N.E.W.S (Prince-Album)

N.E.W.S
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

30. Juni 2003

Aufnahme

6. Februar 2003

Label(s)NPG Records

Format(e)

CD, Download

Genre(s)

Funk, Fusion, Instrumentalmusik, Jazz, Konzeptalbum

Titel (Anzahl)

4

Länge

56:00

BesetzungAlle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:
  • Rhonda Smith – Akustikbass, E-Bass
  • Musiktechniker – Joseph Lepinski, Takumi

Produktion

Prince

Studio(s)

Paisley Park Studio (Chanhassen)

Chronologie
Xpectation
(2003)
N.E.W.SMusicology
(2004)
Singleauskopplung
keine

N.E.W.S ist das 27. Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince und trägt als Untertitel den Namen „New Directions in Music from Prince“ (englisch für „Neue Wege in der Musik von Prince“). Es erschien am 30. Juni 2003 über seine damalige Website als Download. Prince stand im Zeitraum von 2001 bis 2004 bei keiner Schallplattenfirma unter Vertrag und führte mit Hilfe dieser Homepage seinen Musikvertrieb selbst durch. Am 29. Juli 2003 wurde das Album bei seinem Label NPG Records weltweit auf CD veröffentlicht. N.E.W.S ist ein Instrumental-Konzeptalbum und der Titelname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der insgesamt vier Songs North, East, West und South zusammen. Jeder der vier Songs – benannt nach den Himmelsrichtungen – ist exakt 14 Minuten lang.

Die Musik zählt zu den Genres Funk, Fusion und Jazz. Prince bewegt sich damit auf musikalischem Terrain, das mit seinen früheren Alben wie beispielsweise Purple Rain (1984), Sign "☮" the Times (1987) oder Diamonds and Pearls (1991) sehr wenig Gemeinsamkeiten aufweist. Er veranstaltete kaum Werbung für N.E.W.S und aus kommerzieller Sicht ist es das am wenigsten verkaufte Album zu Prince’ Lebzeiten.

Musikkritiker bewerteten N.E.W.S unterschiedlich; Lob und negative Kritik waren in etwa gleichmäßig verteilt. Zwar absolvierte Prince Ende 2003 eine Tournee, doch Songs von N.E.W.S spielte er nicht.

Entstehung

Bereits im Jahr 1987 beschäftigte sich Prince mit dem Musikgenre Jazz: Er produzierte für die Band Madhouse – ein damaliges Nebenprojekt von ihm – die Instrumental-Jazz-Funk-Alben mit Namen 8 und 16. Saxophonist Eric Leeds (* 1952) war in dieser Zeit bereits einer von Prince’ Begleitmusikern bei Madhouse. Anfang des 21. Jahrhunderts waren dann mehrere Prince-Alben von Jazz-Einflüssen geprägt, wie beispielsweise The Rainbow Children (2001) und Xpectation (2003). Auf dem Albumcover von Xpectation ist bereits der Hinweis „new directions in music“ zu finden, der auch auf dem Albumcover von N.E.W.S zu lesen ist.[1]

Prince nahm N.E.W.S an einem einzigen Tag auf, und zwar am 6. Februar 2003 in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen in Minnesota.[2] Den Großteil der Musik hatte er zuvor komponiert, bevor er die vier Songs mit seinen Begleitmusikern einspielte. Auf dem Album sind jedoch auch mehrere improvisierte musikalische Passagen zu finden.[3]

Eric Leeds sagte über die Entstehung des Albums nach Prince’ Tod im Jahr 2016: „N.E.W.S war eine dieser spontanen Sachen, die er immer machte. Ich kann nur sagen: Die Zeit, die es gedauert hat, dieses Album aufzunehmen, entspricht der Länge der fertigen Platte [56:00 min.]. Wahrscheinlich wurde sie schon während der Aufnahmen abgemischt. […] Er sagte ‘Da ist die Tonart, da ist der Groove, fang an.’ Wir waren fünf Minuten in d-Moll, und er sagte, ‘wechsel jetzt zu F’ oder ‘Eric, jetzt dein Solo!’ So einfach war das.“[4]

Musik

Das Album enthält vier Songs, die in jeweils zwei oder drei verschiedene musikalische Abschnitte untergliedert sind. In erster Linie ist das Album von Funk-, Jazz- und Rockmusik-Einflüssen geprägt, zuweilen kommen auch orientalische und klassische Elemente vor.

