NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg

NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG

RechtsformGmbH & Co. KG
Gründung1. Januar 2006
SitzBerlin, Deutschland
LeitungGeschäftsführer:
  • Maik Wortmeier, Vorsitzender
  • Frank Behrend
Mitarbeiterzahl730 (2019)[1]
Umsatz418,0 Mio. EUR (2019)[1]
BrancheNetzverteiler
Websitewww.nbb-netzgesellschaft.de

Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG betreibt eines der größten örtlichen Gasverteilnetze in Berlin und Brandenburg sowie in Teilen Sachsens und Sachsen-Anhalts und übernimmt damit den Gastransport für alle Händler. Daneben gehören die Wartung und der Ausbau der Leitungsnetzinfrastruktur sowie die Durchführung und Gewährleistung des technisch sicheren Betriebes zu ihren Kernaufgaben. Die NBB übernimmt auch die Betriebsführung weiterer Strom-, Wasser-, Fernwärme- und Kabelnetze für verschiedene Stadtwerke und Netzbetreiber.

Allgemeines

Auf der Grundlage der EU-Binnenmarktrichtlinien für Strom und Gas und der damit verbundenen Einführung des regulierten Netzzugangs Energiemarkt, ging die NBB am 1. Januar 2006 als Ausgliederung der Netzbetriebe der GASAG Berliner Gaswerke AG und der EMB Energie Mark Brandenburg GmbH als eine der ersten Netzbetreiberinnen in Deutschland an den Start.

Zur Gründung waren die GASAG zu 85 % und die EMB zu 15 % als Kommanditisten beteiligt. Am 1. Januar 2007 wurde die Havelländischen Stadtwerke GmbH (HSW) zur neuen Kommanditistin der NBB. Deren Kapitalanteil betrug 1,5 %, der Anteil der GASAG reduzierte sich. Seit 2013 ist die SpreeGas Gesellschaft für Gasversorgung und Energiedienstleistung mbH (Cottbus) mit 3 % an der Gesellschaft beteiligt, der Anteil der GASAG reduzierte sich auf 80,5 %. Durch die Verschmelzung der Havelländischen Stadtwerke GmbH (HSW) mit der EMB am 1. Oktober 2012 erhöhte sich deren Anteil auf 16,5 %.

Persönlich haftende Gesellschafterin der NBB ist die NBB Netz-Beteiligungs-GmbH, die für die Geschäftsführung der NBB verantwortlich zeichnet.

Die NBB unterliegt der Regulierung durch die Bundesnetzagentur.

Die Gesellschaft ist seit der Gründung nach ISO 9001 für die Sparte Gas zertifiziert. Im Jahr 2008 wurde die Zertifizierung auf die Sparten Strom, Wasser, Fernwärme und Abwasser erweitert. Im November 2015 wurde der NBB außerdem ein Qualitäts- und Umweltmanagementsystem, das die Anforderungen der Normen ISO 9001 und ISO 14001 erfüllt, bestätigt. Im August 2016 erfolgte dann auch für das Regionalcenter Forst eine solche Bestätigung in den Sparten Strom, Gas, Fernwärme und Wasser.

Geschichte

Durch die frühe Gründung der Gesellschaft nahm diese anfänglich als Anbieterin von Beratungs- und Managementdienstleistungen für Stadtwerke, Energiehändler und Netzbetreiber eine Vorreiterrolle ein. Es konnten neue Produkte auf den Markt gebracht und neue Kunden gewonnen werden.

Logo Netzwerk NBB

Im Jahr 2010 gründete die NBB das „Netzwerk Erdgas“. Ziel dieses Netzwerkes ist es, Energieexperten, Anbieter und Kunden auf einer gemeinsamen Diskussions- und Informationsplattform zusammenzubringen.

Logo der infreSt

2010 wurde die InfreSt – Infrastruktur eStrasse GmbH (InfreSt) gegründet. Sie bietet Bauunternehmen, Planungs- und Architekturbüros, Leitungsnetzbetreibern, Behörden und privaten Bauherren mit der eStrasse die Möglichkeit, Leitungsauskünfte und Genehmigungen für ihre Baumaßnahmen bei Leitungsnetzbetreibern einzuholen und Meldungen zu versenden. Darüber hinaus hat die infreSt ein online-basiertes Baustelleninformationssystem (BIS) entwickelt, das über die Dauer und Auftraggeber von Baustellen im öffentlichen Straßenland Auskunft geben kann.

Seit dem 1. April 2011 führen die ursprünglichen Kooperationspartner, weitere Organe der Berliner Verwaltung sowie neu hinzugekommene Leitungsnetzbetreiber (zum Beispiel Berliner Verkehrsbetriebe, Telekom Deutschland) und Verbände (zum Beispiel IHK Berlin) die Zusammenarbeit fort und bauen diese weiter aus.

