Myrica rubra

Myrica rubra
Myrica rubra

Myrica rubra

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung:Buchenartige (Fagales)
Familie:Gagelstrauchgewächse (Myricaceae)
Gattung:Myrica
Art:Myrica rubra
Wissenschaftlicher Name
Myrica rubra
(Lour.) Siebold & Zucc.

Myrica rubra (Syn.: Morella rubraLour.),[1] auch Pappelpflaume[2][3] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Myrica in der Familie der Gagelstrauchgewächse (Myricaceae).[1] Die süßen, purpurroten bis dunkel violett-roten, genießbaren Früchte werden als Nahrungsmittel benutzt. Er ist vor allem in Ostasien und in China heimisch, aber auch in Japan und Südostasien.

Beschreibung

Einfache Laubblätter
Zweig mit Laubblättern und Blütenständen
Früchte

Vegetative Merkmale

Myrica rubra ist ein immergrüner Baum, der Wuchshöhe von bis zu 15 Metern und einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von bis zu 60 Zentimetern erreicht. Die Rinde der Zweige ist kahl. Seine Borke ist grau. Die Knospen sind kahl.[1]

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 10 Millimeter lang.[1] Die lederige, kahle, einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 14 Zentimetern sowie einer Breite von 1 bis 4 Zentimetern verkehrt-eilanzettlich oder lanzettlich mit keilförmiger Spreitenbasis und abgerundetem bis spitzem oder zugespitztem oberen Ende. Der Blattrand ist ganzrandig oder in der oberen Hälfte entfernt gesägt, -zähnt. Die Blattunterseite ist blassgrün und spärlich bis mittelmäßig goldig drüsig besetzt. Die Blattoberseite ist dunkelgrün.[1]

Blütenstand und Blüte

Die Blütezeit reicht in China von März bis April.[1] Myrica rubra ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch).[1]

Die kleinen männlichen Blütenstände sind einfache oder unauffällig verzweigte Ähren, die einzeln oder gelegentlich in Gruppen aus wenigen Blütenständen in den Blattachseln stehen. Sie sind 1 bis 3 Zentimeter lang, die Blütenstandsschäfte sind kahl, die Deckblätter sind bei einem Durchmesser von etwa 1 Millimeter nahezu kreisförmig und auf der Unterseite golden Drüsen besetzt.

Die sehr kleinen Blüten sind fast ohne Blütenhülle. Die männlichen Blüten werden von zwei bis vier eiförmigen, spärlich bewimperten Vorblättern begleitet. Jede männliche Blüte enthält vier bis sechs Staubblätter mit dunkelroten, elliptischen Staubbeuteln.

Die kleinen weiblichen Blütenstände sind einzeln in den Blattachseln stehende, vielblütige Ähren von 0,5 bis 1,5 Zentimetern Länge. Die Rhachis ist behaart und drüsig. Die Deckblätter überlappen einander, sind unbehaart und nur unauffällig drüsig. Die sehr kleinen weiblichen Blüten werden von vier Vorblättern begleitet. Der oberständige Fruchtknoten ist samtig behaart, mit einem Griffel mit zweilappiger Narbe. Die zwei schlanken Narbenlappen sind leuchtend rot gefärbt.

Frucht

Die bei Reife (in China von Mai bis Juli) dunkelrote oder purpur-rote, kleine und feinnoppige Steinfrucht ist bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimetern kugelförmig; kultivierte Pflanzenexemplare können Früchte mit einem Durchmesser von bis zu 3 Zentimetern bilden.[1] Der dickschalige Steinkern ist hellbräunlich, leicht runzlig und etwas skulptiert.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[4]

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Myrica rubra reicht von den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hainan, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Sichuan, Yunnan sowie Zhejiang über Taiwan, Korea bis Japan und zu den Philippinen. In China wächst sie in Wäldern an Berghängen und in Tälern in Höhenlagen von 100 bis 1500 Metern.[1]

Illustration aus The American garden, 1891

Taxonomie

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1790 unter dem Namen (Basionym) Morella rubra durch João de Loureiro in Flora Cochinchinensis, 2, Seite 548[5]. Die Neukombination zu Myrica rubra(Lour.) Siebold & Zucc. wurde 1846 durch Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard von Zuccarini in Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Band 4, Nummer 3, Seite 230 veröffentlicht.[6] Weitere Synonyme für Myrica rubra(Lour.) Siebold & Zucc. sind: Daphne argyiH.Lév., Myrica rubra var. acuminataNakai.[1]

Von einigen Autoren wurden die meisten Arten der Gattung Myrica s. l. zur Gattung MorellaLour. gestellt und demnach wäre Morella rubraLour. wieder der zu verwendende Name.

Verwendung

Oftmals wird Myrica rubra wegen ihrer Früchte kultiviert. Die reifen Früchte sind essbar. Sie können in Zucker haltbar gemacht werden oder werden zu Säften verarbeitet.