Saxophonist Eric Leeds spielt eine zentrale Rolle auf dem Album; er trägt Soli vor und schmückt die Songs melodisch aus, sodass ein Jazz-Ambiente entsteht. Das Schlagzeugspiel von John Blackwell (* 9. September 1973; † 4. Juli 2017) ist ebenfalls ein prägender Bestandteil des Albums. Pianist und Keyboarder Renato Neto (* 1965) begleitet die Musik von Anfang bis Ende, wobei jedoch sein Klavierspiel nur vereinzelt zu hören ist. Netos musikalischen Wurzeln liegen im Jazz. Die Keyboarder, die Prince zuvor in seinen Begleitbands eingesetzt hatte, waren dagegen vorwiegend Rhythm-and-Blues- oder Rockmusiker gewesen. Im Gegensatz zu Blackwell, Leeds und Neto spielt Bassistin Rhonda Smith eine untergeordnete Rolle auf dem Album. Zwar steuert sie auf dem Song East ein kurzes Bass-Solo bei, aber ihre Basslines rotieren oftmals um ein sich wiederholendes Element. Ihr Bass-Spiel dient lediglich als Grundlage für das Instrumentalspiel der anderen Begleitmusiker.

Schlagzeuger John Blackwell
(* 1973; † 2017)

Das Stück North basiert auf einem sanften und gemächlichen Schlagzeug- und Bass-Spiel, das dem Song insgesamt einen ruhigen Beat verleiht. Der Bass zieht sich als pulsierendes Element von Anfang bis Ende hindurch. Sanfte Synthesizer-Streichinstrumente liefern ein Polster für geschmeidige, jazz-angehauchte Saxophon-Klänge. Nach etwa drei Minuten setzt Prince mit einer Rhythmus-Gitarre ein, gefolgt von jazzig intoniertem Flötenspiel. Der Anfang von North ist ein geruhsamer, einfacher Beat. Durch einsetzendes Saxophon-Spiel und dezente Gitarrenriffs wird das Stück allmählich lebendiger. Im nächsten musikalischen Abschnitt werden Streicherklänge von Clare Fischer üppig arrangiert,[2] denen Prince ein zurückhaltendes Gitarrensolo entgegensetzt. Das Saxophon-Riff kehrt zurück, druckvolles Schlagzeugspiel gesellt sich hinzu. Nach ungefähr neun Minuten wird die Musik deutlich ruhiger und Renato Netos Klavierspiel beginnt zu dominieren. Dieses ist eine Mischung aus improvisierter Ausschmückung, gepaart mit melodischen Anteilen. Eric Leeds fügt mildes Saxophonspiel ein, begleitet von Streichinstrumenten. Die kurze Passage dieser Mischung wird langsam ausgeblendet und die letzten zwei Minuten bestehen im Wesentlichen aus undefinierbaren Synthesizerklängen, die wie ein entferntes Echo widerhallen.[3]

Der Song East beginnt mit orientalisch angehauchten Klängen, die vom Synthesizer erzeugt werden und an Violine-Spiel erinnern. John Blackwell setzt mit lebendigem rhythmischem Schlagzeugspiel ein. Gelegentliche Pitch-Shifting-Synthesizer blenden sich ein, kehren wieder und verschwinden im Wechsel. Die Musik klingt brummig, unterlegt mit Akkorden, als sei keine harmonische Release Velocity vorhanden. Die Passage dauert einige Minuten und klingt ähnlich dem Auftakt einer Ouvertüre einer klassischen Komposition. Nach etwa vier Minuten setzt Eric Leeds mit schnellem Saxophon-Spiel ein. Orientalische Klänge unterbrechen jedoch diese schnelle Passage, die Musik wird ruhiger und Prince spielt ein atonal klingendes Gitarrenriff. Nach ungefähr acht Minuten wechselt die Musikrichtung und es beginnt eine Passage aus Funk-Musik, basierend auf einer Rhythmus-Gitarre. Die Musik lässt Spielraum für verschiedene Instrumentalsoli von Saxophon, elektrischem Klavier und Orgel. Nach ungefähr 11:20 Minuten folgt gedämpftes Schlagzeugspiel, das von brummendem Bassspiel begleitet wird. Prince spielt dazu raue Gitarrenriffs. Rhonda Smith fügt ein kurzes Bass-Solo ein, bevor die letzten 50 Sekunden von East ruhig enden.[3]

