Seattle SeahawksWest7900,4386–6
12Carolina PanthersSouth61000,3753–9
13Washington RedskinsEast51100,3135–7
14Tampa Bay BuccaneersSouth41200,2503–9
15Minnesota VikingsNorth31300,1883–9
16St. Louis RamsWest21400,1251–11

Legende:

SiegeNiederlagenUnentschiedenSQ gewonnene Spiele (relativ)DIV Gewonnene / verlorene Spiele in der Division
P+ gemachte PunkteP− gegnerische PunktePlayoff-TeilnehmerSerie Gewonnene / verlorene Spiele in FolgeCONF Gewonnene / verlorene Spiele in der Conference

Tie-Breaker 2011

  • Baltimore gewann die AFC North vor Pittsburgh aufgrund ihrer zwei direkten Siege.
  • Denver gewann die AFC West vor San Diego und Oakland aufgrund ihrer besseren Bilanz gegen gemeinsame Gegner (5–5 gegenüber 4–6 von San Diego und Oakland).
  • Cincinnati sicherte sich den zweiten AFC Wild Card Platz vor Tennessee aufgrund ihres 24:17-Sieges im direkten Duell in Woche 9.
  • San Diego beendete die Saison vor Oakland in der AFC West aufgrund ihrer besseren Conference-Bilanz (7–5 gegenüber 6–6 von Oakland).
  • Miami beendete die Saison vor Buffalo in der AFC East aufgrund ihrer zwei direkten Siege.
  • San Francisco sicherte sich den 2. Platz in der Play-off-Setzliste der NFC vor New Orleans aufgrund ihrer besseren Conference-Bilanz (10–2 gegenüber 9–3 von New Orleans).
  • Atlanta sicherte sich den ersten NFC Wild Card Platz vor Detroit aufgrund ihres 23:16-Sieges im direkten Duell in Woche 7.
  • Philadelphia beendete die Saison vor Dallas in der NFC East aufgrund ihrer zwei direkten Siege.

Play-offs

Die Play-offs fanden vom 7. Januar 2012 bis zum 5. Februar 2012 statt.

Wild Card RoundDivisional RoundConference ChampionshipsSuper Bowl
8. Januar – Invesco Field14. Januar – Gillette Stadium
1New England45
4Denver29*22. Januar – Gillette Stadium
4Denver10
5Pittsburgh23
15. Januar – M&T Bank Stdm.
1New England23
AFC
2Baltimore20
7. Januar – Reliant Stadium
AFC Championship
2Baltimore20
3Houston315. Februar – Lucas Oil Stadium
3Houston13
6Cincinnati10
14. Januar – Candlestick Park
7. Januar – M.-B. SuperdomeA1New England17
N4New York Giants21
Super Bowl XLVI
2San Francisco36
3New Orleans4522. Januar – Candlestick Park
3New Orleans32
6Detroit28
15. Januar – Lambeau Field
2San Francisco17
NFC
4New York Giants20*
8. Januar – MetLife Stadium
NFC Championship
1Green Bay20
4New York Giants24
4New York Giants37
5Atlanta02


  • Die Mannschaft mit der niedrigeren Setznummer hat Heimrecht und wird hier als erste genannt, im Gegensatz zur Praxis in den USA, wo die Gastmannschaft zuerst genannt wird.
  • (*) nach Verlängerung

Super Bowl XLVI

Siehe auch Hauptartikel: Super Bowl XLVI

Der Super Bowl XLVI, die 46. Ausgabe des Super Bowls, fand am 5. Februar 2012 im Lucas Oil Stadium in Indianapolis, Indiana statt.[7] Die New York Giants besiegten die New England Patriots mit 21:17. Zum Super Bowl MVP wurde der Quarterback der Giants, Eli Manning, gewählt.

1234Gesamt
New York Giants906621
New England Patriots0107017

Pro Bowl

Der Pro Bowl, das All-Star-Spiel der Liga, wurde am 29. Januar 2012, eine Woche vor dem Super Bowl XLVI, im Aloha Stadium auf Hawaii ausgetragen. Das Team der AFC (American Football Conference) gewann gegen das Team der NFC (National Football Conference) mit 59:41.

Trivia

Saisonbestleistungen

Folgende Saisonbestleistungen wurden 2011 erreicht:[8]

StatistikwertSpielerWert
Geworfene YardsDrew Brees (NOR)5.476
Geworfene Touchdowns46
Erlaufene YardsMaurice Jones-Drew (JAX)1.606
Erlaufene TouchdownsLeSean McCoy (PHI)15
Fänge (receptions)Wes Welker (DET)122
Gefangene YardsCalvin Johnson (DET)1.681
Gefangene TouchdownsRob Gronkowski (NE)17
TacklesLondon Fletcher (WAS)166
SacksJared Allen (MIN)22,0
InterceptionsKyle Arrington (NE)
Eric Weddle (SD)
Charles Woodson (GNB)
7
erzwungene FumblesTerrell Suggs (CHI)7
gepuntete YardsBritton Colquitt (DEN)4.783
verwandelte Field GoalsDavid Akers (SFO)44
erzielte Punkte166

Auszeichnungen

Am 4. Februar, dem Abend vor dem Super Bowl XLVI, wurden die besten Spieler der abgelaufenen Saison 2011 geehrt. Die Preisverleihung wurde in dem Jahr zum ersten Mal unter dem Namen NFL Honors ausgetragen und fand im Murat Theatre in Indianapolis, Indiana statt.[9]

AwardGewinnerPositionTeam
AP Most Valuable PlayerAaron RodgersQuarterbackGreen Bay Packers
AP Coach of the YearJim HarbaughHead CoachSan Francisco 49ers
AP Offensive Player of the YearDrew BreesQuarterbackNew Orleans Saints
AP Defensive Player of the YearTerrell SuggsLinebackerBaltimore Ravens
AP Offensive Rookie of the YearCam NewtonQuarterbackCarolina Panthers
AP Defensive Rookie of the YearVon MillerLinebackerDenver Broncos
AP Comeback Player of the YearMatthew StaffordQuarterbackDetroit Lions
Walter Payton NFL Man of the YearMatt BirkCenterBaltimore Ravens

Einzelnachweise

  1. Un-geheimes Treffen in Chicago, spox.com
  2. kurier.at: Die NFL steht still (Memento vom 2. Juli 2011 im Internet Archive)
  3. Players, owners sign deal to end NFL lockout. 25. Juli 2011, abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  4. a b c NFL moves kickoffs to 35-yard line, nfl.com, abgerufen am 26. Mai 2011
  5. Andrew McKillop: NFL Draft Locations. In: footballgeography.com. 2. Oktober 2014, archiviert vom Original am 5. September 2015; abgerufen am 26. Dezember 2022 (englisch).
  6. National Football League: 2011 NFL Draft. In: pro-Football-Reference.com. Abgerufen am 1. November 2022 (englisch).
  7. Super Bowl XLVI Indianapolis. Abgerufen am 29. November 2015 (englisch).
  8. 2011 NFL Leaders and Leaderboards - Pro-Football-Reference.com. Abgerufen am 12. Mai 2020 (englisch).
  9. First-ever 'NFL Honors' show will be hosted by Baldwin in Indy. nfl.com, 3. Januar 2012, abgerufen am 12. Januar 2019 (englisch).

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