Logo der KKI GmbH

Anfang 2011 wurde die KKI Kompetenzzentrum Kritische Infrastruktur GmbH aus der NBB heraus gegründet und übernahm 2012 die zentrale Meldestelle der NBB. Die Aufgabe der KKI besteht darin, sich dem Schutz kritischer Infrastrukturen zu widmen. Damit das hohe Maß an Versorgungssicherheit in Deutschland gewahrt bleibt, beschäftigt sich die KKI, als unabhängige Informations- und Dialogplattform, mit dem Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Energiewirtschaft. Ziel ist es, verbindliche Standards für Prävention und Krisenmanagement im Bereich kritischer Infrastrukturen zu entwickeln. Sie übernahm 2012 die Zentrale Meldestelle der NBB.

Im Jahr 2012 schloss die NBB mit der Berliner Stadtreinigung erstmals einen Biogasproduzenten aus Berlin an das Gasnetz an. Diese haben in unmittelbarer Nähe zum Klärwerk Ruhleben eine eigene Erzeugung aus Biomüll in Betrieb genommen.

NBB-Netzkarte

Seit 2013 übernimmt die NBB die Betriebsverantwortung für das Netzgebiet der SpreeGas in der Region Cottbus und der Lausitz bis nach Sachsen und Sachsen-Anhalt. Damit betreibt die NBB nun fast 14.000 Kilometer Gasnetz in Berlin und im Umland. Dieses Netzgebiet wird in vier regionale, spartenübergreifende Teilnetze eingeteilt (Teilnetz Berlin, Teilnetz Brandenburg, Teilnetz Spree-Niederlausitz und Netzgebiet der Netzgesellschaft Forst (Lausitz) mbH und Co.KG).

Die GASAG-Gruppe verlagerte 2014 einen Großteil der Ausbildungsverantwortung in die NBB, die aktuell über 70 Auszubildende hat. Kooperationspartner sind hierbei die GASAG AG für die kaufmännischen Ausbildungsberufe und verschiedene Studiengänge (Kaufleute für Büromanagement, Industriekaufleute, Duales Studium zum Bachelor of Arts (BWL, Fachrichtung Industrie), Bachelor of Engineering (Energie- und Umwelttechnik) und zum Bachelor of Science (Wirtschaftsinformatik)). Die technische Ausbildung für den Raum Berlin erfolgt in Kooperation mit der BEGA.tec GmbH (Anlagenmechaniker, Fachrichtung Rohrsystemtechnik) und in der Region Spree/Niederlausitz in Kooperation mit der LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG (Anlagenmechaniker, Fachrichtung Rohrsystemtechnik).

Im Jahr 2015 erhielt die NBB von der IHK Berlin eine Auszeichnung mit dem Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“, das 2018 für weitere Jahre (bis 2020) bestätigt wurde. 2018 wurde der NBB auch für das Netzgebiet Spree-Niederlausitz durch die IHK Cottbus die Auszeichnung mit dem Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“ verliehen.

Im Juni 2016 erwarb die NBB 49 % der Gesellschaftsanteile der in Dortmund ansässigen Westfälischen Gesellschaft für Geoinformation (WGI). Die WGI bietet Netzbetreibern und Versorgungsunternehmen bundesweit Dienstleistungen im Bereich der Auskunftseinholung von Leitungsnetzen an und verfügt mit ihrem Personal über Know-how für die Bearbeitung verschiedenster Aufgaben im IT-Bereich, Kataster- und Telekommunikationswesen. Das Engagement der NBB bei der WGI GmbH dient der Erweiterung des Dienstleistungsportfolios der infreSt GmbH.

Das Jahr 2018 war der Beginn verschiedener Umstrukturierungen, die 2019 zu einer kompletten Neuaufstellung der NBB führten. Durch die Ausprägung einer Geschäftseinheit „Netze“, die zukünftig alle netzbezogenen Tätigkeiten und Dienstleistungen der GASAG Gruppe bündelt, wurde die NBB am Ende des Jahres 2019 eines der größten örtlichen Netzverteilerunternehmen Deutschlands. Im Rahmen dieser Neuausrichtung sind zunächst zum 1. September 2019 rund 230 Mitarbeiter der BEGA.tec GmbH auf die NBB übergegangen. Somit war die NBB erstmals mit eigenen Bauaktivitäten, die bisher ausschließlich durch Dritte erfolgten, am Markt vertreten. Weiterhin gingen rund 16 Mitarbeiter der GASAG Solution+, die im Zähl- und Messwesen tätig sind, auf die NBB über. Zum 1. Oktober 2019 gingen dann weitere rund 100 Mitarbeiter der Netzabrechnung aus der BAS Kundenservice GmbH und Co. KG auf die NBB über. Zusätzlich wurde die Auf- und Ablauforganisation im Rahmen eines Unternehmensprojekts neu ausgerichtet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geschäftsbericht 2019. (PDF) NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG, abgerufen am 6. Juni 2020.

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