NASCAR Whelen Euro Series

NASCAR Whelen Euro Series
FahrzeugtypStockcar
Land oder RegionEuropa
Aktueller NameNASCAR Whelen Euro Series
Erste Saison2009
Offizielle Websiteeuronascar.com

Die NASCAR Whelen Euro Series (zuvor: Euro-Racecar NASCAR Touring Series) ist eine von der NASCAR sanktionierte Stockcar-Meisterschaft, die in Europa ausgetragen wird.

Geschichte

Damals noch unter dem Namen Racecar Euro-Series wurde sie 2008 von der französischen Team FJ Groupe gegründet. Im darauffolgenden Jahr fand dann die erste Saison statt. Ende 2010 wurde die Serie, nachdem sie zuvor zwei Jahre mehrheitlich auf französischen Rennstrecken unterwegs war, von der FIA anerkannt. Darauf wurde der Kalender erweitert, damit mehr europäische Rennen hinzukommen konnten. Anfang 2012 begann die NASCAR die Serie zu unterstützen, jedoch untersteht sie weiterhin der FIA. Durch die Vereinbarung mit der NASCAR wurde die Serie zum offiziellen NASCAR-Ableger in Europa. So wird der jeweilige Meister seit 2012 auch zur NASCAR Nights of Champions Gala in der NASCAR Hall of Fame in Charlotte eingeladen. Am 1. Juli 2013, nachdem die Serie eine Partnerschaft mit Whelen Engineering eingegangen war, wurde die Serie in NASCAR Whelen Euro Series umbenannt. Das erste Rennen unter dem neuen Namen fand auf dem Tours Speedway in Frankreich statt.

2020 wurden wegen der Covid-19-Pandemie auch die Rennen der NASCAR Whelen Euro Series ausgesetzt.[1]

Als Ergänzung wurde die EuroNASCAR Esports Series gegründet. Erstmals fließt eine virtuell erfahrene Platzierungen einer SimRacing-Meisterschaft in eine reale Meisterschaftswertung ein.[2]

Rennstrecken

Die NASCAR Whelen Euro Series fährt hauptsächlich auf Rundstrecken. Der französische Tours Speedway sowie der niederländische Raceway Venray bilden als Short-Track Ovale die Ausnahme. Immer wieder befahrene Rundstrecken sind das spanische Circuit Ricardo Tormo bei Valencia, der italienische Autodromo di Franciacorta, das britische Brands Hatch, der belgische Circuit Zolder und seit 2017 der Hockenheimring. 2019 kommt erstmals das tschechische Autodrom Most hinzu.

Fahrzeuge

Die Fahrzeuge sind von den amerikanischen NASCARs inspiriert, jedoch speziell für europäische Strecken angefertigt. Als Antrieb wird ein V8-Motor mit 5,7 Liter Hubraum von Chevrolet mit 294 kW (400 PS) eingesetzt. Das Getriebe umfasst vier Gänge, wobei manuell geschaltet wird. Die Fahrzeuge sind heckgetrieben.

Während des Race of Champions kommen die Autos der NASCAR Whelen Euro Series unter anderem ebenfalls zum Einsatz.

Spezifikationen

Fahrzeug der Saison 2016

Die Fahrzeuge haben folgende Spezifikationen (Stand 2016):[3]

  • Leistung: 294 kW (400 PS)
  • Gewicht: 1210 Kilogramm
  • Höhe: 1300 Millimeter
  • Länge: 5080 Millimeter
  • Radstand: 2740 Millimeter
  • Breite: 1950 Millimeter

Für 2016 wurden neue Chassis verwendet. Es kamen der Chevrolet SS und der Ford Mustang zum Einsatz. Die Antriebe sind jedoch identisch, sodass die unterschiedlichen Marken rein ästhetischer Natur sind.