West fängt mit einer Drei-Noten-Bassfigur an, begleitet von drei lebhaft gezupften Gitarrenakkorden. Die Musik besitzt einen langsamen und entspannten Beat. Eric Leeds spielt dazu ruhige Saxophon-Phrases, begleitet von Prince, der an Carlos Santana erinnerndes Gitarrenspiel hinzufügt, das die ruhige Stimmung von West verstärkt. Nach etwa vier Minuten ist der Einfluss von Funk-Musik zu hören. Prince fügt Gitarrenriffs ein, die von synkopischem Bass- und Schlagzeugspiel begleitet werden. Eric Leeds spielt dabei Saxophon-Riffs. Etwas später setzt Renato Neto mit jazz-angehauchten Klavierspiel als rhythmische Unterstützung ein, wobei sein improvisiert klingendes Spiel eine Hauptrolle im Stück übernimmt. Eric Leeds kehrt mit erneuten Saxophon-Riffs zurück. Ab Minute 8:33 wechselt die Musikrichtung zu einer Passage aus dem Genre Rockmusik. Prince spielt dazu E-Gitarre, die von Streichinstrumenten im Hintergrund unterstützt wird. Danach tritt Eric Leeds’ Saxophonspiel in den Mittelpunkt, bevor sich die Musik allmählich ausblendet – lediglich Saxophon und Schlagzeug sind hörbar. In den letzten 40 Sekunden von West ist keine Musik mehr zu hören.[5]

Das letzte Stück South wird mit konventioneller Funk-Musik eröffnet, in der ein mit Slaptechnik gezupfter Bass zu hören ist. Prince spielt rau klingende atonale Gitarrenakkorde, gefolgt von Eric Leeds’ geschmeidigen Saxophon-Parts. Ab Minute 4:58 wechselt die Musik abrupt, beginnend mit einer langsamen Passage. Hinzu setzen grazil gespielte Keyboard-Phrases ein, John Blackwell spielt Schlagzeug, das wie eine Drummachine klingt. Der Bass basiert auf lediglich einer Note und unterstreicht die Musik in regelmäßigen Intervallen. Renato Neto spielt Klavier, das aus einer Mischung von Akkorden und rhythmischen Phrasen mit melodischen Kaskaden von Noten besteht. Eric Leeds begleitet South mit permanent jazzig angehauchten Saxophonspiel. Im Verlauf des Songs wird die musikalische Intensität kontinuierlich aufgebaut; vor allem Streichinstrumente treten in den Vordergrund, Saxophon und Schlagzeug werden zudem lebendiger. Prince fügt im Taumel der Musik ein Gitarrensolo ein. Gegen Ende wird die Musik deutlich ruhiger und die letzten zwei Minuten werden von einem Orchester aus Streichinstrumenten dominiert. South endet mit Klavierklängen, die aus einer sich wiederholenden Figur bestehen.[6]

Titelliste und Veröffentlichungen

#TitelDauer
1North14:00
2East14:00
3West14:00
4South14:00
Spieldauer: 56:00 min.
Autor aller Songs ist Prince

Am 30. Juni 2003 veröffentlichte Prince N.E.W.S über seiner damaligen Website NPG Music Club.com als Download und am 29. Juli 2003 gelangte das Album auch auf CD in den freien Verkauf.[1] Singles wurden nicht ausgekoppelt. Der Song West ist auch auf dem Kompilationsalbum Anthology: 1995–2010 zu finden, veröffentlicht nach Prince’ Tod im August 2018.

Musikvideo

Prince ließ nur zu dem Song North ein Musikvideo produzieren, das mit einer einminütigen Aufnahme des Planeten Erde beginnt. Anschließend folgen Standbilder oder computeranimierte Bilder verschiedener Landschaften sowie natürlicher Elemente, die mit Wörtern verbunden sind; beispielsweise wird ein orangefarbener Himmel mit „Depth“ (deutsch: „Tiefe“) und „Fire“ („Feuer)“ beschrieben, oder eine Wüste mit „Peace“ („Frieden“). Wenn der Gitarrenpart von North beginnt, erscheint Prince mit seiner Begleitband The New Power Generation als Schatten, der vermutlich aus Ausnahmen von der DVD Live at the Aladdin Las Vegas stammt. North ist mit einer Dauer von 14 Minuten das längste Musikvideo, das Prince zu einem Song in seiner Karriere veröffentlicht hatte.[7]

Tournee

World Tour 2003
von Prince
Präsentationsalbumkeins
Anfang der Tournee17. Oktober 2003
Ende der Tournee19. Dezember 2003

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt8
Prince Tour-Chronologie
One Nite Alone … Tour
(2002)
World Tour 2003
(2003)
Musicology Live 2004ever
(2004)