Die konservierten Früchte aus China werden in westlichen Ländern teilweise unter der Bezeichnung Arbutus in den Handel gebracht. Es handelt sich bei diesem Namen jedoch offenbar um eine Verwechslung mit dem Erdbeerbaum, dessen Früchte denen der Myrica rubra äußerlich recht ähnlich sehen.

In der chinesischen Sprache wird die Frucht als yangmei (chinesisch 楊梅 / 杨梅, Pinyin yángméi – „Pappelpflaume“)[1][7][8][2][3] bezeichnet und in der japanischen Sprache als yamamomo (jap.山桃, kana.やまもも /ヤマモモ, wörtl.: „Bergpfirsich“)[9][10][11][12][8].

Literatur

  • Anmin Lu, Allan J. Bornstein: Myricaceae.: In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 4 – Cycadaceae through Fagaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1999, ISBN 0-915279-70-3. Myrica rubra Siebold & Zuccarini, S. 276. – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  • Shiu-ying Hu: Food Plants of China, The Chinese University Press, Hong Kong, 2005, ISBN 962-201-860-2.

Weblinks

Commons: Myrica rubra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k Anmin Lu, Allan J. Bornstein: Myricaceae.: In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 4 – Cycadaceae through Fagaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1999, ISBN 0-915279-70-3. Myrica rubra Siebold & Zuccarini, S. 276. – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. a b Begriff: „Pappelpflaume (楊梅 / 杨梅)“, chin. / deut.: auf dict.leo.org. Abgerufen am 28. September 2017
  3. a b Begriff: „Pappelpflaume (楊梅 / 杨梅)“, chin. / deut.: auf peter-preus.de - Deutsch-Chinesisch-Deutsches Wörterbuch Pflanzen. Abgerufen am 28. September 2017
  4. Myrica rubra bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. João de Loureiro: Flora Cochinchinensis, 2, 1790, S. 548. eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Myrica rubra bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 28. Juli 2019.
  7. Begriff: „yangmei (楊梅 / 杨梅)“, chin. / engl.: auf zdic.net. Abgerufen am 28. September 2017
  8. a b Myrica rubra / yangmei / yamamomo“, engl.: auf NCBI Taxonomy Database. Abgerufen am 28. September 2017
  9. Begriff: „yamamomo (山桃 / 楊梅 / やまもも)“, jap. / deut.: auf wadoku.de. Abgerufen am 28. September 2017
  10. Begriff: „yamamomo (山桃 / やまもも / ヤマモモ)“, jap. / engl.: auf tangorin.com. Abgerufen am 28. September 2017
  11. Begriff: „yama (山 / やま) - Berg“, jap. / deut.: auf wadoku.de. Abgerufen am 30. September 2017
  12. Begriff: „momo (桃 / もも) - Pfirsich“, jap. / deut.: auf wadoku.de. Abgerufen am 30. September 2017

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The American garden (1891) (18149564851).jpg
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Title: The American garden
Identifier: americangarden121891broo (find matches)
Year: 1873 (1870s)
Authors:
Subjects: Horticulture; Gardening
Publisher: Brooklyn, N. Y. : (s. n. )
Contributing Library: Smithsonian Libraries
Digitizing Sponsor: Biodiversity Heritage Library

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Text Appearing Before Image:
THE ECONOMIC PLAXTS OF JAPAN—II. 8i The Pomegranate (Piiiiua graiiatinii, L.); Jap., Zaknro. The pomegranate is grown rather more com- monly than the fig, and is found quite as far north. It, too, is an introduced plant, probably also brought by the Portuguese from the shores of the Mediterranean. They utilize this shrub or small tree in a three- fold manner. It is, perhaps, first and foremost es- teemed for orna- ment. Its large and beautiful scarlet flowers are often seen on the flower ped- dlers' stands, as well as in the gardens. The flower vender carries his stock of goods on two light wooden trays, or in bask- ets, suspended from the ends of a pole that is slung over t h e shoulder. Flow- ering branches, often several feet long, of the plum, cherry, pomegranate and others, are thus peddled from door to door. The flow- ers are always cut with long stems and a lib- e r a 1 allowance of leaves, and they are never made into bou- quets. Those which fade eas- ily are often stuck into a joint of bamboo filled with water and tied to this port- able stand, thus presenting a novel appearance. Again, the pomegranate is valued for its fruit, and lastly, the young leaves are sometimes fed to silk worms when the crop of mulberry leaves is short. The fruit is about the size and shape of a Bartlett pear, though some varieties are more apple-shaped ; purple or red- dish-yellow in color, and when ripe, it bursts open, dis- playing the little bags of crisp, juicy flesh, each of which encloses a seed. They pick them usually too early, as in the case of their plums and peaches, and for this reason the foreign buyer is apt to misjudge
Text Appearing After Image:
Fig. 8. Myrica rubra. Full Size. (See page 82.) the quality of the fruit. If allowed to ripen fully, few fruits are more delicious. They have several varieties —some quite sour, others very sweet and high flavored. In this connection it may be well to mention three other fruits which are grown only in the extreme south, namely, the pineapple, the guava and the rose apple,

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杨梅,产于江西省乐平市历居山
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