Meisterschaften

Die Serie umfasst meist sechs Stationen. Dabei werden an den letzten beiden Rennwochenenden doppelte Punkte vergeben und gelten so als eine Art Playoff. Zudem wird durch ein Streichresultat das schwächste Ergebnis aus den ersten vier Stationen gestrichen, bevor es in die letzten beiden Rennwochenenden geht. Veranstaltungen der NASCAR Whelen Euro Series dauern drei Tage, wobei vier Rennen gefahren werden. Das Preisgeld in der Saison 2016 war insgesamt mehr als 300.000 Euro.

Pro Fahrzeug treten zwei Fahrer an. Der eine davon in der Elite 1 Klasse, der zweite davon in der Elite-2-Klasse

Insgesamt werden sieben Fahrertitel vergeben:

  • Elite 1 drivers championship – Haupt-Meisterschaft, offen für Gold-, Silber- und Bronze-Fahrer
    • Junior J.Sarran Trophy – für Fahrer unter 25 Jahren
    • Challenger Trophy – Amateure
  • Elite 2 drivers championship – nur für Silber- und Bronze-Fahrer.
    • Legend Trophy – Fahrer im Alter von 40 oder darüber
    • Rookie Cup – Rookies
    • Lady Cup – weibliche Fahrerinnen

Der Fahrer, welcher den Elite-1-Titel holt, erhält als Belohnung die Möglichkeit, bei einem K&N-Rennen in Daytona zu fahren. Die restlichen Meister werden mit der Teilnahme an einem Rennen in einer von der NASCAR geführten Liga in den USA belohnt.

Neben den Fahrertiteln gibt es auch noch die Teams Championship, wobei die Punkte in den Elite-1- und Elite-2-Meisterschaften gesammelt werden.

Bisherige Meister

SaisonELITE 1 ChampionELITE 2 ChampionTeam Champion
Racecar Euro Series
2009FrankreichFrankreich Wilfried Boucenna
2010FrankreichFrankreich Lucas LasserreFrankreichFrankreich Emmanuel Brigand
2011FrankreichFrankreich Éric HélaryFrankreichFrankreich Romain FournillierFrankreichFrankreich Hélary Racing Team
Euro-Racecar NASCAR Touring Series
2012SpanienSpanien Ander VilariñoFrankreichFrankreich Simon EscallierFrankreichFrankreich Exotics RacingStill Racing
NASCAR Whelen Euro Series
2013SpanienSpanien Ander VilariñoFrankreichFrankreich Anthony GandonFrankreichFrankreich TFTBanco Santander
2014Belgien Anthony KumpenBelgien Maxime DumareyBelgien PK Carsport
2015SpanienSpanien Ander VilariñoItalienItalien Gianmarco ErcoliSan Marino GDL Racing
2016Belgien Anthony KumpenBelgien Stienes LonginBelgien PK Carsport
2017Israel Alon DayFrankreichFrankreich Thomas FerrandoFrankreichFrankreich KNAUF Racing Team
2018Israel Alon DayFrankreichFrankreich Ulysse DelsauxFrankreichFrankreich RDV Compétition
2019NiederlandeNiederlande Loris HezemansDanemark Lasse SørensenNiederlandeNiederlande Hendriks Motorsport
2020Israel Alon DayItalienItalien Vittorio GhirelliNiederlandeNiederlande Hendriks Motorsport
2021NiederlandeNiederlande Loris HezemansTschechien Martin DoubekNiederlandeNiederlande Hendriks Motorsport

Einzelnachweise

  1. Ankündigung der NASCAR Whelen Euro Series bezüglich des Valencia NASCAR GP von Spanien. 12. März 2020, abgerufen am 23. April 2020 (deutsch).
  2. Team FJ gibt Kalender, Format, Einfluss in der realen Welt und ersten Blick auf die Teilnehmer der EuroNASCAR Esports Series bekannt. 18. April 2020, abgerufen am 23. April 2020 (deutsch).
  3. EURO-NASCAR 2016. (PDF) Archiviert vom Original am 11. Mai 2016; abgerufen am 3. Mai 2020 (englisch).

Weblinks

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