Zwar ging Prince mit seiner Begleitband The New Power Generation Ende 2003 auf Tournee, doch Songs vom Album N.E.W.S spielte er nicht live. Stattdessen präsentierte er seine kommerziell erfolgreichsten Hits sowie Stücke, die bei Fans als beliebt galten. Die World Tour 2003 führte durch die Volksrepublik China, Australien und den USA. Sie begann am 17. Oktober in Hongkong und endete am 19. Dezember 2003 in Kahului auf Hawaii. Die Tournee umfasste insgesamt acht Konzerte und wurde von ungefähr 75.000 Zuschauern besucht, die Konzertlänge variierte von 120 bis 150 Minuten.[8] In der Volksrepublik China gab Prince nur dieses eine Livekonzert in Hongkong in seiner Karriere. The New Power Generation bestand während der World Tour 2003 aus folgenden sieben Mitgliedern:

Bei den letzten beiden Konzerten auf Hawaii im Dezember 2003 war zusätzlich Candy Dulfer Mitglied in The New Power Generation.

Aftershows

2003 absolvierte Prince bei sieben der acht Konzerte eine Aftershow, wobei bei zwei Gastmusiker auftraten; am 26. Oktober im The Basement in Sydney spielte Larry Graham live auf der Bühne und am 20. Dezember war William Awihilima Kahaialiʻi, auch unter dem Pseudonym Willie K bekannt, musikalischer Gast im Hapa’s Nightclub in Kīhei auf Hawaii.[9]

Rezeption

Presse

Aufgrund der geringen Verkaufszahlen von N.E.W.S war das Interesse der Massenmedien am Album spärlich und die Kritiken zum Album waren geteilt. Musikkritiker bemängelten, dass die Songs „zu glatt“ klängen. Als weiteres Manko wurde die gelegentliche Tendenz zur Funk-Musik im Stile von James Brown angesehen, die im Vergleich zu Prince’ früherer Musik nichts Neues oder Interessantes böte.[3]

Norbert Schiegl von der deutschen Musikredaktion des US-Online-Versandhauses Amazon meinte jedoch, Prince sei „immer wieder für Überraschungen gut“ und werde „auch diesmal seinem Ruf als unberechenbarer musikalischer Exzentriker gerecht“. Prince und seine Band bestächen „mit vier extrem expressionistischen Klanggemälden, deren Tiefe und Komplexität sich erst nach mehrmaligem Hören vollkommen erschließt. Mühelos pendelt er dabei zwischen eleganten Funk-Anklängen, wilden Free-Jazz-Exkursionen und wundervollen Pop-Melodien“. N.E.W.S sei „kein Werk, bei dem der an eher klassischem Prince-Repertoire geschulte Hörer sofort Zugang finden wird. Doch die Anstrengung lohnt sich, denn Prince erweist sich hier erneut als Musiker, der mit bewundernswerter Lässigkeit die Grenzen zwischen E- und U-Musik aufhebt. Besonders die East betitelte zweite Suite zeigt, wie weit sein musikalisches Abstraktionsvermögen entwickelt ist. Die Mischung aus sehr ruhigen, lyrischen Tönen und eher schroffen Klanggebilden gewinnt nach und nach immer mehr an Fahrt und gipfelt in einem grandiosen Finale, bei dem besonders Saxophonist Eric Leeds Akzente setzt“.[10]

Harry Lachner von der Süddeutschen Zeitung lobte: „Nun lebt er [Prince] auf N.E.W.S zum ersten Mal den Jazz bis in die letzte Konsequenz hinein aus: mit einem hinreißenden Detailfetischismus und der dramaturgischen Gestaltungskraft des wahren Souveräns. Prince zeigt, wie originell die Fusion zwischen Jazz, Rock und Funk heute klingen kann, wenn man die vorgefertigten Schablonen ihrer Klischeehaftigkeit entfremdet und gegebenenfalls souverän beiseitelegt. Das wird ihm gewiss keinen Hitparadenerfolg bescheren. Aber Prince erreicht damit etwas viel wichtigeres: Er hat seine Glaubwürdigkeit als Künstler und brillanter Musiker wiederhergestellt. Und nebenbei eines der schönsten und entspanntesten Jazz- und Fusion-Alben der letzten Jahre veröffentlicht. So trägt das Album seinen großsprecherischen Untertitel durchaus zu Recht: New Directions in Music. Man weiß gar nicht, in welche Richtung man sich jetzt verneigen soll.“

Jörn Schlüter von dem deutschen Musikmagazin Rolling Stone vertrat eine andere Meinung und gab zweieinhalb von fünf Sternen. Er schrieb, die Songs seien „vier lange Instrumentals zwischen Ambition und Langeweile“. Prince und seine Band werfen sich „in lose organisierte Jams zwischen dezentem Jazz-Vibe, eher altbackenem Fusion-Funk und gelegentlicher Lautmalerei“. Bis auf das Stück East sei das Album „ziemlich langweilig und leidet an der Unvermittelbarkeit technisch reproduzierter Jamsessions, die allzu oft nur den Akteuren selbst gefallen. Wenn Prince diese Platte nun mit ‚New Directions In Music‘ unterschreibt und wenn so sehr und vieltönig musiziert wird, dann wird man an Miles Davis denken und an Herbie Hancock, der mit den Herren Brecker und Hargrove einst eine Platte mit fast identischem Titel [2001: Directions in Music: Live at Massey Hall] aufnahm“.[11]

William Ruhlmann von AllMusic zeigte sich vom Album ebenfalls wenig begeistert und zeichnete es mit zwei von fünf Sternen aus. Die „scheinbar improvisierte Musik“ reiche von Funk über Jazz bis hin zu New Age, ohne dass eine Richtung oder Absicht erkennbar sei. Zwar existierten „hier und da“ attraktive Passagen, wie beispielsweise einige Solo-Piano-Arbeiten in North und Eric Leeds’ „warmes Bläserspiel im gesamten Stück“. Doch „dieser ziellose Studio-Jam“ sei nicht das, was Prince-Fans von ihm zu hören gewohnt seien und erwartet hätten. Der Hörer müsse ein „besonders fanatischer Anhänger von Prince sein“, um sich für N.E.W.S zu interessieren und müsse „alle Erwartungen über Bord werfen“, damit man sich „einfach daran erfreuen“, den Musiker 56 Minuten lang mit „entspannten musikalischen Strukturen experimentieren“ hören zu können. „Natürlich muss sich niemand sonst die Mühe machen“, zog Ruhlman als Fazit.[12]

Nach Prince’ Tod im April 2016 rezensierten die Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland von der deutschen Musikzeitschrift Musikexpress das Album und gaben drei von sechs Sternen. Sie schrieben unter anderem: „Dass er weiß, wie es richtig geht, zeigt Prince mit North und East. West und South gehen dagegen gar nicht. Zu viel Kenny-G.-Saxofone und Queen-Gitarren“.[13]

Charts

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­plat­zie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[14]93 (2 Wo.)2

Zudem erreichte N.E.W.S in den Niederlanden Platz 83 als höchste Position,[15] ansonsten sind keine weiteren Chartplatzierungen in den internationalen Hitparaden bekannt. In den USA wurden lediglich in etwa 30.000 Exemplare abgesetzt.[16] Das Album blieb dasjenige Prince-Album, das sich zu Lebzeiten am wenigsten verkaufte.[17]

Auszeichnungen

2004 wurde N.E.W.S bei den Grammy-Awards in der Kategorie „Grammy Award for Best Contemporary Instrumental Album“ (deutsch: „Grammy Award für das beste zeitgenössische Instrumentalalbum“) nominiert, gewann jedoch nicht. Den Preis bekamen damals Manuel Galbán und Ry Cooder für ihr gemeinsames Album Mambo Sinuendo.

Literatur

  • Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
  • Mobeen Azhar: Prince 1958–2016: Sein Leben in Bild und Text. Edition Olms, Oetwil am See/Zürich 2016, ISBN 978-3-283-01265-6.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Uptown (2004), S. 424.
  2. a b Albumcover der CD N.E.W.S von Prince, NPG Records, 2003
  3. a b c d Uptown (2004), S. 425.
  4. Azhar (2016), S. 113
  5. Uptown (2004), S. 425–426.
  6. Uptown (2004), S. 426.
  7. North. In: princevault.com. 24. Dezember 2021, abgerufen am 11. August 2022 (englisch).
  8. Uptown (2004), S. 290–291.
  9. Uptown (2004), S. 293.
  10. Norbert Schiegl: N.E.W.S. In: Amazon.de. 2022, abgerufen am 11. August 2022.
  11. Jörn Schlüter: Prince – N.E.W.S. In: Rollingstone.de. 2022, abgerufen am 11. August 2022 (kostenpflichtiger Zugang).
  12. William Ruhlmann: Prince – N-E-W-S. In: Allmusic.com. 2022, abgerufen am 11. August 2022 (englisch).
  13. ME-Redaktion: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: Musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 11. August 2022.
  14. Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 11. August 2022.
  15. N.E.W.S. In: Princevault.com. 29. Juni 2022, abgerufen am 11. August 2022 (englisch).
  16. Ed Christman: Purple Brain. In: books.google.de. 4. August 2007, abgerufen am 11. August 2022 (englisch).
  17. Draper (2016), S. 161.

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John Blackwell jamming at the Alesis booth during NAMM 2009.